Lübeck – Die Lübecker legten eine fulminante Anfangsphase hin und schossen gleich drei Tore in den ersten 10 Minuten. Der Gegner aus Eichede wurde quasi schwindelig gespielt. Nach einem gewonnen Kopfballduell im Mittelfeld von Abou Rashed startete dieser in die Tiefe, bekam den Ball in den Lauf und vollstreckte zum 1:0 (3.). Dem 2:0 ging eine sehenswerte Kombination von Sergen Tarim und Kubilay Büyükdemir voraus, die Tarim nach Zuspiel aus spitzem Winkel abschloss (6.). Das dritte Tor köpfte Marvin Miljic (9.). Der VfB erarbeitete sich weitere Chancen, so dass der Sieg nur eine Frage der Höhe zu sein schien. Eichede war in den ersten 25 Minuten weitgehend ungefährlich. Nach einem Eckball kam der SVE per Kopf durch Jendrik Brügmann zum überraschenden 1:3 Anschluss (28.). Nur wenig später erzielte Eichede nach einem Lübecker Ballverlust und einem vermeintlichen Handspiel durch Tom Wittig (Foto) den zweiten Treffer (30.). Lübeck hatte weiter seine Chancen, ließ aber im Gegenpressing nach. Mit der Führung ging es dennoch in die Kabinen. Nach der Pause ließ auch das gute Offensivspiel der Meese-Elf nach. Nach einem missglückten Abschlag schaltete Eichede schnell um und traf nach 3 schnellen Stationen durch Jendrik Brügmann zum Ausgleich (53.). Trotz der Aufholjagd wollte Eichede sich mit dem Punkt begnügen und spielte vermehrt auf Zeit. Der VfB versuchte noch einmal in die Partie zurück zu finden – ohne Erfolg. Beste Chancen durch Sergen Tarim, Jiyan Capli und Abou Rashed blieben ungenutzt. Als sich alle Beteiligten schon auf die Punkteteilung eingestellt hatten, zeigte der Schiedsrichter in der vierten Minute der Nachspielzeit nach einem Foul von Dominik Toschka auf den Elfmeterpunkt und dem Verteidiger die Gelb-Rote Karte. Den Strafstoß verwandelte Moritz Hintelmann zum 4:3-Sieg.
Und der Wahnsinn war perfekt – Eichede feierte den Derbysieg!
„Wir haben nach dem tollen Start die Balance zwischen Offensiv- und Defensivspiel verloren. Im Nachhinein muss man sagen, dass uns die schnelle 3:0-Führung nicht gut getan hat. Außerdem haben wir viele individuelle Fehler gemacht und viele zweite Bälle nicht mehr für uns entschieden. Eichede hat das ganze eiskalt bestraft“, sagte VfB-Coach Julian Meese.