Lübeck – Zumindest eine Woche mal auf der wohl besten Fußballakademie der Welt trainieren. Das ist für den Norweger Truls Eriksen ein großer Wunsch. Beim SC Buntekuh wird ihm mit dem "Real Madrid Fußballcamp" die Chance darauf gegeben. Und deswegen ist er aus Kristiansand hierhergekommen. "Fetteren min bor her i Lübeck og da han hørte om det, spurte han meg om jeg har lyst til å være med. Selvfølgelig hadde jeg det", erzählte er. (Mein Cousin wohnt hier in Lübeck und als er davon gehört hat, hat er mich gefragt, ob ich Lust hätte mitzumachen. Klar hatte ich das.) Seine Eltern haben ihn gleich darauf angemeldet und machen in der Zeit Urlaub in der Hansestadt.

Die ganze Woche trainieren drei Coaches 40 Kinder zwischen 6 und 14 Jahren. Truls hat seit Montag schon ein bisschen Deutsch gelernt. Er versteht die Nummern und die Aufgabenstellungen. Das Besondere an diesem Camp ist, dass es gleichzeitig eine Art Talentsuche ist. Fünf Kinder werden am Freitagnachmittag ausgewählt und in eine Finalrunde kommen, in der sie sich gegen die Kinder der anderen Camps in Deutschland behaupten können. Von den rund 400 Kindern des Finals kommen zehn nach Madrid und nehmen eine Woche lang am Programm der Fußballakademie teil.

Ein ganz schöner Druck dahinter, oder nicht? Camp-Leiter Mohet Wadhwa verneint: "Klar weiß jedes Kind von der Chance nach Madrid zu kommen, aber ein ausartender Konkurrenzkampf ist nicht das Ziel der Sache. Erstmal steht im Mittelpunkt, dass die Kinder was lernen und dabei Spaß haben." Trainer Frank Helbig (langjähriger Auswahltrainer im Kreis Stormarn und aktuell B-Jugend Trainer in der Verbandsliga) ergänzt: "Den Vereinsdruck kriegen sie woanders, von dem ist hier nichts zu spüren. Aber dennoch legen wir Wert auf Disziplin und effizientes Training."

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Und nicht nur den jungen Fußballern macht es Spaß, auch die Trainer haben ihre Freude. Wie der jahrelange Oberligaspieler Imad Mokkadem: "Mit Kindern arbeiten ist für mich das Größte und diese hier freuen sich mit mir und sind sehr motiviert". Der Sportstudent ist auch zweimaliger Deutscher Meister im Hallenfußball-Format Futsal. Für Helbig "ist das das Alter, dass mir am meisten Spaß macht. Dann sind die Kids am Lernfähigsten und wissen auch schon ganz genau was sie wollen", er schmunzelt, "besser werden, aufsteigen und irgendwann Fußball-Profi sein."

Geübt wird in sechs verschiedenen Stationen. Beispielsweise "Drei gegen Drei", "Drei gegen Einen", Koordinationstraining, den "Madrid-Spielzug" oder den "Hamburg-Kreisel". "Jeden Tag gibt es ein paar neue Übungen", sagt Wadhwa. Am Nachmittag spielen die Kinder Turniere, wo die Trainer sich die Fähigkeiten ihrer Schützlinge im Spiel anschauen können.
Für bewusste Ernährung ist auch gesorgt. Zu Mittag gibt es ein vollwertiges warmes Essen. "Das wird auch gegessen", sagt Schwarz, "wenn mal einer zum Beispiel Broccoli nicht mag, dann sagen wir, dass Spieler, wie Ronaldo auch nicht durch fettige Pommes essen so sportlich geworden sind, sondern sich gesund ernähren. Dann geht Broccoli manchmal noch schneller runter als die Kartoffeln."

Am Freitag ist dann der letzte Tag. Am Nachmittag gibt es eine Abschiedsfeier mit Ernennung derjenigen, die weiter gekommen sind.

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