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Lübeck – Mit dem 33-jährigen Peter Huber verstärkt ein hochkarätiger Athlet die Leichtathleten des LBV Phönix. Huber startete bisher für den bayrischen Verein TSV Alztal-Garching und ist aktuell in der Jahresbestenliste des Deutschen Leichtathletikverbandes (DLV) auf Platz 21 im Hammerwurf der Männer zu finden.
Was verschlägt diesen Urbayern – Huber stammt aus Mühldorf am Inn – nach Schleswig Holstein? Nicht wie so oft genannt die Liebe an sich, sondern vielmehr ist es die Liebe zu Baudenkmälern, die den diplomierten Architekten und Denkmalpfleger ins nördlichste Bundesland zog. Hier schrieb das Landesamt für Denkmalpflege in Kiel entsprechende Stellen aus, um die Baudenkmäler des Landes zu katalogisieren. Dies war zuletzt vor über 30 Jahren geschehen und soll nun in einem auf die Jahre 2014 und 2015 angelegten Projekt im Rahmen einer Schnellkatalogisierung durchgeführt werden.
Seit März dieses Jahres ist der freiberufliche Denkmalpfleger Peter Huber, zu dessen Hobbies Musizieren (Flügelhorn), Lesen und Zeichnen gehört, bereits in Schleswig-Holstein und nahm auch schon an einigen Wettkämpfen im Land teil. Seine Saisonbestleistung stellte er jedoch erst Anfang Oktober im Rahmen eines Werferfünfkampfs in Medelby an der dänischen Grenze auf: 57,32 m. Kam er in seiner Eingewöhnungsphase in Schleswig-Holstein kaum dazu, regelmäßig zu trainieren, machte er sich in der zweiten Jahreshälfte zweimal wöchentlich auf den Weg von Kiel nach Lübeck, um beim Wurftrainer des LBV Phönix, Uwe Mundt, gemeinsame Trainingseinheiten zu absolvieren.
Der Entschluss, für das Jahr 2015 Verein und Startrecht zu wechseln, war eine logische Folge des erfolgreichen und fruchtbaren Trainings, denn mit einer Weite von über 57 Metern hatte Huber wegen des Trainingsrückstandes nicht gerechnet. Inzwischen trainiert Huber dreimal in der Woche in Lübeck und absolviert weitere zwei Kraft- sowie eine Athletikeinheit an seinem Wohnort Kiel.
Leider steht die Zukunft der besten und einzigen für Meisterschaften nutzbaren Hammerwurfanlage in Schleswig-Holstein in den Sternen, sind doch auf den Nebenanlagen des Buniamshofs einige Änderungen geplant, konkrete Details und ein Zeitplan allerdings nicht kommuniziert. So bleiben Huber und Mundt (und die weiteren Hammerwerfer der Trainingsgruppe) weiterhin in der Ungewissheit, ob es ab dem Frühjahr überhaupt noch eine Trainingsmöglichkeit in Lübeck gibt.
„Zum Buniamshof als Trainings- und Wettkampfstätte in Sachen Hammerwurf gibt es weder in der näheren noch weiteren Umgebung eine Alternative! Das habe ich auch schon in der Saison bei einem Treffen mit Vertretern des Sportamtes und des Kreisleichtathletikverbandes sowie weiteren involvierten Stellen und Personen in das Umbauvorhaben klar gemacht. Man hat vor Jahren mit der Installation der Beachvolleyballanlage am jetzigen Standort Fakten geschaffen, die einer Verlegung der Hammerwurfanlage an einen sinnvollen Platz nun entgegen stehen.“ äußert Mundt seine Bedenken.
Für das nächste Jahr hat sich das Gespann Huber/Mundt dennoch nichts Geringeres als die Verbesserung des Hausrekordes von Huber vorgenommen, der seit zehn Jahren bei 59,01m liegt. „Die 60 Meter sind ein langgehegter Traum!“ gibt der gebürtige Landshuter ein weiteres Ziel aus. „Ich fühle mich sehr wohl hier oben, das hätte ich in dem Ausmaß gar nicht gedacht.“ „Wir wollen eine ganz neue Qualität in sein Training bringen. Wenn Peter seine Defizite im athletischen Bereich aufarbeitet und wir seine ohnehin gute Technik weiter verbessern können, dann sollten 2015 die 60 Meter fallen.“ beurteilt Trainer Uwe Mundt die Lage. Mit wenig mehr, nämlich 62 Metern, wäre man höchstwahrscheinlich unter den besten 15 in Deutschland – ein nicht unrealistisches Ziel. Mit den zu erwartenden Weiten ist der sympathische und smarte Neu-Lübecker auf jeden Fall hochgehandelter Favorit für die Landes- und Norddeutschen Meisterschaften sowohl bei den Männern als auch in seiner Altersklasse M30.
Mundt schätzt an seinem neuen Schützling dessen Flexibilität und Ehrgeiz, den typisch bairischen Humor und die stoische Ruhe, die der Bayer an den Tag legt. „Ihn kann so schnell nichts erschüttern und aus der Ruhe bringen, eine sehr wertvolle Eigenschaft für einen Werfer,“ so Mundt. Außerhalb des Rings eher gemächlich unterwegs, wird Huber im 2,13 m großen Wurfkreis zum Wirbelwind. Dort ist seine Drehgeschwindigkeit eine Stärke, die man weiter ausbauen möchte. Neben dem Hammerwerfen startet Peter Huber auch noch im Rasenkraftsport (Hammer- und Gewichtwurf sowie Steinstoßen), ist sogar Honorartrainer im Bayrischen Rasenkraftsportverband und als Pressewart für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig.
An Berge und Täler gewöhnt, sind für Huber Meer und flaches Land eine völlig neue, aber sehr interessante Erfahrung. Ausflüge mit dem Rad und dem Auto in die nähere und weitere Umgebung gehören deshalb zu seinen liebsten Wochenend-Unternehmungen. Nur die kulinarischen Genüsse seiner Heimat vermisst der 33-Jährige etwas. „Ich habe aber bereits einen Metzger gefunden, bei dem ich frische Weißwürste bekomme, und ein zünftiges Weißbier gibt’s ja an jeder Ecke!“ freut sich der passionierte Schafkopfspieler und blickt zuversichtlich und mit gespannter Erwartung auf die Freiluftsaison 2015.

 

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