Beate Kuhlwein (links) hat nach den neuen Berechnungen schon eine neue Bestleistung aufgestellt - Foto: Arno Reimann
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Kiel – Die Altersfaktoren für die Mehrkämpfe der Senioren und für die Team DM wurden vom Masters-Weltverband geändert. Darauf verweist der Schleswig-Holsteinischen Leichtathletik-Verband (SHLV) in seiner jüngsten Mitteilung.

Die umfangreichen Änderungen wurden im Seltec-Wettkampfprogramm TAF3 und jetzt auch im Mehrkampfrechner eingearbeitet. Nun gilt es in den nächsten Tagen, die bestehenden Rekorde mit den neuen Faktoren auf den aktuellen Stand zu bringen.

Bei den Kreis-Mehrkampfmeisterschaften des KLV Stormarn am vergangenen Sonntag wurden anhand der neuen Faktorentabelle bereits die ersten beiden Landesbestleistungen erzielt. Beate Kuhlwein (SV Großhansdorf) in der W50 und Toni Krüger (SC Gut Heil Neumünster) in der M85 siegten im Fünfkampf mit neuen Rekordpunktzahlen. Für Toni Krüger war es bereits die zweite Landesbestleistung in diesem Jahr, nachdem er bei der Angeliter Laufserie die bisherige Bestleistung über 3000 m um über 5 Minuten verbessern konnte.

Hintergründe und Auswirkungen der neuen Altersklassenfaktoren sind einem Bericht des langjährigen DLV-Mitarbeiters Eberhard Vollmer zu entnehmen, der auf der Homepage des Landesverbandes Westfalen (FLVW) veröffentlicht wurde:

In der Senioren-Wettkampfleichtathletik gibt es seit Jahresbeginn eine wichtige Neuerung: Der Masters-Weltverband (WMA) hat entschieden, dass mit Wirkung vom 1. Januar neue Altersfaktoren gelten. Mit diesen Faktoren werden die Einzel-Ergebnisse aller Mehrkämpfe (Dreikampf bis Zehnkampf und Wurf-Fünfkampf) aller Senioren-Klassen multipliziert und der so ermittelte Wert nach der allgemeinen Mehrkampf-Punkttabelle des Weltverbandes WA bewertet. Durch diese Vorgabe werden altersbedingte Leistungsunterschiede aufgefangen.

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Die bisherigen WMA-Altersfaktoren hatten zwölf Jahre Bestand und wurden damals durch den deutschen Seniorenstatistiker Bernd Rehpenning ermittelt und berechnet. Inzwischen hat sich herausgestellt, dass Veränderungen sinnvoll sind. Die hat die WMA nun nicht nur für einige Disziplinen oder Altersklassen vorgenommen, sondern gleich für alle. In den Computerprogrammen, die Senioren-Mehrkämpfe berechnen, mussten also aufwendig alle Werte überschrieben werden.

Die Firma Seltec hat das beim Marktführer taf3 inzwischen erledigt und seit Anfang Mai können sich alle Nutzer die neue Version mit den heruntergeladenen neuen Altersfaktoren installieren. Die Masters-Mehrkämpfe der Saison 2023 können somit problemlos regelgerecht ausgewertet werden.

Mit der Veränderung müssen auch alle Mehrkampf-Rekorde neu berechnet werden. Für die DLV-Senioren-Bestleistungen soll das demnächst erfolgen und die westfälischen Seniorenrekorde werden zeitnah durch den Seniorenwart neu berechnet und dann aktualisiert.

Bisher wurden die „alten“ Altersfaktoren auch für die (mit einer anderen Punktwertung versehenen) Senioren-Team-Meisterschaften (früher DAMM) genutzt. Die neuen WMA-Werte können dafür aber nicht genutzt werden, weil dort nur Mehrkampf-Disziplinen berücksichtigt werden, nicht aber die beim Team vorkommenden 3.000 m und 4×100-m-Staffel. Deshalb hat der DLV entschieden, dass für Vorkämpfe und Finale der DLV-Senioren-Team-DM ganz auf Altersfaktoren verzichtet wird und die Punkte direkt ohne Zuschläge aus der nationalen DLV-Punkttabelle (die auch für U16-Mehrkämpfe gilt) abgelesen werden.

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