Lübeck – Es war schon vorhergesagt, dass es wegen der Konkurrenz in diesem Turnier zu wirklich heißen Gefechten kommen würde. Aber dass heiß auch im wörtlichen Sinne gelten würde, war nun aber doch etwas überraschend. Die zwei Schülermannschaften des HFC Lübeck machten sich auf den weiten Weg in den Süden. Es ging zum 27. Schülermannschaftsturnier Goldene Maske von Maintal in Maintal bei Frankurt, um zu zeigen, dass auch im Norden eine ordentliche Klinge gefochten wird.
Vorab wurde von Trainerin Friederike Janshen festgelegt: Es fechten zur Vorbereitung auf die nächsten Jahre und zur Erhöhung des Zusammenhalts bewusst reine Jungen- und Mädchenmannschaften.
Am 1. Turniertag zeigte das Thermometer dann schon deutlich über 30 Grad an. Frauke Godau, Lea Sophie Drescher und Stine Bohlmann als HFCL-Mädchen-Mannschaft und Moritz Fröhlich (FC Lütjensee), Maximilian Hach und Lennart Voigt (beide HFCL) als Jungen-Startgemeinschaft-HFCL/FCL präsentierten sich als echte Exoten unter den ansonsten vor allem aus Hessen und Baden-Württemberg angereisten Mannschaften.
Neben den Lübecker Teams tummelten sich somit, trotz hitzebedingter Absagen zweier weiterer Mannschaften, insgesamt 20 grundsätzlich gemischt besetzte Teams auf den Planchen. Eine auch für diese Traditionsveranstaltung durchaus rekordverdächtige Kulisse.
Ebenso rekordverdächtig wie ermüdend waren die Temperaturen in der Halle. Phasenweise wurden 37 Grad erreicht, teilweise gar überschritten.
Um die Belastung für die Athleten zu drosseln, passte die Turnierleitung dann auch den Modus an. Statt 3 Minuten pro Einzelgefecht mit 5 Treffern wurden nur je 2 Minuten mit 4 Treffern angesetzt. Zusätzlich wurde das 16er-K.o.-Turnier gestrichen und gleich in zwei 8er K.o.-Runden aufgeteilt. Anschließend wurden nur noch die Plätze 1-4 ausgefochten.
Der Modus war nicht perfekt, aber angesichts des Wetters sicherlich die einzig gangbare Lösung. Die Mädchenmannschaft hatte in der Vorrunde mit Tauberbischofsheim III (der einzigen reinen Mädchenmannschaft aus TBB), sowie den gemischten Mannschaften beziehungsweise reinen Jungenmannschaften Oberhöchstadt I und Offenbach fordernde Gegner.
Beim ersten Gefecht gegen die starken Fechter aus Oberhöchstadt konnten die Lübeckerinnen alle ihre Einzelgefechte gewinnen, trotzdem waren die drei Jungs aus der Oberhöchstadt zusammen die stärkere Mannschaft und gewannen mit 29:20. Die gemischte Offenbacher Mannschaft und die Mädchenmannschaft TBB III konnten dagegen von der Mädchenmannschaft sicher mit 36:19 beziehungsweise 36:18 besiegt werden.
Dies geschah zur Verblüffung der einen oder anderen Trainerin, die daraufhin eine ziemlich lautstarke und sehr kritische Auswertung mit ihren Fechterinnen durchführte. Dieses Ergebnis reichte letztendlich für einen 8. Rang auf der Setzliste für den Direktausscheid.
Hier trafen die Lübecker Damen aber auch gleich auf die spätere Siegermannschaft der Startgemeinschaft Weinheim/Mannheim. Deren Mitglieder zeigten sehr deutlich, warum sie die Position 1 inne hatten. Die drei Jungen überzeugten mit enormer Geschwindigkeit und Treffsicherheit in ihren Angriffen, bei denen die Mädchen zwar taktisch durchaus geschickt fochten und reichlich Widerstand boten, sich aber letztendlich klar mit 4:30 geschlagen geben mussten.
Die Jungenmannschaft des HFCL/FC Lütjensee konnte ebenfalls zwei ihrer drei Vorrundengefechte gewinnen. Die gemischten Mannschaften Dörnigheim II und Gießen II wurden mit 36:12 beziehungsweise 36:13 von unseren Fechtern klar besiegt. Gegen die 2. Mannschaft aus Tauberbischofsheim verloren sie jedoch relativ deutlich mit 17:36. Aber auch so schafften die Lübecker Jungs eindeutig den Einzug in die 8er-K.o.-Runde und starteten von Platz 6 aus. Ihre Gegner hier kamen wieder aus Tauberbischofsheim, diesmal die erste, gemischte Mannschaft.
Nach einem langen Kopf-an-Kopf-Rennen setzte sich TBB I durch und gewann mit 36:26 gegen einen leichter eingeschätzten Gegner. Schade war, dass sich bei diesem Turnier leider einige der jungen Obleute von einzelnen, sehr insistent auftretenden Trainern/Betreuern einschüchtern und beeinflussen ließen. Dadurch kam es dann durchaus zu Enttäuschungen und Unzufriedenheiten bei der Punktvergabe.
Am Ende sprang also Platz 6 und Platz 8 für den HFCL heraus. Ein Ergebnis, das sich in Anbetracht der starken Gegner durchaus sehen lassen kann. Die Plätze 1-4 wurden mit Wanderpokal, Medaillen, Urkunden und zahlreichen Sachpreisen geradezu überhäuft. Für alle anderen gab es aber immerhin noch eine Urkunde.
Stark erschöpft, aber mit zahlreichen neuen Erfahrungen im Kopf traten die Nordlichter bei bis zu sagenhaften 40 Grad Hitze den Heimweg an.