Lübeck – Die Travemünder Woche bleibt fest auf Kurs! Die Ausrichtung von Welt-, Europa- und Deutschen Meisterschaften im Rahmen eines breit gefächerten Regatta- und Festival-Programms, zu dem rund eine Million Besucher erwartet werden, gehört zum Selbstverständnis der schönsten Regattawoche der Welt. Und mit der Ausschreibung von drei Titelkämpfen auf Weltebene, vier europäischen und sechs deutschen Meisterschaften sowie als Standort des dritten Spieltags der 1. und 2. Bundesliga und Ausrichter von 13 Ranglisten-Regatten und Wettfahrten auf der Seebahn wird die Travemünder Woche in ihrer 127. Auflage vom 22. bis 31. Juli 2016 ihrem eigenen Anspruch mehr als gerecht.
Zur „boot“ in Düsseldorf, der weltgrößten Wassersportausstellung, gibt die Travemünder Woche traditionell den Startschuss zur neuen Saison und präsentiert auf einem eigenen Stand die vergangenen und kommenden Veranstaltungen.
Der neue Messe-Lotse gibt die besondere Stellung des Regatta-Ereignisses vor: Unter „Die Travemünder Woche“ ist der Stand der TW eingetragen. Der Zusatz des Artikels macht es deutlich: Die Travemünder Woche ist eine Grande Dame des deutschen und internationalen Segelsports. Mit etwa 800 Booten bei den 29 Entscheidungen und rund 1500 Athleten vom Jüngstensegler bis hin zum erfahrenen Salzbuckel sowie kulturellen und kulinarischen Leckerbissen wird die Große Dame auch 2016 eine aufregende Woche im Juli bieten. Was die Besucher sportlich erwartet, dieses Geheimnis wird stets beim Empfang der Travemünder Woche gelüftet. Vertreter aus Sport, Politik und Wirtschaft haben am ersten „boot“-Sonntag den Ausblick auf den Sommer 2016 genossen.
Der Sportliche Leiter der Travemünder Woche, Jens Kath, hat für kommenden Sommer die in den englisch-sprachigen Ländern populären RS-Klassen und die aus den Niederlanden stammenden Splash nach Schleswig-Holstein locken können. Sie werden für international hochklassige Regatten sorgen, denn die RS500, eine Zweihand-Trapezklasse mit Gennaker, sowie die Splash Blue, eine der olympischen Einhand-Jolle Laser ähnliche Klasse, küren in der Lübecker Bucht ihre offiziellen Weltmeister. Der Gold Cup (inoffizielle WM) wird bei den RS 200 (Zweihand-Gennaker-Jolle) vergeben.
Um kontinentale Titelehren geht es bei den RS 100 (Einhand-Gennaker-Skiff) sowie RS 400 (Zweihand-Gennaker-Klasse). Und die erst vor wenigen Monaten in den Stand einer internationalen Klasse erhobenen RS Aero (Einhand-Jolle) ermitteln in Travemünde ihren ersten offiziellen Europameister. Der Euro-Cup der Splash Red rundet das internationale Meisterschaftsgeschehen ab.
„Die RS-Klassen waren vor einigen Jahren bereits mit ihrem Eurocup vor Travemünde, und im vergangenen Jahr haben die RS Feva hier ihre Weltmeisterschaft ausgetragen. Das hat den Klassenverantwortlichen so gut gefallen, dass sie jetzt mit mehreren Großveranstaltungen wiederkommen. Wir erwarten über 200 Boote allein in diesen Klassen“, sagt Jens Kath und bekommt Unterstützung von Christian Brandt von Onsail aus Hamburg, dem deutschen Importeur der RS-Klassen: „Die Erfahrungen der Vergangenheit in Travemünde waren sehr gut. Die Segler mögen an der Veranstaltung diese Mischung aus hochklassiger Regatta und Urlaubsflair.“
Einen festen Platz im Regatta-Kalender der Klasse hat die Travemünder Woche auch bei den Lasern eingenommen. Wie in den vergangenen beiden Jahren werden wieder die Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaften in den Nachwuchsklassen Laser 4.7 und Laser Radial ausgetragen. Dazu kommen die deutschen Master-Meisterschaften, also die Senioren-Klassen, der Laser Standard und Laser Radial. Und auch die J/22 sowie die schnellen Musto Skiff segeln bei ihren German Open die besten deutschen Athleten ihrer Klasse aus.
Zu den Titelkämpfen kommen die Ranglisten-Regatten in 13 Klassen und das Geschehen auf der Seebahn, das einen weiteren Anlauf nimmt, um zusätzlich zu den Mittelstrecke-Wettfahrten am ersten Wochenende und den Kurzrennen am zweiten zur Wochenmitte mit dem „Hanse Race“ auch eine Langstrecke zu etablieren.
Auf Gesamtwettfahrtleiter Brian Schweder, der mit seinen Teams auf zehn Bahnen aktiv sein wird, wartet also jede Menge Arbeit. Vor allem der landnahe SAP Media Race Course wird wieder im Fokus stehen, wenn hier am ersten Wochenende die Entscheidungen in der 1. und 2. Segel-Bundesliga sowie im weiteren Wochenverlauf in den Titelrennen fallen. „Die Medal Races der Laser mit den zehn besten Teams auf dem SAP Media Race Course haben uns im vergangenen Jahr sehr gut gefallen. Das bietet für die Zuschauer hochspannende Übertragungen. An diesem Modus arbeiten wir weiter“, sagt Schweder und ergänzt: „Wir werden in der Medialisierung durch SAP großartig unterstützt – durch das Tracking der Bootsklassen, die Live-Übertragung mit dem Sail-Cube und auch durch die Zusatzinformationen im Web mit den Segler-Informationen per Online-Noticeboard und speziellem Wetterbericht für die Bahnen.“
Segeln ist in Travemünde also zum Greifen nah. Ein Anspruch der Organisatoren, der sich auch in den Showrennen auf der Trave, den SAP Trave Races, widerspiegelt. In einem engen Zeitfenster an den TW-Nachmittagen zeigen die besten Crews der verschiedenen Klasse in kurzweiligen Rennen direkt vor der Travepromenade die Faszination des Segelsports.
Die enge Verzahnung von Festival und Segelsport ist ein Alleinstellungsmerkmal der Travemünder Woche, das intensiv gepflegt wird, das in den kommenden Jahren vor dem Hintergrund der baulichen Maßnahmen auf dem Priwall und entlang der Trave aber auch vor großen Herausforderungen steht. „Die Fortentwicklung in Travemünde und speziell auf dem Priwall sehen wir mit Weitblick natürlich positiv. Das Areal wird attraktiver, es wird lebendiger. Allerdings wird es mittelfristig zu Einschränkungen kommen, da uns Campingflächen nah am Hafen und Wasser verloren gehen. Wir sind hier mit der Stadt in Abstimmung. Denn für die Attraktivität der Veranstaltung sind wir natürlich darauf angewiesen, dass wir den Sportlern akzeptablen Komfort in der Unterbringung als auch ausreichend Stellflächen für die Boote bieten können“, sagt Frank Schärffe, der Geschäftsführer der Travemünder Woche gGmbH, der auf die breite Unterstützung der treuen TW-Partner und -Supplier bauen kann.
Und die Hansestadt Lübeck steht fest an der Seite des Großereignisses: „Die Travemünder Woche ist eines der größten Segelereignisse der Welt, eines, das sich immer wieder neu erfindet und weiterentwickelt. Und auch Travemünde selbst entwickelt sich weiter. Daher kann es in diesem Jahr durch die Bautätigkeiten auf dem Priwall und die Entwicklungen entlang der Trave zu Einschränkungen kommen. Aber die Stadt setzt in Abstimmung mit den Organisatoren der Travemünder Woche alles daran, dass Segler und Besucher sich wieder rundum wohl fühlen und zehn tolle Tage in Lübecks Perle an der Ostsee verleben. Denn die Travemünder Woche ist einer der großen Anziehungsmagneten für ganz Schleswig-Holstein, und diesen Status wollen wir als Stadt weiter stärken", sagt Bürgermeister Bernd Saxe. Für Lübecks Sportsenatorin Kathrin Weiher, selbst in Travemünde wohnhaft, der Höhepunkt des Jahres. Eine Woche, in der die Perle an der Ostsee vor Leben nur so sprüht und ein Signal der Gastfreundschaft und Freude in die Welt sendet, wie Senatorin Weiher sagt.
Die Vernetzung zwischen den ausrichtenden Vereinen mit der Stadt Lübeck ist auch Andrea Varner-Tümmler, der Vorsitzenden des Hauptveranstalters Lübecker Yacht-Club, ein großes Anliegen. „Ich glaube, wenn wir uns über den Status Quo bewusst werden und festlegen, wo wir in zehn Jahren stehen wollen, dann können wir daraus auch viele Projekte und Ideen für die Zukunft entwickeln. Die Travemünder Woche trägt dazu bei, den Segelsport weiterzuentwickeln. Und das ist auch eine gute Perspektive und Motivation für die 350 ehrenamtlichen Helfer, die in jedem Jahr die Säulen der Travemünder Woche darstellen.“