Hamburg – Zu einem ungewöhnlichen Heimspiel empfängt Borussia Düsseldorf am kommenden Samstag (12.01.) im Bundesliga-Spitzenspiel den SV Werder Bremen. Denn das Duell zwischen dem Tabellenführer aus NRW und seinem Verfolger findet in Hamburg statt und damit rund 410 Kilometer vom heimischen ARAG CenterCourt entfernt, während die Gäste nur eine Anfahrt von rund 130 Kilometern haben. Spielbeginn in der Sporthalle Tegelsbarg ist um 18 Uhr.
Das Vorprogramm beginnt bereits am Freitag, wenn sich die Mannschaft im Alstertal Einkaufs-Zentrum (AEZ), einem der größten seiner Art in Norddeutschland, bei einer öffentlichen Pressekonferenz samt Showmatch den Fragen von Journalisten und Fans stellt. Das AEZ hat Tischtennis bereits in der gesamten Woche zum Schwerpunktthema gemacht. Das Bundesligaspiel selbst ist schon seit mehreren Monaten ausverkauft, nach Angaben des Veranstalters überstieg die Ticketnachfrage die Hallenkapazität von rund 1.400 Zuschauern sogar um das Fünffache.
"In Hamburg gibt es seit vielen Jahren schon keine Bundesliga-Mannschaft mehr", so Sebastian Conrad vom SC Poppenbüttel, dem ausrichtenden Verein. "Das Interesse an diesem Event ist riesig. Wir freuen uns sehr auf das Gastspiel von Europas bester Mannschaft. Der ganze Verein fiebert dem Samstag entgegen.“
Kurz vor der Bundesliga-Begegnung erleben die Fans noch ein musikalisches Highlight. Der Hamburger Jazzpianist und Hobby-Tischtennisspieler Joja Wendt präsentiert Stücke aus seinem Programm. Dabei sind auch die Künste von Europameister Timo Boll gefragt, der in Hamburg natürlich mit von der Partie ist.
Denn rein sportlich ist die Neuauflage des Pokal-Halbfinals vom 30. Dezember (3:1 für Düsseldorf) von enormer Bedeutung, weshalb Trainer Danny Heister auch mit seiner stärksten Truppe auflaufen will. "Mit einem Sieg können wir unseren Spitzenplatz festigen und den Vorsprung ausbauen. Das gibt Luft zum Ende der Rückserie.“ Außerdem will der frischgekürte Pokalsieger gegen Bremen erneut eine Duftmarke setzen, denn die beiden Teams stehen sich in den kommenden vier Wochen insgesamt drei Mal gegenüber: Auf das Bundesliga-Match am Samstag folgen die beiden Viertelfinal-Duelle in der Champions League am 3.2. (in Bremen) und 8.2. (in Düsseldorf).
Dass ihm in Hamburg der Heimvorteil fehlt, glaubt Timo Boll nicht. "Das wird manchmal auch überbewertet. Eine ausverkaufte Halle und gute Stimmung sind für mich Anreiz genug. Und Fans haben wir eigentlich überall." Dennoch könnten dem Weltranglisten-Fünften und seinen Kollegen gegen Bremen der ein oder andere Anfeuerungsruf gerade recht kommen, denn trotz des Pokal-Erfolgs von vor knapp zwei Wochen haben die Spieler auch die Hinrunden-Niederlage noch im Kopf. Damals musste die Mannschaft aber auf Boll verzichten…