Lübeck – In der kommenden Saison ist es soweit: Lübeck hat einen weiteren Bundesligisten! Die Spieler treten dabei allerdings nicht mit kurzen Hosen oder in einem klassischen Sportdress an, sondern im „edlen Zwirn“; denn es handelt sich um Snooker! Das ist jene Billard-Sparte, die aufgrund der Fernsehübertragungen auf Eurosport seit vielen Jahren einen kontinuierlichen Aufschwung verzeichnet.

Mitte Oktober startet der BC Break Lübeck mit einem Heimspiel gegen den SC Hagen in sein Abenteuer 2. Bundesliga. Die weiteren Gegner in der Nordstaffel (8 Teams) an den folgenden Spieltagen kommen aus Aachen, Köln, Leipzig, Neustadt/Sachsen, Rüsselsheim und Hamburg. Die Mannschaft um Kapitän David Falk wird naturgemäß erst einmal versuchen, die Klasse zu halten und am Ende der Saison in der Abschlusstabelle mindestens den 6. Rang zu belegen.

In Billard-Deutschland gibt es 16 Landesverbände, Lübeck gehört dabei zum Norddeutschen Billardverband. Jeder Landesverband organisiert seinen eigenen Spielbetrieb, sowohl im Einzel als auch bei den Mannschaftswettbewerben. Als übergeordnete Dachorganisation fungiert die Deutsche Billard-Union. Diese organisiert die Wettbewerbe auf Bundesebene, also auch die Bundesligen. Die Aufsteigerplätze in die 2. Bundesliga (Nord- und Südstaffel) werden zum Saisonende aus den besten Teams der jeweiligen Oberligen (Landesverbände) in einem abschließenden Relegationsturnier ausgespielt.

Nach den knapp gescheiterten Aufstiegsversuchen in den beiden Vorjahren hat es für den BC Break Lübeck in diesem Jahr endlich gereicht. Der 1. Vorsitzende des Clubs, Olav Ehlers, sieht darin den verdienten Lohn für die kontinuierliche Vereinsarbeit: „In den letzten Jahren sind durch unser Vorgehen nicht nur unsere Mitgliederzahlen deutlich angestiegen, sondern einhergehend damit auch das sportliche Niveau. Dies drückt sich aus durch die Aufstiege unserer Pool-Mannschaften bis in die höchste norddeutsche Liga sowie zuletzt durch den Aufstieg unserer 1. Snookermannschaft in die 2. Bundesliga. Darauf sind wir sehr stolz.“

Wer sich das live, vor Ort einmal anschauen möchte, ist herzlich dazu eingeladen. Spielstätte ist das Vereinsheim des BC Break Lübeck in der Artlenburger Straße 15 – Eingang Händelweg – in Lübeck. Der Eintritt für Zuschauer ist frei. Das erste Heimspiel zum Saisonauftakt wird am Sonnabend, 15.10., ausgetragen. Spielbeginn ist um 14 Uhr, Gegner ist der SC Hagen aus Nordrhein-Westfalen.

Snooker – was ist das denn genau ?

Snooker ist eine Sonderform des Billardspiels. Es wird auf einem speziellen Tisch gespielt, der deutlich größer ist als ein gewöhnlicher Billardtisch. Turnierstandard ist ein 12-Fuß-Tisch (12 Fuß lang und 6 Fuß breit, also etwa 3,66 m mal 1,83 m).

Spielablauf:
Beim Snooker befinden sich zu Beginn neben dem weißen Spielball fünfzehn rote Bälle sowie sechs andersfarbige (gelb, grün, braun, blau, pink und schwarz) auf dem Tisch. Ziel ist es, die Bälle nach bestimmten Regeln in den Taschen zu versenken. Dafür gibt es Punkte, deren jeweilige Höhe von der Wertigkeit der betreffenden Ballfarbe abhängig ist. Ein Durchgang („Frame“) ist beendet, wenn die Spieler alle Bälle mit Ausnahme der Weißen regelkonform gelocht haben. Sieger eines „Frames“ ist der Spieler, der zum Schluss die meisten Punkte hat.

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Die Schwierigkeit beim Snooker besteht im Vergleich zu anderen Billardvarianten in der größeren Spielfläche, den kleineren Bällen und den schwierigeren Taschen (die Tascheneinläufe sind enger und dazu noch abgerundet).

Ein Spieler hat im Verlauf einer Partie eine Vielzahl von technischen und taktischen Möglichkeiten, wodurch mitunter dramatische Wendungen im Spielverlauf herbeigeführt werden können. Das betrifft vor allem den Umgang mit einem sogenannten Snooker, was sinngemäß soviel wie „missliche Situation“ bedeutet. In eine solche kann ein Spieler kommen, wenn nach dem Stoß des Gegners der Spielball (die Weiße) so liegen bleibt, dass der Spieler den laut Regelwerk als nächstes anzuspielenden Ball nicht auf direktem Wege, sondern nur unter Zuhilfenahme einer oder mehrerer Banden treffen kann. Missglückt der folgende Stoß, so wird dies als „Foul“ gewertet und mit Strafpunkten geahndet. Deshalb kann es unter Umständen sinnvoll sein, einen Snooker absichtlich herbeizuführen. Hier beginnen dann die taktischen Feinheiten und damit die Faszination beim Snooker…

Geschichte

Das Mutterland des Snooker ist Großbritannien. Die Urform des Spiels wurde von britischen Offizieren im Jahr 1875 entwickelt, als diese in Indien stationiert waren und Variationen des damals üblichen Black Pool ausprobierten. Durch die zunächst elitäre Verbreitung des Spiels standen beim Snooker von Beginn an Stil und Benehmen im Vordergrund, diese Form des Billardspiels war seit seiner Erfindung ein Gentlemen’s Sport. In der heutigen Zeit findet das vor allem durch die vornehme Kleidung und die sportliche Fairness beziehungsweise Korrektheit seinen Ausdruck, zum Beispiel, wenn ein Spieler ein eigenes Foul anzeigt, das der Schiedsrichter nicht erkennen konnte.

Aufgrund der Geschichte dieses Sports und des hohen Stellenwerts im eigenen Land kommen die meisten Top-Spieler des Snooker aus Großbritannien. Dort genießen die Stars eine sehr hohe Anerkennung. Der Nachwuchs beginnt bereits in frühen Jahren mit dem Training, ähnlich wie in Deutschland beim Fußball die „Bambini“. Die Guten schaffen bereits im Alter von 8 bis 10 Jahren ihre ersten „Centuries“, das sind hundert oder mehr Punkte am Stück in einer Aufnahme und in der Karriere eines Snookerspielers ein besonderer Meilenstein.

Das Foto zeigt das BC Break-Team Pierre Becker, Marc Trepte, Bernd Frankmeier, David Falk, Henrik Rentsch (von links)

 

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