Travemünde – Match-Race-Duell – Boot gegen Boot – heute um 12 Uhr: Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer gibt sich gelassen vor seinem Debüt beim „Volksbank Rotspon Cup“. „Ich freue mich darauf, einen tollen Tag zu erleben und das viel gelobte Flair der Travemünder Woche erleben und genießen zu dürfen“, sagt Kämpfer. Und der OB aus Kiel hat gleich noch eine Premiere zu bewältigen. Er ist noch nie auf den historischen A+R Yachten der Klasse 8 KR gesegelt.
Aber auch darauf freut er sich und setzt alles auf Sieg: „Neben einem sehr kompetenten Team habe ich hoffentlich auch das berühmte Anfängerglück“. Viel Segel-Erfahrung hat Kämpfer nicht: Bislang war er nur „gelegentlicher, aber begeisterter Mitsegler“. Zum Beispiel ist er auf dem Seekreuzer „Peter von Danzig“ und auf dem Dreimast-Toppsegelschoner „Thor Heyerdahl“ mitgesegelt. „Unter fachmännischer Anleitung mache ich mich dabei an Bord auch gerne nützlich“.
Ob das reicht?
Herausforderer Bernd Saxe – Bürgermeister der Hansestadt Lübeck – bestreitet seine elfte Auflage des Rotspon-Cups – und er hat Erfahrung mit den historischen Yachten. Allerdings sieht seine Bilanz eher mager aus. Lediglich dreimal konnte er gewinnen. Sieben Niederlagen hat er kassiert. Der letzte Sieg ist drei Jahre her. 2011 zeigte Saxe dem damaligen Oberbürgermeister Kiels, Torsten Albig, das Heck.
Der diesjährige „Volksbank-Rotspon-Cup“ steht auch im Zeichen der Hamburger Bewerbung um die Olympischen Spiele 2024/28. Wer darf die Segelwettbewerbe bei einer möglichen Zusage ausrichten? Kiel oder Lübeck?
Beide Verwaltungs-Chefs wollen Werbung für ihre Stadt machen. „Keine Frage, auch in Travemünde oder Rostock wird Segelsport auf hohem Niveau betrieben. Aber: Kiel ist weltweit die Nummer eins im Segelsport. Durch die Kieler Woche und weitere international hochrangige Segelsportereignisse beweist die Landeshauptstadt jedes Jahr erneut ihre Olympiatauglichkeit, die Kiel ja auch mit der Austragung der Segelwettbewerbe bei zwei Olympiaden schon belegt hat. Von daher betrachten wir uns als natürlicher Partner für die Ausrichtung der Segelwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Sommerspiele“, sagt Kämpfer.
Saxe hält dagegen: „Lübeck-Travemünde kann Olympia. Die Travemünder Woche mit 1500 bis 2000 Seglern beweist das seit 125 Jahren. Nach zwei Olympischen Segelwettbewerben in Kiel ist jetzt mal eine andere Stadt dran. Ich freue mich auf den sportlichen Wettkampf mit meinem Kieler Amtskollegen, den ich sehr schätze. Der Rotspon-Cup, da bin ich sicher, wird wieder ein Fest für die Herzen der Segelsportfreunde. An dieser Stelle danke ich vor allem dem Team der Travemünder Woche und dem Hauptsponsor Volksbanken Raiffeisenbanken Schleswig-Holstein, die auch in diesem Jahr das Duell wieder zu einem großen Ereignis machen“. Um das Rennen im Best-of-Three-Modus erfolgreich zu bestehen, ergänzen die Vorstände der Volksbank Lübeck, Dr. Michael Brandt und Roger Pawellek die Mannschaften.