Lübeck – Der 11. Spieltag der Stadtwerke Lübeck G-Jugendliga war kaum zu Ende, da wurde immer noch unter den Trainern gefachsimpelt, denn sie waren alle von ihren Teams mehr als positiv überrascht.
Top-Spiele auf höchstem Niveau gab es an diesem Sonntag in der Soccerhalle in Bad Schwartau zu sehen. Selbst die Reporter der angeschlossenen Radiostationen, die alle Spiele live in die ganze Welt übertragen, haben sich keine Minute ausruhen können, der brasilianische Kollege hatte seine Stimme in der 17. Minute des Spiels Kunststoff Jaeger gegen i-goal verloren und sie auch an diesem Tag nicht wiedergefunden.
Es ging in diesem Spiel hin und her. Das Team von Kunststoff Jaeger hatte den Fitnesstest von der DAK sehr gut verkraftet und trickste ein ums andere Mal den Keeper des Teams i-goal mit cleveren Spielzügen aus. Besonders Bent, Cooper, Gerrit und Theo konnten dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. Nur selten konnte diese Phalanx von den Mannen vom Team i-goal gestoppt werden. Die mitgereisten Fans waren trotzdem manchmal überrascht, wie einfach es den Spielern vom Team i-goal gemacht wurde und sie zu ihren sieben Toren kamen. Trainer Frank Peters konnte seine Schweißperlen auf der Stirn nur schwer verstecken, waren die 40 Minuten Spielzeit am heutigen Tag nichts für schwache Nerven.
Nur für starke Nerven war das Spiel. Wir haben es ja angekündigt, dass es ein richtiger, echter Fight werden wird, das Spiel LSH gegen Janko Elektro. Dass es auf ein knappes Ergebnis hinauslaufen würde, war allen Beteiligten klar. Doch die Spannung, die seit der ersten Spielminute über dem 3. Court lag war so knisternd und elektrisierend, dass die Luft beim kleinsten Funken explodiert wäre.
Das Spiel ging hin und her…ein Tor auf der einen Seite, gefolgt von einem Konter mit einem super herausgespielten Torschuss auf der anderen Seite. Die Zuschauer bewegten ihre Köpfe von links nach rechts. Selbst der Schiedsrichter hatte sichtlich Mühe, immer rechtzeitig aus den verschiedenen Schussrichtungen zu verschwinden. Dann der Höhepunkt des Spiels, ein nicht absichtliches Foul vom Abwehrspieler des Teams LSH brachte den entscheidenen Elfmeter für Janko Elektro!
Es gab nur einen, der diesen Elfmeter schiessen konnte, der Abwehr- und Mittelfeldspezialist „Fritz“. Einer der sichersten Schützen der ganzen Liga und über alle Grenzen hinaus sind seine gewaltigen Schüsse bekannt, innerhalb der Mannschaft nennen sie ihn auch den „skandinavischen Roberto Carlos“. Die Daumen waren bei allen Fans, Trainern, Betreuern vom Team Janko Elektro gedrückt, denn wenn dieser Elfmeter reinginge, so wäre das Spiel wohl entschieden gewesen.
Nur einer blieb ganz ruhig und konnte auch seinen Torwart mit dieser innerlichen Ausgeglichenheit beeinflussen, der Trainer vom Team LSH, der mit der Elfmeterentscheidung nicht einverstanden war, und natürlich meinte, dass es keiner gewesen sei. Hier hätte selbst Jörg Wontorra mit seiner Expertenrunde stundenlang diskutieren können und wäre zu keiner Einigung gekommen. So lag es nun am Fuss von Fritzchen, das Spiel zu entscheiden, doch er war wohl von der Ruhe, die sein Gegenüber, der Torwart von LSH ausstrahlte, total überrascht, so dass er den Anpfiff vom Schiedsrichter wohl als Startschuss mit einem 100 -Meter-Finale verwechselt hat. Er lief viel zu schnell an, schoss mit einer solchen Wucht, dass der Ball in Richtung Pohnsdorf flog, dass nur das oberhalb angebrachte Netz diesen Flug unterbinden konnte. Der Ball trudelte dann in die Hände des Keepers.
Dieses Spiel hatte zwei Sieger an diesem Tag verdient und so ging das Unentschieden auch völlig in Ordnung. So können die Spieler in der nächsten Woche wieder gewohnt und ohne Emotionen ihren Pausenkick in den Schulen gegeneinander spielen.
Das Spiel Rani & Hempel gegen Zeidler & Partner konnte diese Dramatik natürlich nicht bieten, aber nach dem Spiel haben wir mit einigen Eltern gesprochen, die sich sehr über den Einsatz ihrer Spieler an diesem Tag gefreut hatten. Die jungen Spieler vom Team Rani & Hempel haben die ganze Spielzeit gekämpft und kamen sichtlich erschöpft, aber dennoch mit erhobenem Haupte vom Platz. Das Team Zeidler & Partner spielte seine Spielzüge routiniert und gewohnt herunter und freute sich nach diesem wunderbaren Spiel.
Um 11 Uhr ging es auf Court 1 nicht nur um die goldene Ananas, sondern die beiden Teams Grabowski und Jacker & Jacker hofften, die ersten drei Punkte einzufahren und waren beide extrem angespannt. Das Team Jacker & Jacker war nur mit fünf Feldspielern angereist und konnte sich mit einem der jüngsten Spieler vom Team LSH verstärken. Genau dieser schaute sich die feinen Tricks bei seinen Mitspieler genauestens an und hatte auch in der 12. Minute auf einmal freistehend vorm Torwart den Ball an seinem „starken“ Fuß kleben, so dass er diesen dann ungehindert und mit viel Auge durch die Beine des Keepers ins Tor schoss. Er dokumentierte das dann nach seiner umjubelten Auswechslung mit den Worten: „Ich habe ein getunneltes Tor gemacht“. Auch in diesem Spiel gab es zwei Sieger, die Punkteteilung ging absolut in Ordnung und beide Teams hatten dann einen tollen Sonntag vor sich.
Das Team Sparkasse Holstein enttäuschte an diesem Spieltag etwas. Es war wohl nicht nur mit seinen Gedanken noch beim Feuerwehrfest in Ratekau. Die Beine waren schwer, die Körperspannung nicht gewohnt bei 100 Prozent, sodass sie an diesem Tag nichts gegen das Team Hirsch Gas ausrichten konnten. Das hingegen spielte gewohnt seinen Stiefel runter. Auch das Team Meirohnke spielte, als wenn schwere Betonklötze an den Beinen der Akteure hingen. Teilweise gute Kombinationen, aber es reichte nicht um gegen das eingespielte und gewohnt sicher stehende Team von REBO etwas ausrichten zu können.
REBO hatte sich geschickt zu Beginn des Spieles hinten reingestellt um dann aus dieser starken Abwehrformation den einen oder anderen „Stich“ über die linke und auch die rechte Seite zu setzen. Diese taktische Marschroute ging vollends auf, sodass Andreas Gotthard mit seinen Mannen absolut zufrieden sein konnte an diesem Tag.
Der nächste Spieltag wird der kommende Sonntag sein. Es wird sich zeigen, wie das Team REBO und Zeidler & Partner diesen Spieltag angehen werden, denn die beiden Teams haben den schweißtreibenden Fitnesstest der DAK am Dienstag zu absolvieren, eigentlich genügend Zeit sich hinterher zu erholen. Aber wir wissen natürlich nicht, wie die medizinische Abteilung der Teams agieren wird, um die Spieler und Spielerinnen wieder top-fit zu bekommen.