Frankfurt/ Lübeck – Männer überraschen mit Platz 8, Frauen erreichen erstmals Platz 10. Am vergangenen Samstag fand bei windigen und unsteten Wetterverhältnissen in Frankfurt am Main der erste Renntag der PRODYNA Ruder-Bundesliga 2013 statt.
Während für die Männermannschaft, dem „Carstens Lübecker Marzipan Achter“, als Aufsteiger aus der zweiten Liga vor allem eine Standortbestimmung im Haifischbecken der ersten Bundesliga bevorstand, galt für die Damen des „Lübeckachters“ vorrangig zu zeigen, wie hart im Winter gearbeitet wurde, um Anschluss an das Mittelfeld zu finden.
Carstens Lübecker Marzipan Achter
Mit einer in verschiedenen Belangen schwierigen Vorbereitung auf die Saison 2013 erlebte der Männerachter der Lübecker Ruder-Gesellschaft ein durchwachsenes Zeitfahren gegen Rüdersdorf, nachdem man sich auf Platz 15 des Gesamtklassements wieder-fand und in ein dementsprechend schwieriges Achtelfinale rutschte. Beim Sieg des favorisierten Rüdersdorf schob der Marzipanachter im besten Rennen des Tages seinen Bug denkbar knapp mit einer Hunderstelsekunde Vorsprung mit eisernem Willen und einigen PS mehr vor Leverkusen und Pirna über die Ziellinie. Riesenjubel im Team von Steuerfrau Ricarda Schulz, denn dies bedeutete automatisch eine Platzierung unter den besten acht Erstligamannschaften und somit einen sehr guten Saisonstart für den Erstligaaufsteiger. Im anschließenden Viertelfinale gegen den späteren Tagessieger Hamburg, den Seriensieger Krefeld sowie Dresden erruderten die Lübecker den 3. Platz und zogen somit in die Platzierungsrennen um die Ränge 5 bis 8 ein.
Da der Frankfurter Achter auf seiner Heimstrecke seine ganze Stärke im Halbfinale ausspielte, fanden sich die Mannen aus der Hansestadt im Finale um Platz 8 mit den Dauerrivalen der TU Dresden wieder. Konnte dieses Duell im Achtelfinale noch knapp für sich entschieden werden, siegten hier die Dresdner und für den Carstens Lübecker Marzipanachter stand am Tagesende ein hervorragender 8. Platz zu Buche.
Lübeckachter
Die Damen starteten in die neue Saison mit dem Vorhaben, die vielversprechende Vorbereitung in Zählbares umzumünzen und sich direkt vom Tabellenende abzusetzen. Hierbei musste zunächst ein Rückschlag hingenommen werden, da im Zeitlauf nur ein enttäuschender 12. Platz heraussprang. Dementsprechend warteten im Achtelfinale mit dem im letzten Jahr ungeschlagenen Krefeld und den Drittplatzierten aus Bonn namhafte Gegner, denen sich die Lübeckerinnen am Ende geschlagen geben mussten.
Im Viertelfinale drohte nun das vorzeitige Aus. Die Mannschaft um Steuerfrau Silke Grabau zeigte hier den hart trainierten Willen zur Leistung und bewies mit absoluter Nervenstärke, dass man nicht ins weit entfernte Frankfurt gekommen war, um hier die rote Laterne abzuholen. Es entwickelte sich das erwartet spannende Rennen, bei dem Hannover letztlich deutlich auf den letzten Platz verwiesen werden konnte. Es schwang jedoch Ärger mit über den an Hamburg verschenkten Sieg. Somit ging es im letzten Rennblock um die Plätze 9-12.
Groß war der Jubel im Boot, als das Halbfinale trotz schwierigster Wasser- und Windverhältnisse deutlich vor dem Ruhrachter aus Essen gewonnen werden konnte. Mit diesem Glücksgefühl starteten die Mädels von der Trave ins Finale um Platz 9. Gegen die Rheinsprinter aus Düsseldorf und Neuss war es ein packendes Bug-an-Bug-Duell, in dem die Gegner den besseren Start erwischten, doch die Lübeckerinnen konnten sich Schlag für Schlag heranschieben. Im Ziel war mit bloßen Augen kein Sieger festzustellen. 12 Hundertstelsekunden trennten die Kontrahenten am Ende – mit Düsseldorf/Neuss als glücklichem Sieger. Das Lübecker Team konnte sich dennoch freuen: über das beste Rennen des Tages, eine geschlossene, kämpferische Teamleistung sowie Platz 10 im Gesamtklassement, der verdeutlicht, dass der Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle hergestellt werden konnte.
Für die Damen aus dem hohen Norden war dieses erlebnisreiche Wochenende damit noch nicht vorbei – die 550 Kilometer Rückfahrt boten aufgrund einer Vollsperrung unfreiwillig die Gelegenheit zu einem ausgedehnten Picknick auf der Autobahn. Typisch Lübeck: Das vom Sponsor Carstens Lübecker Marzipan großzügig mit Kisten voll von der edlen Schleckerei ausgestattete Damenteam wusste mit Händen voller Marzipan auch den anderen Verkehrsteilnehmern die Wartezeit zu versüßen.