Kaltenkirchen – Vor drei Jahren stand Altug Celikbilek knapp unter 500 auf der ATP-Weltrangliste und spielte auf ITF-Turnieren (15.000 Dollar). Damals übernahm der Kaltenkirchener Björn Kroll, Trainer und auch als Vizepräsident im TV SH bekannt, das Management. Jenseits des Atlantiks schaffte es Celikbilek nunmehr durch mehrere Siege auf Rang 234 der Weltrangliste und hat sein Ticket für die French Open in der Tasche.
Einreise in die Vereinigten Staaten mit Hindernissen
Die Einreise in die Vereinigten Staaten war für Celikbilek und für Manager Björn Kroll kompliziert. Visa. Corona. Doch sie schafften es pünktlich zum ersten Turnier, einem 80.000-Dollar-Challenger in Orlando. Celikbilek spielte sich über die Qualifikation ins Hauptfeld. Dort besiegte er in der ersten Runde die Nummer 223 der Welt, Thai Son Kwiatkowski, glatt in zwei Sätzen. Im Achtelfinale war Endstation gegen die 166 der Welt, Jenson Brooksby, der das Turnier anschließend gewann.
Weiter ging es nach Miami. Hier gab es einen Tag Entspannung, um danach in Salinas, Ecuador, aufzuschlagen. Celikbilek stand bei diesem 80.000-Dollar-Challenger direkt im Hauptfeld und musste das Viertelfinale erreichen, um eine Chance auf die French Open zu haben.
Die erste Runde gewann er souverän gegen den Amerikaner JC Aragone (ATP 320), im Anschluss siegte Celikbilek in drei Sätzen gegen den Spanier Roberto Ortego Olmedo (ATP 298). Schließlich stand das entscheidende Viertelfinale an. Bei brütender Hitze lieferten sich die Kontrahenten ein dramatisches Match. Celikbilek gewann den dritten Satz mit 7:6 gegen Tim van Rijthoven (ATP 293) nachdem er zuvor bei 4:6 im Tie-Break zwei Matchbälle abgewehrt hatte. Der Holländer präsentierte sich in den zurückliegenden Wochen extrem stark und hatte in Salinas zuvor den Topgesetzten Yasutaka Uchiyama aus Japan (ATP 108) glatt geschlagen.
Qualifikation für French Open perfekt
Durch den Sieg (6:3, 2:6, 7:6) gegen Rijthoven qualifizierte sich der in Hamburg lebende Celikbilek für die French Open. Doch in Salinas musste Celikbilek erst einmal warten und warten und erneut antreten. Im Halbfinale stand nach dreitägiger Pause, der Oberschiedsrichter verkündete ein Landes-Lock-Down, diese Woche Nicolas Mejia (ATP 382) auf der anderen Seite. Der Kolumbianer gewann 6:3, 7:5.
Celikbilek teilt den Tour-Alltag vor Ort mit seinem Manager Kroll, doch auch aus der Ferne erhält er Unterstützung. Täglich präsent und zur Unterstützung da: Coach Tobias Hinzmann (Der Club an der Alster), der alle Celikbilek-Matches vorbereitet und seine Gegner analysiert.
Zum Team gehören neben Coach Hinzmann auch seine Coaches aus der Türkei (Tennis, Physio, Athletik) und natürlich die Hamburger Coaches Lysander Spellissy (Physio), Anja Jürgens (Athletik) und Lukes Rode (Athletik). Hinzu kommt noch Volker Carrero, der die ärztliche Betreuung für Celikbilek übernommen hat.
Nach Salinas kommt Celikbilek wieder nach Hamburg zurück, um sich hier auf die europäische Sandplatzsaison vorbereiten. Geplant ist eine Teilnahme beim Challenger in Heilbronn und beim ATP-Turnier in Genf, bevor es im Anschluss zusammen mit Trainer Hinzmann zu den French Open geht. Da Wimbledon recht kurz nach den French Open stattfindet, stehen die Chancen sehr gut, dass Altug Celikbilek auch dort erstmals aufschlägt.
(PM)