Nusse – Die Nusse Rams luden am vergangenen Sonntag zum letzten Mal in der laufenden Spielzeit ein und die Ausgangslage versprach ein spannendes Saisonfinale. Das Tabellenschlusslicht aus Nusse konnte auf eine mehr als verkorkste Saison zurückblicken und wollte den Fans in eigener Halle zum Abschluss noch einmal attraktiven Sport zeigen. Die Rams, die bis zu diesem Zeitpunkt erst zwei von insgesamt zwölf Partien für sich entscheiden konnten, mussten nun vor heimischem Publikum punkten, um dem sportlichen Abstieg zu entgehen. Die Spielgemeinschaft Rostock-Stralsund, als direkter Konkurrent, sowie die Reserve von Hannover United waren zu Gast in der Nusser Sporthalle.
Die deklassierende 24:70-Niederlage aus dem Hinspiel noch gut im Gedächtnis, wirkten die Nusser zu Beginn nervös gegen Hannover United 2. Doch beflügelt von schnellen Korberfolgen und einer gut strukturierten Defensive entwickelte sich wider aller Erwartungen ein offenes und spannendes Spiel. Die immer noch ersatzgeschwächten Nusse Rams konnten mit geschicktem Umschaltspiel die Verteidigung der Hannoveraner ein ums andere Mal überlisten. Zur Halbzeit führte United 2 gerade mal mit einem Punkt 24:23. Doch wie bereits in den vergangenen Wochen und Monaten offenbarte sich in der zweiten Hälfte deutlich die Schwäche der Nusser. Mangelnde Kondition führte zu mangelnder Konzentration und das zwangsläufig zu einer eklatanten Abschlussschwäche. Im dritten und vierten Viertel konnten die Rollstuhlbasketballer von der Leine ihre Führung ausbauen und bis zum Ende erfolgreich verteidigen. Die 48:57-Niederlage zeigte zwar manche Verbesserung im Nusser Spiel, brachte jedoch leider keine, im Abstiegskampf so dringend benötigte, Punkte. Für Nusse auf dem Parkett waren Arjen Teetzmann (17), Jan Wienk (13), Lasse Eickemeyer (10), Corin Depping (6), Hilke Theophile (2), Nadine Bollgehn, Magnus Gläser und Fabienne Depping.
Zwischenzeitlich konnte der direkte Nachbar in der Tabelle, der SV Adelby, einen 64:51-Sieg für sich verbuchen. Dieses Ergebnis bedeutete für die Nusse Rams, dass man den sportlichen Abstieg nicht mehr aus eigener Kraft verhindern konnte. Trotz dieser Meldung versuchte Trainerin Bollgehn ihre Mannschaft ein letztes Mal vor Spielbeginn zu motivieren: „Wir sind es unseren Fans, aber vor allem uns selbst, schuldig, in diesem letzten Spiel noch einmal alles zu geben.“
Um 16 Uhr begann das vielleicht vorerst letzte Regionalligaspiel der Nusse Rams. Gegen die Spielgemeinschaft Rostock-Stralsund probierte das Nusser Team verschiedene offensive Varianten. Doch schnell zeigte sich das bereits bekannte Bild der Nusser Mannschaft. Oft zu überhastet oder zu fahrig unter dem gegnerischen Korb, konnte nicht verhindert werden, dass die Spielgemeinschaft schon im ersten Viertel eine kleine 7-Punkte Führung erspielte. Nusse bäumte sich noch mehrmals auf, kam immer wieder auf wenige Punkte heran und konnte zwischenzeitig sogar zum 45:45 ausgleichen. Doch es fehlte einerseits erneut an der letzten Konsequenz im Abschluss, andererseits auch an wichtigen Leistungsträgern. Infolgedessen zeigte die Anzeigetafel am Ende in leuchtenden Ziffern das ernüchternde Ergebnis an, eine 61:73-Niederlage für die Nusse Rams. Hilke Theophile ging mit 17 Punkten als Topscorerin dieses Spiels hervor und spielte trotz all der negativen Meldungen eine hervorragende erste Saison im Trikot der Rams. An der Seite von Theophile kamen des Weiteren Arjen Teetzmann und Lasse Eickemeyer (je 14), Jan Wienk (9), Nadine Bollgehn (5), Corin Depping (2), Magnus Gläser und Fabienne Depping zum Einsatz.
Die zwölfte Niederlage im 14. Spiel bedeutet für die Nusser zumindest vorläufig den Abstieg aus der Regionalliga in die Oberliga Nord. In den kommenden Monaten wird sich zeigen, welche Vereine in der nächsten Saison eine spielfähige Mannschaft in der Regionalliga Nord melden können. Abzuwarten ist nun, ob der sportliche Abstieg auch wirklich vollzogen wird.