Bargteheide – In einem intensiven und packenden Halbfinale haben sich die TSV Bargteheide Bees gegen den Kieler TB durchgesetzt und das Endspiel des BVSH-Pokals erreicht. Nach einem Schlagabtausch in der Schlussphase jubelten die Bienen über den 70:68 (34:32)-Erfolg. Für den TSV ist es mindestens der erste Finaleinzug der vergangenen 30 Jahre, Hinweise auf vorherigen Finalteilnahmen oder gar Pokalsiege konnten in der Geschichte der Abteilung bislang nicht gefunden werden. Am 24. März werden die Bees nun gegen den großen Favoriten BBC Rendsburg Twisters um den Titel spielen.
Die Bees und KTB Sharks waren in dieser Saison in der 2. Regionalliga Nord schon zweimal aufeinander getroffen – mit jeweils zwei knappen Auswärtssiegen. Und extrem eng sollte es auch im Pokal-Halbfinale zugehen.
Den besseren Start hatten die Hausherren, die mit einem 6:0-Lauf begannen und die Sharks früh zur ersten Auszeit zwangen (8:3, 4. Minute). Kurz darauf lagen die Bees mit sieben Punkten vorne – es sollte der größte Vorsprung bleiben, den eine Mannschaft in dieser Partie herausspielen konnte. Denn die Kieler hielten mit ihrer starken Physis und ihrem Kampfgeist dagegen. Und sie legten ihrerseits einen 8:0-Run hin, der ihnen ihre erste Führung brachte (17:18, 8.).
Gleiches Bild im zweiten Viertel vor allem auch, weil die Bargteheider viele freie Würfe verfehlten. Möglicherweise spielte dabei eine Rolle, dass sie unter der Woche wegen einer Schulveranstaltung nicht in der KGB-Halle hatten trainieren können.
Gefühlt waren die Bees die bessere Mannschaft, tatsächlich betrug der Vorsprung zur Pause aber nur zwei Punkte. Deshalb warnte Interimscoach Said Ghalamkarizadeh sein Team in der Kabine auch davor, sich auf diesem Gefühl auszuruhen. Zunächst fruchteten seine Worte jedoch nicht, denn es waren die Sharks, die zu Beginn des dritten Viertels stärker agierten und so auch zügig fünf Punkte vorne lagen (39:44, 23.). Ghalamkarizadeh nahm eine Auszeit, stellte sein Team neu ein – diesmal mit Erfolg: ein 7:0-Lauf folgte.
55:55 stand es vor Beginn des Schlussviertels und alles war bereit für eine dramatische Schlussphase in diesem Pokalfight. In diesem sorgte Bees-Guard Jacob Gäde mit teils schwierigen Korblegern für acht wichtige Punkte (insgesamt 21). In der Verteidigung ragte zudem Drazen Bogicevic heraus, der entscheidende Rebounds und Ballgewinne holte. Kiel spielte jedoch unbeirrt und konsequent seinen Stil weiter – und ging gut eine Minute vor Schluss durch zwei verwandelte Freiwürfe von Kapitän Yannick Pahl in Führung (67:68, 39.).
Die Entscheidung musste somit in der letzten Minute fallen. Knapp 30 Sekunden vor Ende war es Steffen Hönicke, der die Bees mit einem Dreier in Führung brachte. Der 20-Jährige, in der Liga Bargteheides Topscorer, war zuvor nicht so treffsicher wie sonst, aber hatte mit etlichen (Offensiv)Rebounds viele starke Aktionen. Allerdings sind knapp 30 Sekunden viel Zeit im Basketball – und Kiel kam noch zu zwei Wurfchancen. Der erste Versuch ging daneben und der zweite – ein Dreier wenige Sekunden vor Ende nach einem Ballverlust der Bees – wurde von Center Tobias Schümann spektakulär geblockt.
Said Ghalamkarizadeh (Interimstrainer TSV Bargteheide Bees): „Wir haben wieder ein körperlich schwieriges Spiel gewonnen. Das zeigt mentale Stärke und besonderen Teamspirit. Besonders beeindruckt hat mich die Chemie aller zwölf Spieler und auch der Verletzten, die zur Unterstützung da waren.“
Bees – KTB 70:68 (20:20, 14:12, 21:23, 15:13)
Für Bargteheide spielten: Jacob Gäde (21, 2 Dreier), Tobias Schümann (18, 1 Dreier), Drazen Bogicevic (12, 1 Dreier), Steffen Hönicke (12, 1 Dreier), Sebastian Wichmann (3), Boris Heimann (2), Gerrit Reimers (2), Moritz Hansen – nicht eingesetzt: Simon Leschkowski, Filip Marinkovic, Maximilian Rau