Kiel/Lübeck – Die Regionalliga-Basketballer des TuS Lübeck haben ihre Pokalhürde genommen und stehen nun im Halbfinale des BVSH-Pokals. Sie gewannen beim klassentieferen Kieler TB mit 76:65 (32:38) und warten nun auf die Auslosung für die Runde der letzten Vier. Mögliche Gegner sind der MTSV Hohenwestedt sowie die Sieger der Duelle Lübecker TS/TSV Kronshagen und TS Einfeld/BBC Rendsburg.

Die Mannschaft von Manfred Hinz wusste vor dem Spiel genau, was sie erwartete. Die Partien gegen die Kieler folgten in der Vergangenheit häufig folgendem Muster: Lübeck startet stark, kann sich absetzen – dann folgt der Einbruch. Kiel übernimmt die Führung, doch der TuS fängt sich wieder und kann letztlich komfortabel gewinnen. Auch am Samstagabend sollte sich dies nicht ändern. Doch der Reihe nach.

Lübeck begann im ersten Viertel mit dem stark aufspielenden Phillip Schwarz (21 Punkte insgesamt) wie die Feuerwehr und spielte eine 21:9-Führung heraus. Manche Unkonzentriertheit im Angriff verhinderte allerdings, dass sich das Team weiter absetzte. Kiel fing sich nach anfänglicher Schwächephase und kam einige Male unter dem Korb zum Erfolg. Ende des ersten Viertels stand es 26:17 zugunsten des TuS.

Das zweite Viertel begann dank vier schneller Punkte vom treffsicheren Flügelspieler Maik Friedrichsen (12) gut für die Lübecker. Dann jedoch folgte der befürchtete Einbruch. Auf einmal funktionierte so gut wie nichts mehr im Angriffspiel, die Kontrolle des Spiels ging dadurch verloren. Kiel spielte sich in einen Rausch und nutzte die Verunsicherung der Gäste eiskalt aus. Vor allem durch Schnellangriffe war der KTB nicht zu stoppen und konnte kurz vor der Halbzeitpause die Führung übernehmen (34:32). Die Lübecker hatten komplett den Faden verloren und mussten mit der Sirene den 38:32-Halbzeitstand zugunsten der Gastgeber hinnehmen. Das zweite Viertel fiel mit 22:6 deutlich zugunsten der Kieler aus.

Trainer Manfred Hinz beruhigte seine Spieler in der Pause und wies darauf hin, dass noch nichts verloren sei. Man habe die Chance, nun Charakterstärke zu zeigen und trotz des schlechten Auftretens im zweiten Spielabschnitt die Partie für sich zu entscheiden. Dementsprechend motiviert gingen die Lübecker ins dritte Viertel. TuS suchte nun immer häufiger Center Enrico Riebel (23), der unter dem Korb Gefahr ausstrahlte und jetzt besser ins Spiel fand. Durch ihn und Patrick Thelen (8), der die Kieler mit starkem Zug zum Korb vor Probleme stellte, konnten die Lübecker den Rückstand zum Ende des dritten Spielabschnitts egalisieren (51:51).

Anzeige

Der Bann schien nun gebrochen, TuS war wieder brandgefährlich und zeigte sich erneut dominant im eigenen Angriffspiel. Die Kieler fanden in der Verteidigung kein Mittel gegen die starken Riebel und Schwarz, die nur per Foul zu stoppen waren. Gleichzeitig verteidigte Lübeck selbst im vierten Viertel konzentrierter und zeigte letztlich den Klassenunterschied. Am Ende lautete der Spielstand 76:65 zugunsten des TuS, der damit ins Halbfinale des BVSH-Pokals einzieht.

Aufbauspieler Phillip Schwarz sagte nach dem Spiel: „Wir haben uns heute wie auch in der Vergangenheit schon gegen engagierte Kieler sehr schwer getan. Das zweite Viertel haben wir komplett verschlafen, die harte Verteidigung der Gegner hat uns zugesetzt und uns total den Rhythmus genommen. Am Ende haben wir wieder zu unserem Spiel gefunden und auch verdient gewonnen. Aber mit Ruhm haben wir uns definitiv nicht bekleckert.“

Die Auslosung fürs Halbfinale erfolgt in den nächsten Wochen. Zunächst sind die Lübecker wieder in der Regionalliga gefragt. Am kommenden Samstagabend um 18 Uhr ist die II. Mannschaft von Rist Wedel zu Gast in der TuS-Arena – eine schwere Aufgabe für die Austeiger.

Für den TuS spielten:
Enrico Riebel (23 Punkte), Phillip Schwarz (21), Maik Friedrichsen (12), Patrick Thelen (8), Maxim Rix (5), Tobias Brandt (2), Benjamin Schäfer (2), Jeremia Suchan (2), Manuel Dünnes (1) und Przemyslaw Wojtas. 

Gefällt Dir unsere journalistische Arbeit?

Dann unterstütze uns hier mit einem kleinen Beitrag. Danke.

- Anzeige -