Lübeck – Am Ende fielen sich die Lübecker in die Arme, der 71:66-Endstand bedeutete den ersten Heimsieg der Saison für den TuS. Dass es derart knapp werden würde, hatte sich nach der ersten Halbzeit kaum einer der rund 120 Zuschauer vorstellen können. Zu dominant hatten die Lübecker zu Beginn der Partie agiert. TuS legte einen Traumstart hin (13:3), spielte vorne mannschaftsdienlich und machte hinten den Laden zu – zur Frustration der Gäste von Rist Wedel II. Nach tollen Aktionen unter dem Korb vom erneut stark spielenden Enrico Riebel (mit 22 Punkten Topscorer der Partie) stand es nach dem ersten Spielabschnitt 15:8 zugunsten der Lübecker.

Die Gäste aus Wedel stellten in der Folge auf eine Zonenverteidigung um, doch auch dies half nicht viel. TuS konnte den Vorsprung nach zwei Drei-Punkte-Würfen von Flügel Maik Friedrichsen (19 Punkte) sogar auf 27:8 erhöhen. Auch in der Defense lief es gut – Phillip Schwarz (5), Nicolas Schulwitz (6) und Patrick Thelen (4) ließen die gegnerischen Aufbauspieler nicht zum Korb, was das Spiel der Gäste ungemein störte. Die Zuschauer waren begeistert, Lübeck schien in allen Belangen überlegen. nachdem Manuel Dünnes (5) kurz vor der Halbzeitsirene erfolgreich per Dreier abschloss, gingen die Lübecker mit einem beruhigenden 38:17-Vorsprung in die Kabine. 

Coach Manfred Hinz machte seinen Mannen in der Pause klar, dass man jetzt nicht nachlassen dürfe, und warnte vor einem Aufbäumen der Wedeler. Dies sollte auch nicht lange auf sich warten lassen. Die Zonenverteidigung der Gäste stand im dritten Viertel besser und bereitete den Lübeckern deutlich mehr Schwierigkeiten. TuS hielt dagegen und kam durch Riebel weiterhin zu Punkten, dennoch konnte Rist den Vorsprung etwas schmelzen lassen. Nach dem dritten Viertel stand es 53:39 für die Gastgeber. 

Das vierte Viertel sollte das Spiel doch noch spannend werden lassen. Zunächst hielt TuS die Geäste durch zwei weitere „Dreier“ von Friedrichsen (59:45) und spektakulären Blocks von Christoph Baumbach noch auf Abstand, dann jedoch funktionierte nicht mehr viel im Spiel der Gastgeber. Wedel brachte nun gleichzeitig beide Centerspieler Geist und Burow aufs Parkett, die die Lübecker mit jeweils 2,10 m Körpergröße immer wieder vor Probleme stellten. Lübeck verlor die Kontrolle über die Partie und musste zusehen, wie der Vorsprung immer weiter schmolz. TuS kam drei Minuten lang zu keinen Punkten mehr, während Wedel sich in einen Rausch spielte. Zwei Minuten vor Ende der Partie stand es auf einmal 61:61, zur sichtlichen Nervosität der Lübecker Fans. 

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Coach Manfred Hinz versuchte in einer Auszeit, seine Spieler zu beruhigen. Mit verstärktem Fokus auf die Verteidigungsarbeit gelang es in der Folge, Rist zu Fehlwürfen zu zwingen, die Rebounds sicherten sich Riebel und Jeremia Suchan. Eine Minute vor Schluss gelang Maik Friedrichsen mit einem schwierigen Distanzwurf die 65:63-Führung. Die Gäste waren nun gezwungen, die Lübecker zu foulen, um die Uhr anzuhalten. Schwarz, Suchan und wieder Friedrichsen trafen vier von sechs Freiwürfen und konnten so letztlich den Sieg für den TuS erringen, da Wedel im Anschluss nicht mehr traf. Am Ende stand es 71:66 für die Lübecker, die damit den ersten Heimsieg der Saison einfahren und sich auf den vierten Tabellenplatz in der 2. Regionalliga Nord vorschieben.

Coach Manfred Hinz sagte nach dem Spiel: „Wir scheinen einen Hang zum Drama zu haben ….. Aber Spaß beiseite, es war klar, dass sich Rist Wedel nach unserer furiosen ersten Halbzeit nicht ergeben würde. Dafür haben das Team und der Verein zu viel Qualität und Klasse. Mir hat insgesamt das Spiel unseres Teams sehr gefallen. In der ersten Hälfte haben wir spielerisch überzeugt und in der zweiten Hälfte kämpferisch und mental. Das bringt uns wieder einen Schritt weiter nach vorn, da wir lernen mit diesen Situationen umzugehen. “

Für den TuS Lübeck spielten:

Enrico Riebel (22 Punkte), Maik Friedrichsen (19), Jeremia Suchan (7), Nic Schulwitz (6), Manuel Dünnes (5), Phillip Schwarz (5), Patrick Thelen (4), Przemyslaw Wojtas (2), Gerrit Krause (1), Christoph Baumbach, Benjamin Schäfer und Alexander Stein. 

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