Lübeck – Nach einem Krimi feierten am Ende die Lübecker – der Heimsieg gegen Bergedorf bedeutet eine positive Bilanz in der Hinrunde. TuS steht nach elf Spielen mit sechs Siegen auf einem überraschend guten vierten Platz in der Tabelle der 2. Regionalliga-Nord. Damit dies am Samstagabend gelingen konnte, mussten die Lübecker alles in die Waagschale werfen, erst nach Verlängerung durften sie sich in die Arme fallen.
„Es war das erwartet schwierige Spiel, das dem Team alles abverlangt hat. Bergedorf war und ist nicht zu unterschätzen. Wir haben das Spiel für uns entscheiden können, weil wir eine tiefe Bank haben und alle Spieler, ob Starting Five oder von der Bank kommend, an ihr Limit gegangen sind“, sagte Head Coach Manfred Hinz nach der Partie.
TuS Lübeck tat sich von Beginn an nicht leicht mit den Gegnern. Vorne kam man zu guten Möglichkeiten, hinten jedoch ließ man die Bergedorfer zu unbedrängt punkten. TuS spielte mannschaftsdienlicher als die Gäste, die sich größtenteils in Einzelaktionen versuchten, konnte sich jedoch nicht absetzen. Nach einem ausgeglichenen ersten Viertel stand es 22:20 für den TuS. Auch im zweiten Spielabschnitt deutete sich zunächst keine Veränderung im Spielverlauf an. Kurz vor Ende der ersten Hälfte übernahm die TSG die Führung (36:34), ehe Tobias Brandt (14 Punkte) durch acht Punkte in Folge den Lübeckern erneuten Schwung verlieh. Die rund 100 Zuschauer in der TuS-Arena feuerten ihre Mannschaft frenetisch an, die die erste Hälfte mit 42:37 für sich entschieden.
Aus der Kabine kommend wollte der TuS seine Sache besser machen und in der Verteidigung eine Schippe drauflegen. Dies gelang nur bedingt. Im eigenen Angriff lief der Ball gut, doch die Bergedorfer durchbrachen immer wieder die Reihen der Gastgeber. Die TSG hatte nach dem dritten Viertel die Führung inne (61:57) – die Lübecker mussten sich ärgern, nicht überlegener zu agieren. Zu Beginn des letzten Viertels war es vor allem Jeremia Suchan (18), der für Entlastung sorgte und sowohl aus der Mitteldistanz als auch unter den Körben punktete. Auch Patrick Thelen (10) machte ein gutes Spiel, zog zum Korb und gab seiner Mannschaft die Führung zurück (73:71). Lübeck setzte sich nach und nach ab, die Ausgangslage schien zwei Minuten vor Schluss nach einem Dreier von Gerrit Krause (11) für die Lübecker zu sprechen (78:74).
Dann jedoch gab der TuS unnötigerweise die Kontrolle über das Spiel wieder her. In der Verteidigung sah man erneut nicht gut aus und die TSG übernahm 30 Sekunden vor Schluss die Führung (80:78). Es war Thelen zu verdanken, dass man ausglich – der Aufbauspieler schnappte sich den Offensivrebound nach einem verunglückten „Airball“ und legte den Ball in den Korb. Die Fans atmeten auf, doch nun musste vernünftig verteidigt werden. Die Lübecker konnten den Angriff der Bergedorfer tatsächlich stoppen und hatten mit zwei verbleibenden Sekunden sogar noch die Chance auf den Sieg. TuS spielte Nic Schulwitz (19) frei, doch dessen Distanzwurf traf nur den Ring – es ging in die Verlängerung.
In der „Overtime“ schien es dann, als wollte Routinier Schulwitz seinen Fehlwurf wettmachen. Er traf sicher von der Freiwurflinie und dirigierte sein Team zur Führung, die die Lübecker letztlich nicht mehr hergeben sollten. Nach neun Schulwitz-Punkten in der Verlängerung konnte man sich am Ende mit 95:90 gegen die TSG durchsetzen, die zum Schluss auch wegen Foulproblemen nichts mehr dagegenzuhalten hatten. Die Lübecker waren überglücklich über den Sieg und gehen mit einer positiven 6:5-Bilanz in die Winterpause. Hinz resümierte: „Es war heute nicht einfach für uns, da uns nur neun Spieler zur Verfügung standen. Konzentration und Kondition waren die Schlüssel zum Erfolg. Das Team hat sich mit dem Sieg ein tolles Weihnachtsgeschenk gemacht – die Hinrunde ist für uns als Aufsteiger sehr positiv verlaufen.“
Für den TuS spielten:
Nic Schulwitz (19 Punkte), Jeremia Suchan (18), Tobias Brandt (14), Gerrit Krause (11), Patrick Thelen (10), Enrico Riebel (9), Maik Friedrichsen (8), Christoph Baumbach (4) und Alex Stein (2).