Lübeck – Der Jahresauftakt der Basketballer von TuS Lübeck ging gründlich in die Hose. Mit nur acht Spielern und ohne Headcoach Manfred Hinz reiste die junge Mannschaft zum Tabellenführer Bramfelder SV und verlor mit 73:126. Am Ende fehlte der dezimierten Truppe, die von Co-Trainer Dennis Wehrmann betreut wurde, die Kraft, um das Debakel zu verhindern.
Dabei sah der Auftakt in die Partie gar nicht mal so schlecht aus. Dem TuS gelang es den BSV zu überraschen, und man war in der Anfangsphase vor allem aus der Distanz treffsicher. Drei verwandelte Dreier sorgten für ein 11:2 nach zwei Minuten. Auch in der Folge blieben die Lübecker dran und ließen sich nur schwer beeindrucken. 16:8 stand es zur Hälfte des ersten Viertels. Mit aggressiver Fullcourt-Verteidigung und viel Zug in der Zone kämpfte sich Bramfeld heran, brachte den TuS in Foulprobleme und übernahm in der achten Minute mit 21:20 erstmals die Führung. Tobias Brandt brachte die Lübecker Korbjäger mit zwei verwandelten Freiwürfen nochmals in Führung, doch das Blatt hatte sich gewendet und nach dem ersten Viertel führten die Gastgeber bereits mit fünf Punkten (27:22).
Im zweiten Spielabschnitt führten viele Ballverluste der Lübecker im Spielaufbau zu leichten Punkten für Bramfeld – und die wenigen, freien Würfe fielen nicht. So baute der Tabellenführer seine Führung Punkt um Punkt aus. 42:30 stand es nach 15 gespielten Minuten.
Im Laufe des zweiten Viertels blieb der TuS dann auf Augenhöhe, nutzte es geschickt, dass Bramfeld früh die Team-Foul-Grenze erreicht hatte und hielt den Abstand so immer zwischen 10 und 20 Punkten. Am Ende des zweiten Abschnitts sorgten aber zwei Ballverluste dafür, dass Bramfeld auf 63:45 davon zog.
Der Spielaufbau blieb die Achillesferse der Lübecker – auch im dritten Viertel. Da ein echter Aufbauspieler fehlte, mussten die „Großen“ die Bälle nach vorne tragen, allerdings hatten diese unter dem hohen Druck der Bramfelder Probleme. Insgesamt 23 Steals gelangen dem Tabellenführer, den Lübeckern gerade einmal neun. So zogen die Bramfelder über 73:51 (25.) bis auf 89:64 zum Ende des Viertels davon.
Im letzten Abschnitt des Spiels waren die TuS-Basketballer dann stehend k.o., davon waren frühzeitig vier Spieler mit vier Fouls vorbelastet. Ganze neun Punkte sollten offensiv noch gelingen, während man in der Abwehr keine allzu große Gegenwehr mehr zeigen konnte. Am Ende wurde es ein Debakel.
Entsprechend bewertete Coach Werthmann die Partie: „Das Team hat sich im vierten Viertel komplett aufgegeben, was absolut inakzeptabel ist. 9:37 ging der letzte Spielabschnitt verloren – das spricht für sich. So wollten wir uns nicht präsentieren. In den drei Vierteln davor haben wir gut dagegen gehalten, auch wenn wir schon weit zurück lagen – zumindest das war mit einem derart dezimierten Kader eine gute Leistung.“
Tobias Brandt sagte: „Wir haben dreieinhalb Viertel lang alles gegeben, was wir hatten. Die Press-Verteidigung der Bramfelder hat uns das Leben sehr schwer gemacht – wir haben nie wirklich in unser Angriffsspiel gefunden und uns vor allem zum Schluss zu sehr in erzwungenen Einzelaktionen versucht, die größtenteils nicht von Erfolg gekrönt waren. Dass im vierten Viertel die Köpfe hängen gelassen wurden, ist natürlich nicht gut, aber angesichts des Spielverlaufs meiner Meinung nach nicht großartig verwunderlich. Wenn man mit acht Mann und ohne Aufbauspieler zum Tabellenführer reist, braucht man sich nicht wirklich fragen, woran es gelegen hat.“
Für die TuS-Basketballer geht es am kommenden Samstag weiter – in heimischer Halle gegen den Eimsbütteler TV.
Statistik
1. Viertel: 27:22
2. Viertel: 36:23
3. Viertel: 26:19
4. Viertel: 37:9
Rebounds: 52:37
Steals: 23:9
Assists: 30:17
TuS Lübeck: Krause (14 Punkte), Brandt (14), Riebel (13), Dünnes (9), Sadowski (8), Wojtas (8), Suchan (5), Baumbach (2).