TJ Shorts: Abschied von den Towers (Foto; Lobeca/Marcus Kaben)

Hamburg – Zum Abschluss ihrer March Madness empfangen die Hamburg Towers am Sonnabend (27.3.) den EuroLeague-Teilnehmer FC Bayern München. Tipoff ist um 20.30 Uhr – Magenta Sport überträgt live ab 20.15 Uhr.

Feste soll man feiern, wie sie fallen. Das taten die Towers nach dem Überraschungserfolg gegen Berlin auch. In der Kabine lief Musik, zum Abschluss des Abends gab es für jeden Spieler ein Stück Kuchen – alles im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten. „So richtig feiern kann man ja nicht, aber die Stimmung in der Umkleide war wirklich gut“, beschreibt es TJ Shorts, der im anschließenden Telefonat mit seiner Mama die Bedeutung des Sieges aber erst einmal einordnen musste, denn „in Amerika ist europäischer Basketball nicht wirklich bekannt, was ich wirklich bedauere“. Auch Head Coach Pedro Calles ordnete den 90:75-Erfolg ein, „wir können jetzt nicht in einer Seifenblase verweilen, nur weil wir gegen Berlin gewonnen haben.“ Deswegen ging es zur Wochenmitte back to business as usual – auch nach dem 14. Saisonsieg bleiben die Hamburg Towers „fokussiert und bescheiden.“ So auch TJ Shorts: „Wir freuen uns über jeden Sieg. Aber am Folgetag geht es immer zurück an die Arbeit.“

So starteten die Towers in die Vorbereitung auf die Partie am Samstag (20.30 Uhr) gegen den zweiten deutschen EuroLeague-Vertreter, den FC Bayern München – für die es am Donnerstagabend in Valencia um die Playoff-Qualifikation in der zweitstärksten Basketballliga der Welt geht. „Jeder von uns will gegen die besten Teams der Liga spielen“, freut sich TJ Shorts auf die nächste große Herausforderung für die Hamburger. Auch wenn Pedro Calles anerkennt, dass „München das stärkere Team hat, der größere Klub ist“, weiß der Hamburger Head Coach auch, dass „wir am Ende vierzig Minuten Fünf-gegen-Fünf spielen“.

Zuletzt verbuchten die Münchener in der easyCredit BBL sieben Erfolge am Stück. Dass der FC Bayern München nicht unschlagbar ist, stellten in dieser Saison jedoch schon Oldenburg, Berlin, Crailsheim und auch Aufsteiger Chemnitz unter Beweis. Dass es für die Towers bei der 85:71-Hinspielniederlage nicht reichte, liegt für Coach Calles daran, dass „wir sie mit unserer Defensive nicht aus dem Konzept bringen konnten“. Mit nur 11 Ballverlusten blieben die Münchener im ersten Duell sogar unter ihrem Saisonschnitt. „Sie spielen unglaublich effizient und kontrolliert“, analysiert der Hamburger Head Coach mit Blick auf die Statistiken – die Münchener legen die zweitmeisten Punkte, die drittbeste Wurfquote, die drittmeisten Rebounds auf.

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Einzig der Fakt, dass sich „schwer vorhersagen lässt, wie ihr Kader aussehen wird“, erschwert die Vorbereitung für Pedro Calles. Gleich 17 Spieler stehen Münchens Trainer Andrea Trinchieri zur Auswahl, was nach Meinung von Calles das Niveau jedoch nicht beeinflusst. Gleich sieben Spieler erzielen im Schnitt über zehn Punkte. Beim Sieg gegen den MBC überzeugte DJ Seeley mit 19 Punkten, beim Erfolg gegen Crailsheim stach Wade Baldwin mit 32 Zählern hervor, gegen Oldenburg war Paul Zipser mit 28 Punkten erfolgreichster Werfer. Center Jalen Reynolds gilt indes als effektivster Spieler – bei nur 17 Minuten Einsatzzeit ist er mit 13,3 Punkten im Schnitt Bayerns Topscorer.

Nach 14 Tagen endet am Sonnabend die March Madness der Towers. Mit vier Siegen in Serie haben die Hamburger bisher das Optimum herausgeholt. Vor dem Duell gegen München ist „Müdigkeit aber kein Faktor. Unser Betreuerstab sorgt dafür, dass es uns gut geht“, so TJ Shorts, der stattdessen „eher noch mehr spielen“ will. Motivationsprobleme fürchtet der Hamburger Head Coach ebenso wenig. „Schon unter normalen Umständen muss ich meine Spieler nicht motivieren. Noch weniger glaube ich, dass ich jetzt irgendetwas Besonderes sagen muss“, berichtet Pedro Calles. Auf eine klare Rollenverteilung vor einer Partie gibt Calles dennoch nicht viel. „Ich glaube nicht an Wahrsagerei. Ich glaube an mein Team, an meine Spieler.“ Das Vertrauen ihres Coaches wollen die Hamburger am Samstag zurückzahlen. „Unsere Coaches bereiten uns bestmöglich vor. Dann liegt es an uns Spielern, dass wir kämpfen, alles geben“, so TJ Shorts.

Kurzer Schnack vor dem Spiel:
Pedro Calles: 
„Wir können jetzt nicht in einer Seifenblase verweilen, nur weil wir gegen Berlin gewonnen haben. Deswegen haben wir wieder ganz normal trainiert. Wir müssen fokussiert und bescheiden bleiben. Ich erwartet definitiv einen starken Gegner. Allerdings lässt sich schwer vorhersagen, wie ihr Kader aussehen wird. Sie rotieren viel, was, meiner Meinung nach, ihr Niveau aber nicht beeinflusst. Sie haben gute Spieler auf jeder Position. Aber egal wer auf dem Feld stehen wird, sie spielen unglaublich effizient und kontrolliert. Sie liegen in den meisten Kategorien vorn. Aber ich gebe nicht viel darauf, welche Rolle einem Team vor einem Spiel zugeschrieben wird. Ich glaube nicht an Wahrsagerei. Ich glaube an mein Team, an meine Spieler. München hat das stärkere Team, sie sind der größere Klub – aber am Ende spielen wir vierzig Minuten im Fünf-gegen-Fünf. Und da werden wir unser Bestes geben. Ehrlicherweise glaube ich nicht, dass ich – auch unter normalen Umständen – meine Spieler motivieren muss. Noch weniger glaube ich, dass ich jetzt – unter den besonderen Umständen – irgendetwas Besonderes sagen muss. Ich gehe davon aus, dass sie selbst genug Motivation mitbringen.“

TJ Shorts: „Wir freuen uns über jeden Sieg. So richtig feiern kann man derzeit ja nicht, aber die Stimmung in der Umkleide war wirklich gut. Aber am Folgetag geht es immer wieder zurück an die Arbeit – wir müssen immer weiter machen. Unsere Coaches bereiten uns bestmöglich vor. Sie scouten den Gegner. Dann liegt es an uns Spielern, dass wir kämpfen, alles geben. Wir müssen bereit sein in den Krieg zu ziehen. Wir müssen alles dafür tun, um uns in eine Position zu bringen, aus der wir die Chance auf den Sieg haben. Müdigkeit ist kein Faktor. Unser Betreuerstab sorgt dafür, dass es uns gut geht. An freien Tagen erholt sich jeder von uns. Wir wollen eher noch mehr spielen.“

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