Boom in Bonn: Towers explodieren in der zweiten Halbzeit

Bonn – Nach einer durchwachsenen ersten Hälfte drehen die Hamburg Towers in den zweiten 20 Minuten auf und überrennen die Telekom Baskets Bonn. Mit Einsatz, Willen und Leidenschaft schnappen sich die Towers einen deutlichen 93:63-Auswärtserfolg.

Einen Schönheitspreis gab es in den ersten 20 Minuten definitiv nicht zu gewinnen. Die Towers verpassten den Start und gerieten schnell mit 0:7 in Rückstand. Auf eine Anschlussserie (12:16, 6.) folgte jedoch, eingeleitet durch ein unsportliches Foul der Towers und bedingt von fünf frühen Ballverlusten, der nächste Bonner Lauf. Doch obwohl der Rhythmus fehlte, das Team von Pedro Calles kämpfte sich zum Ende der ersten 10 Minuten erneut heran (23:28).

Kampfbetont blieb es auch im zweiten Abschnitt. Insgesamt gab es nur magere vier Feldkörbe zu bestaunen – drei auf Seiten der Towers, einer auf Seiten der Baskets. Die weiteren Zähler eines sehr punktearmen zweiten Abschnittes wurden alle von der Freiwurflinie erzielt. Mit 35:39 aus Tower-Sicht ging es in die Kabinen.

Wer jetzt beim Zuschauen Sorge hatte, dass es in der zweiten Halbzeit so weitergehen sollte, der hatte die Rechnung nicht mit der Halbzeitansprache von Pedro Calles gemacht. Denn die hat gesessen. Angestachelt von den Worten des Head Coaches ging die Post ab. Ein 8:0-Start in die zweite Hälfte sorgte zunächst für die erste Towers-Führung, die bis zum Ende Bestand haben sollte. Insgesamt zwangen die Hamburger die Bonner im dritten Viertel zu sieben Ballverlusten. TJ Shorts sorgte derweil für deutlich mehr Tempo als noch im ersten Durchgang, was letztendlich zu zahlreichen einfachen Punkten führte. Und – und das fehlte in der ersten Halbzeit auch – für deutlich mehr Lautstärke und Emotionen auf der Towers-Bank, die sich über eine 65:54-Führung nach 30 Minuten freute. Und auch im Schlussabschnitt, der mit 28:9 gewonnen wurde, drückten die Hamburger das Gaspedal weiter voll durch. Doch nicht nur am Punktestand ließ sich der von Pedro Calles favorisierte Spielstil deutlich ablesen. Das Rebound-Duell – wir erinnern uns an die alte Weisheit, dass Rebound Einstellungssache ist – ging mit 42:23 deutlich an die Hamburger und auch die 13 Steals sind ein eindeutiger Beleg für die gewünschte Aggressivität. Insgesamt ging die zweite Halbzeit überdeutlich mit 58:24 an die Towers, die direkt im Anschluss an den 93:69-Kantersieg die Rückreise antraten, den bereits am Sonntag geht es beim SYNTAINICS MBC weiter.

Kurzer Schnack nach dem Spiel:

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Pedro Calles: „Mit der ersten Halbzeit war ich absolut nicht zufrieden. Daher habe ich mein Team daran erinnert, was unser Spiel ausmacht. Eigentlich habe ich ihnen genau das Gleiche gesagt, wie vor dem Spiel. Nur mit einer etwas anderen Betonung. Den Stil der zweiten Halbzeit möchte ich gern über vierzig Minuten sehen. Dass das heute nicht geklappt hat, hatte für mich zwei Ursachen. Zum einen haben wir in der ersten Halbzeit wohl nicht verstanden, dass Bonn kein Gegner ist, den man unterschätzen sollte. Zum anderen fehlte uns einfach der Rhythmus, da wir bisher nur zwei Spiele absolvieren konnten. Nach dem Sieg heute können wir uns für die nächsten 24 Stunden freuen, aber morgen müssen wir uns wieder auf das nächste Spiel am Sonntag konzentrieren.“

Max DiLeo: „Wir gehen mit der Einstellung, gewinnen zu wollen, in jedes Spiel. Wir wussten, dass Bonn ein aggressives Team ist und dass es ein Kampf wird. Einen deutlichen Sieg haben wir vorher nicht erwartet. Es hat zwanzig Minuten gedauert, bis wir unseren Rhythmus gefunden haben. Hier muss ich TJ Shorts Respekt zollen, der das Tempo in der zweiten Hälfte unglaublich gut unter Kontrolle hatte. Nach den Ballgewinnen hat er den Turbo gezündet. So konnten wir viele einfache Punkte erzielen. Dann haben wir nicht aufgehört weiter Tempo zu machen, dagegen hat Bonn keine Antwort gefunden.“

Marvin Willoughby: „Im zweiten Viertel war in unserem Spiel überhaupt keine Struktur. Wir können unseren Stil aber nur umsetzen, wenn wir mit 110 Prozent Einsatz auf dem Court sind. Das hat der Coach in der Halbzeitpause angesprochen und das musste das Team umsetzen. Ich würde sagen, das haben sie eindrucksvoll gemacht.“

Towers-Statistiken: Shorts (16 Punkte, 5 Reb., 4 Steals), Swing (12, 4 Ass.), DiLeo (2), Rich (3), Taylor K. (21), Kotsar (12, 8 Reb.), Hollatz (9, 7 Reb.), Allen (2), Ogunsipe (2), Cuthbertson (8, 7 Reb.), Taylor B. (6) – (PM Towers)

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