Der Coach ist angefressen – Towers geben Sieg aus der Hand

William Christmas (Veolia Towers Hamburg) geht an Christian Sengfelder (Telekom Baskets Bonn) vorbei Archivfoto:Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – Die Hamburg Towers verloren gegen die Baskets Bonn nach starkem Kampf mit 80:87(43:38). Spielentscheidend war neben elf Ballverlusten in der zweiten Hälfte die Coolness eines Bonners. Fünf Hamburger punkteten zweistellig – VJ King war mit 15 Zählern Topscorer. Die Hamburger stehen nun auf Rang neun der BBL mit einer Bilanz von zehn zu acht.

Guter Beginn der Hausherren

Im Vorfeld versprach das Nachbarschaftsduell zwischen den Veolia Towers und den Telekom Baskets Bonn viel – in der edel-optics-Arena warteten die 3400 Zuschauer 60 Sekunden auf den ersten Korberfolg. Damit nahm die Partie aber ordentlich an Fahrt auf. Während Durham in der Offensive das Tempo anzog, versuchten die Hamburger in der Defensive das Spiel der Bonner möglichst langsam zu machen. Dass die Gäste sich nicht abschütteln ließen, lag unter anderem auch an den drei zweiten Chancen, die sich die Mannschaft von Moors in der frühen Phase sicherte. Um den Druck in der Verteidigung möglichst am Anschlag zu halten, ließ Coach Barloschky viel rotieren. Nach sieben Minuten checkte mit Meisner, der damit sein 150. BBL-Spiel bestritt, bereits der zehnte Protagonist in die Partie ein. Dennoch gelang es den Rheinländern, mit einem 6:0-Lauf auszugleichen. Auch auf die anschließenden erfolgreichen Abschlüsse von Wohlfarth-Bottermann und das Drei-Punkt-Spiel von Hughes fand Bonn eine gleichwertige Antwort. Thomas Kennedy brachte die Baskets mit seinen ersten Zählern dann zum ersten Mal an diesem Abend in Führung – der erste Abschnitt endete entsprechend mit 18:20.

Die entscheidende Coolness eines Norwegers

Nach einer knappen Begegnung stand dann die Crunchtime an. Weil Meisner erst einen frechen Dreier und dann einen Freiwurf traf, behaupteten die Veolia Towers trotz sieben Bonner Zähler noch für 120 Sekunden ihren Vorsprung. Nach einem Distanztreffer von Fobbs war das Plus allerdings aufgezehrt, die Gäste wieder in Front. Als anschließend Kennedy einen Fastbreak mit einem krachenden Dunk beendete, griff Barloschky zur Auszeit. Die Unterbrechung, eine starke Defensivsequenz sowie ein Korbleger von Lukas Meisner beendeten den Ansturm jedoch schnell wieder. Die Baskets aber blieben vorn – und setzten sich, angeführt von Harald Frey, bis auf elf Zähler ab. Den Hamburgern blieben 2:47 Minuten, um den bis hierhin höchsten Bonner Vorsprung wieder einzuschmelzen. Dass die Towers darauf brannten, war auch durchaus ersichtlich. Was in der kochend heißen Arena jedoch fehlte, war die zuvor vom Norweger demonstrierte Coolness im Abschluss. Und so mussten die Towers nach einem starken Kampf eine 80:87 gegen den Tabellennachbar einstecken, der dank des Sieges an den Hanseaten im Tableau vorbeizog.

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„Turnover brechen das Genick“

Benka Barloschky: „Wir müssen als Mannschaft verstehen, wenn man den Ball in der zweiten Halbzeit elf Mal verliert, dann muss man defensiv quasi perfekt spielen. Der Spielraum für Fehler geht dann gegen null. Und gegen Teams mit solch einer Qualität wie Bonn ist das fast unmöglich. Wir haben es defensiv über das ganze Spiel nicht schlecht gemacht, die Turnover aber brechen uns das Genick. Wir haben Watson und Kennedy ganz gut ihrer Stärken berauben können. Aber dann kommt halt Harald Frey, der im vierten Viertel so ein Spiel mit kühlem Kopf dann auch entscheiden kann.“

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