Hamburg – Nach neuntägiger Zwangspause kehren die Hamburg Towers zurück auf das BBL-Parkett. Am Sonnabend (20.30 Uhr) startet gegen den SYNTAINICS MBC das Wahnsinns-Programm – fünf Spiele in elf Tagen – der zweiten März-Hälfte.
So richtig rund läuft es irgendwie noch nicht. Erst der verspätete Saisonstart durch die Nicht-Teilnahme am Pokal, dann muss gleich die zweite Partie verschoben werden, auch für das kurz vor Weihnachten geplante Spiel gegen Berlin sowie die Partie vom 15. Spieltag gegen Braunschweig muss ein neuer Termin her. Zuletzt zwei Spiele nach der Nationalmannschaftpause, ehe eine weitere Spielverlegung für eine erneut ungewollte Pause sorgt.
Die Pandemie macht auch vor dem Spielplan der Hamburg Towers nicht halt.
Obwohl das Team von Pedro Calles bisher von einem positiven Testergebnis und einer damit einhergehenden Quarantäne verschont geblieben ist, zählen die Hamburg Towers zu den drei Teams mit den wenigsten absolvierten Partien. „Uns fehlt die nötige Beständigkeit, nicht nur während der vierzig Minuten auf dem Parkett, sondern auch zwischen den Spieltagen“, erklärt Head Coach Calles, bevor sein Team am Sonnabend in ihre March Madness – fünf Spiele in elf Tagen, darunter die beiden Nachholpartien gegen Braunschweig und Berlin – startet.
Nicht nur im Spielplan, auch im Spiel der Hamburg Towers hat sich im bisherigen Saisonverlauf die Beständigkeit noch nicht eingestellt. „Ich glaube, in Ulm haben wir keinesfalls so gespielt, wie wir es von uns gewohnt sein sollten“, resümiert Pedro Calles, nach der fünften Niederlage aus den letzten sechs Partien. Unabhängig der letzten Ergebnisse zeigt die Entwicklungskurve der Towers aber weiter nach oben. „Ich denke, wir haben uns seit dem Hinspiel gegen den MBC auf jeden Fall verbessert. Wir sind noch nicht über vierzig Minuten konstant, spielen noch nicht eine komplette Partie mit der gleichen Energie. Auch wenn das letzte Spiel gegen Ulm vielleicht in der Hinsicht ein kleiner Rückschlag war, wird es aber immer besser“, erklärt Justus Hollatz. Schwankungen im Entwicklungsverlauf gehören nun mal dazu.
Schwankungsintensiv präsentierten sich die Hamburg Towers auch Anfang Dezember im ersten Aufeinandertreffen (80:85) mit dem MBC. „Das Hinspiel ist ein gutes Spiegelbild unserer Problematik und gleichzeitig eine gute Lektion“, so Calles. „In der ersten Hälfte haben wir es defensiv gut gemacht, das Spiel gut gelesen“, was in einer 45:27-Halbzeitführung resultierte. Der dritte Abschnitt ging mit einem deutlichen Punkteplus an die Gastgeber. „Wenn du den Gegner einfach spielen lässt, wie wir es dem MBC im dritten Viertel gestattet haben, dann zeigen sie, wie gut sie sind“, erinnert sich der Hamburger Head Coach. „Daraus müssen wir lernen, auch wenn das leichter gesagt als getan ist.“
Auch Justus Hollatz weiß, „der MBC kann sehr schnell heiß laufen, sie haben viele variable Spieler, die scoren können.“ Dazu zählt vor allem Liga-Topscorer Michal Michalak (19,9 PpS), dem im Hinspiel 29 Punkte gelangen – mit 7/11 Dreier führte er das MBC-Comeback an. Zweite treibende Kraft ist Quinton Hooker (11,8 PpS), der zu den Top10-Vorlagengebern (5,8 ApS) der Liga zählt. „Neben den beiden sollte man das letzte Teil ihres starken Dreiecks, Aleksandar Marelja, nicht vergessen. Michalak und Hooker strahlen viel Gefahr von außen aus, die Zone gehört Marelja. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie offensiv für ihr Team übernehmen“, sagt Calles. Marelja fehlte im Hinspiel noch verletzt – zuletzt gelang dem Serben beim Sieg gegen Gießen ein Double Double aus 30 Punkten und 10 Rebounds.
Die Partie gegen den SYNTAINICS MBC (Sa., 20.30 Uhr, ab 20.15 live bei Magenta Sport) bedeutet für die Towers gleichzeitig den Startschuss ihrer March Madness. Fünf Spiele in elf Tagen – „es wird herausfordernd, mental und physisch bereit zu sein“, beschreibt es Justus Hollatz aus Spielersicht. „Uns stehen viele Spiele und damit verbunden sehr wenige Trainingseinheiten bevor. Unabhängig der vorangegangenen Ergebnisse müssen wir uns darauf fokussieren, wie wir den nächsten Gegner schlagen können. Das wird der Schlüssel“, erklärt Pedro Calles aus Trainerperspektive.
Obwohl die Hamburg Towers aufgrund der unfreiwilligen Spielpause am vergangenen Wochenende insgesamt neun Tage Vorbereitungszeit hatten, „könnte es schwer werden, den Schalter wieder umzulegen. Nach so einer langen Phase fühlt es sich manchmal an, als wäre ein Monat vergangen“, erklärt Maik Kotsar, der mit der March Madness ausschließlich positives verbindet. 2017 gelang dem Esten mit der University of South Carolina der Einzug in das NCAA Final Four. Daher weiß er auch, dass „Müdigkeit in der Phase ein Faktor sein, könnte, aber das darf uns nicht beeinflussen. Das müssen wir dann aber abschütteln.“ Gleiches gilt auch für die Unbeständigkeit.
Kurzer Schnack vor dem Spiel:
Pedro Calles: „Uns stehen viele Spiele und damit verbunden sehr wenige Trainingseinheiten bevor. Unabhängig der vorangegangenen Ergebnisse müssen wir uns darauf fokussieren, wie wir den nächsten Gegner schlagen können. Das wird auch der Schlüssel für die anstehende Phase sein.“
„Uns fehlt die nötige Beständigkeit, nicht nur während der vierzig Minuten auf dem Parkett, sondern auch zwischen den Spieltagen. Ich glaube in Ulm haben wir keinesfalls so gespielt, wie wir es von uns gewohnt sein sollten.“
„Das Hinspiel ist ein gutes Spiegelbild unserer Problematik und gleichzeitig eine gute Lektion. Wenn du den Gegner einfach spielen lässt, wie wir es dem MBC im dritten Viertel gestattet haben, dann zeigen sie, wie gut sie sind. Das Spiel des MBC ist sehr angriffsorientiert. In der ersten Hälfte haben wir es defensiv dagegen gut gemacht, das Spiel gut gelesen, was zu einer hohen Halbzeitführung führte. Daraus müssen wir lernen, auch wenn das leichter gesagt als getan ist. Wir brauchen am Samstag nicht nur gute zwanzig, sondern gute vierzig Minuten.“
„Neben den beiden sollte man das letzte Teil ihres starken Dreiecks, Aleksandar Marelja, nicht vergessen. Sie strahlen mit Hooker und Michalak viel Gefahr von außen aus, die Zone gehört Marelja. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie offensiv für ihr Team übernehmen.“
Justus Hollatz: „Es wird herausfordernd, mental und physisch für die fünf Spiele in elf Tagen bereit zu sein. Da müssen wir jetzt schon ready sein. Der Coach lässt uns aber nicht zu weit vorausschauen, sondern behält immer das nächste Spiel im Blick. Es geht zunächst nur um die Partie am Samstag gegen den MBC.“
„Wir haben im Hinspiel eine gute erste Halbzeit gespielt, dann aber im dritten Viertel den MBC einfach spielen lassen. Sie haben gute Würfe, vor allem viele Dreier getroffen. Das ist genau das, worauf wir am Samstag achten müssen. Der MBC kann sehr schnell heiß laufen, sie haben viele variable Spieler, die scoren können. Sie haben noch zwei, drei Spieler, die im Hinspiel nicht dabei waren. Deswegen müssen wir vorsichtig sein.“
„Ich denke wir haben uns seit dem Hinspiel auf jeden Fall verbessert. Wir sind noch nicht über vierzig Minuten konstant, spielen noch nicht eine komplette Partie mit der gleichen Energie. Auch wenn das letzte Spiel gegen Ulm vielleicht in der Hinsicht ein kleiner Rückschlag war, wird es aber immer besser. Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen vierzig Minuten konzentriert zu bleiben.“
Maik Kotsar: „Es könnte schwer werden, nach der neuntägigen Trainingsphase den Schalter wieder umzulegen. Nach so einer langen Phase fühlt es sich manchmal an, als wäre ein Monat vergangen, bevor man das nächste Spiel spielt. Die Fünf-Spiele-Serie wird uns helfen, einen Rhythmus beizubehalten. Müdigkeit könnte in der Phase ein Faktor sein, aber das darf uns nicht beeinflussen. Das müssen wir dann aber abschütteln.“ (PM Towers)