Lübecker Basketball ist im vollen Gange Foto: Fishing4/Marcel Krause

Hamburg – Mike Taylor hatte gut lachen, als er am Mittwochabend das packende Euroleague-Duell zwischen dem nächsten Towers-Gegner ALBA BERLIN und dem FC Bayern München beobachtete. „Ich bin froh, dass es in die Verlängerung gegangen ist, so ist Berlin noch müder als ohnehin schon“, scherzte der US-Amerikaner, wohlwissend, dass am Sonntag, 22. Dezember, ab 15 Uhr einiges mehr nötig ist als eine erholte Hamburger Mannschaft, um die Hauptstädter zu überraschen.

Doch tatsächlich dürften die verletzungsgebeutelten Gäste zumindest mit schweren Beinen in der edel-optics.de Arena auflaufen. Denn nach der dramatischen 76:77-Overtime-Niederlage gegen die Bayern folgt am Freitagabend bei ASVEL Lyon-Villeurbanne noch ein weiteres Match in der Königsklasse. Dazu musste ALBA am vergangenen Sonntag den SYNTAINICS MBC im Pokal-Viertelfinale mit 82:77 niederringen. Macht satte vier Partien in acht Tagen. Während die Towers zwei Wochen spielfrei hatten. „Alba hat einen Kader, der für die Euroleague zusammengestellt wurde. Er ist bei weitem tief genug, um die Belastungen zu überstehen, dazu sind sie im Rhythmus“, sagt Taylor.

Die Albatrosse sind für den Towers-Coach ein großes Vorbild: „Wir wollen Alba nacheifern und hoffen, eines Tages eine freundschaftliche Rivalität aufzubauen.“ Bis es so weit ist, liegt aber noch jede Menge Arbeit vor den Norddeutschen, denn der achtfache Meister und neunmalige Pokalsieger hat sich als eindeutige Nummer zwei im deutschen Basketball hinter den Bayern und mit gehörigem Abstand vor dem restlichen Feld etabliert. Das zeigt sich auch in dieser Saison. Der Vorjahres- und Vorvorjahres-Vizemeister verfügt über das jeweils zweitbeste Offensiv-, Defensiv- und Rebound-Rating und ist die zweittreffsicherste Mannschaft von der Dreierlinie aus. In der Tabelle haben sich allerdings vorübergehend die MHP RIESEN Ludwigsburg zwischen München und Berlin (8:2 Siege) geschoben.

Aus dem Team ragen unter anderem Aufbauspieler Martin Hermannsson (13 Punkte pro Spiel/6,2 Assists pro Spiel), Nationalspieler Niels Giffey (12 PpS/50 Prozent Dreierquote) und Alleskönner Luke Sikma (10,1 PpS/7,3 Rebounds pro Spiel/4,1 ApS) heraus. Der größte Star steht allerdings an der Seitenlinie: die am Freitag 73 Jahre alt gewordene Trainerlegende Aíto García Reneses. Der Spanier hat in seiner dekorierten Laufbahn nahezu alles abgeräumt, was es zu gewinnen gab, dabei NBA-Kalibern wie Pau Gasol und Ricky Rubio zu ihren Weltkarrieren verholfen. Seit er vor zwei Jahren erstmals einen Job außerhalb seines Heimatlandes angenommen hat, ist er maßgeblich für den Erfolg sowie die attraktive Spielweise der Berliner verantwortlich.

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Immerhin genießen die Gastgeber den Luxus, dem Favoriten nahezu in Bestbesetzung gegenüberzutreten. Lediglich Malik Müller fällt aufgrund einer neuerlichen Bänderdehnung im Knöchel aus. Für Taylor ist es besonders wichtig, dass seine Schützlinge beweisen, „in der Lage zu sein, mit Spitzenteams mitzuhalten“. Dies war in der bisherigen Saison bei den Begegnungen gegen München, Bamberg und Ulm nicht der Fall.

Nahezu selbstverständlich ist die edel-optics.de Arena bis auf den letzten Platz ausverkauft, weswegen Fans, die bislang ohne Ticket geblieben sind, auf die TV-Übertragung ausweichen müssen. Im Internet auf www.magentasport.de wird das Metropolen-Duell ab 17.45 Uhr gezeigt. Die Deluxe-Variante gibt es beim Public Viewing im Hamburger Ding am Nobistor 16.

(PM)

Bildquellen

  • Basketball: (Foto: Fishing4/Marcel Krause)
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