Maik Kotsar: Seine Einwechslung brachte Stabilität für die Towers - und den Erfolg! (Foto: Lobeca/Marcus Kaben)

Trento – Mit einem überragenden Schlussviertels haben sich die Hamburg Towers mit 99:90 (20:18, 46:40, 66:70) bei Dolomiti Energia Trento den dritten Sieg im 7DAYS EuroCup gesichert.

In den Anfangsminuten attackierten die großgewachsenen Italiener vornehmlich die Hamburger Guard-Riege. Immer wieder wurden Jaylon Brown und Max DiLeo in den Post gedrängt, konnten dort zwar zunächst einen erfolgreichen Abschluss verhindern – doch zu oft landeten die Rebounds wieder in den Händen von Dolomiti Energia Trento, die sich dank zweiter Chancen eine erste Führung sicherten.

Während die Einwechslung von Maik Kotsar für Stabilität in der Defensive sorgte, brachte Ray McCallum frischen Wind für die Offensive – mit einem Drive und zwei Freiwürfen führte der US-Amerikaner den Ausgleich herbei. Zum Ende des ersten Abschnitts schienen die Towers ihren Rhythmus endlich gefunden zu haben. Maik Kotsar passte den Ball nach einem Rebound über das gesamte Feld auf Justus Hollatz, der in der letzten Sekunde einen 6:0-Lauf vollendete und die erste Hamburger Führung des Abends auflegte.

Und das Hoch hielt an.

Zu Beginn des zweiten Viertels setzte das Team von Pedro Calles den Run fort, lag nach einem Dreier vom sehr agilen McCallum mit sieben Zählern in Front. Dass der Vorsprung nicht deutlicher wurde, lag abermals an den zweiten Chancen der Italiener – gleich neun ihrer 15 Rebounds sicherte sich Trento bis zur Pause am offensiven Brett. Dass die Hamburger aber in Führung blieben, hatten sie der gesteigerten Treffsicherheit zu verdanken – zur Halbzeit lag die Quote bei starken 60 Prozent.

Nachdem Hollatz die Sieben-Punkte-Führung erneuert hatte, brachte ein 7:0-Lauf der Italiener zwar kurzzeitig den Ausgleich – doch zwei Dreier von Caleb Homesley, der bis zur Halbzeit 12 seiner 27 Punkte erzielte, erneuerten das Plus auf Hamburger Seite. Auch dank McCallum, der seinem Gegenspieler immer einen Schritt voraus war, führten die Hamburg Towers zur Halbzeit mit sechs Punkten.

Nur 90 Sekunden nach dem Seitenwechsel war das Polster allerdings wieder aufgebraucht. Während für die Towers zunächst auf beiden Seiten des Feldes wenig zusammen ging, kam Trento immer wieder zu einfachen Punkten und zog so die Führung auf seine Seite. Doch die Towers fanden einen Weg zurück ins Spiel – weil Maik Kotsar wieder Stabilität brachte und Jaylon Brown für Zählbares sorgte. In der Folge wog die Partie hin und her, weder konnte sich Trento absetzen, noch konnten die Towers für eine Wendung sorgen.

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Größte Schwachstelle im dritten Viertel war die Hamburger Defensive. Trento erzielte 30 Zähler, entsprechend ging es mit einem Vier-Punkte-Rückstand in den Schlussabschnitt. Dass weder Pedro Calles, noch sein Team mit der Leistung nach der Halbzeit zufrieden waren, machten sie zum Anfang des Schlussviertels eindrucksvoll deutlich. Die Aggressivität in der Verteidigung zog spürbar an – Justus Hollatz und Co. klauten sich gleich vier Mal den Ball. Und aus der guten Defensive kreierten die Hamburger ihre Offensive. Überaus unglücklich: Max DiLeo ließ einen offenen Korbleger im Fastbreak liegen, beim Kampf um den Rebound kassierte Maik Kotsar – wie auch schon Jaylon Brown zuvor – sein viertes persönliches Foul. Davon unbeeindruckt kämpfte der Este weiter um jeden Ball – erzielte zunächst per And One eine Fünf-Punkte-Führung. Doch direkt auf der Gegenseite sorgte eine Ungenauigkeit dafür, dass die Partie für den Hamburger Aktivposten dreieinhalb Minuten vor Schluss beendet war. Beide Teams suchten fortan in der Offensive die Entscheidung – und die Hamburger hatten das glücklichere Händchen. Jaylon Brown und Caleb Homesley sorgten mit teils waghalsigen Abschlüssen für die Entscheidung und sicherten den Hamburg Towers den dritten Erfolg in dieser EuroCup-Saison.

Towers-Stats: J. Brown (20, 5/8 3er), Z. Brown (1), DiLeo (2), Homesley (27, 4 Reb., 3 Ass.), Meisner (3 Reb.), Christen (2), McCallum (14, 3 Reb.), Kotsar (15, 11 Reb., 5 Ass., 4 Stl.), Hinrichs (2, 5 Reb.), Edigin (4, 5 Reb.), Hollatz (12, 4 Reb., 5 Ass., 4 Stl.)

Viel Zeit für besinnliche Weihnachtstage bleibt den Hamburg Towers nicht. Zwar wurde das ursprünglich für morgen geplante Heimspiel gegen Bamberg in das neue Jahr (5.1.22) verschoben – weiter geht es aber dennoch schon diese Woche. Am zweiten Weihnachtsfeiertag, also am Sonntag, empfangen die Towers die JobStairs Gießen 46ers – Tipoff ist um 18 Uhr. Die Hessen stehen mit drei Siegen auf Tabellenplatz 16. Nach einem Erfolg gegen Oldenburg folgten zuletzt drei Niederlagen. Das war es dann aber auch schon mit den klaren Fakten vorab. Denn noch immer steht nicht fest, ob das Spiel mit oder ohne Zuschauer ausgetragen wird. Die Entscheidung soll bis spätestens Freitag fallen.

Pedro Calles: „Die Mentalität und die Einstellung meiner Spieler hat mir heute wirklich gut gefallen. Es ist nie einfach auswärts zu gewinnen. Unsere Verteidigung muss aber besser werden, wir haben dem Gegner ein weiteres Mal 90 Punkte erlaubt. Auch unser Foul-Management war nicht gut, daher stand Trento zu häufig an der Freiwurflinie.“

Caleb Homesley: „Jeder Auswärtssieg ist wichtig für uns. Ich hatte den Eindruck, dass unsere Verteidigung im vierten Viertel, als es in die entscheidende Phase ging, sehr solide war. Die Stopps, die wir am Ende generiert haben, haben uns einfache Punkte und den Sieg beschert.“

Justus Hollatz: „Es war sehr wichtig für uns, dieses erste EuroCup-Halbjahr mit einem Sieg abzuschließen. Den Schwung aus den letzten beiden Spielen wollen wir jetzt mit ins nächste Jahr nehmen. Dass wir am Ende noch einmal an Aggressivität zugelegt haben, uns drei Steals in Folge gelungen sind, hat für mich den Ausschlag gegeben. Die Krönung waren dann die Würfe von Jaylon und Caleb, die ihre persönliche Klasse unterstrichen haben.“

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