Hamburg – Nur knapp 48 Stunden nach der Partie in Crailsheim bestreiten die Hamburg Towers am Dienstag (19 Uhr) ihr letztes Hauptrunden-Heimspiel gegen die BG Göttingen. Magenta Sport überträgt ab 18.45 Uhr live.
Eine ausgedünnte Personaldecke, eine verkürzte Rotation und damit verbunden längere Spielzeiten bei den einsatzfähigen Akteuren sowie zuletzt zwei Niederlagen auf der einen Seite – nur ein Tag Erholungs- und Vorbereitungszeit auf der anderen Seite. Die Voraussetzungen der Hamburg Towers vor dem finalen Hauptrunden-Heimspiel gegen die BG Göttingen könnten durchaus besser sein. Darauf angesprochen halten Pedro Calles und Maik Kotsar aber beinahe einstimmig fest: „Daran können wir nichts ändern.“ Den straffen Zeitplan, die Ausfälle von Bryce und Kameron Taylor sowie Marvin Ogunsipe wollen die Hamburger nicht als Ausrede gelten lassen.
„Wir werden unser Spiel jetzt nicht auf den Kopf stellen. Wir müssen einfach bessere Optionen als zuletzt herausspielen“, so Head Coach Calles. Die sicherste Option im Hamburger Angriff bildete zuletzt Maik Kotsar. Der estnische Nationalcenter avancierte in den letzten drei Partien zum Topscorer, stellte in Crailsheim eine neue persönliche Bestleistung auf. „Solange wir nicht gewinnen, bedeuten persönliche Statistiken nichts. Ich würde lieber keine Punkte erzielen und dafür gewinnen, statt 26 Punkte aufzulegen und zu verlieren“, erklärt Kotsar, der mit durchschnittlich 1,8 Assists seine mannschaftsdienliche Spielweise unter Beweis stellt. Zuletzt stand der 2,11 Meter große Center regelmäßig über 30 Minuten auf dem Parkett, Verschnaufpausen gibt es während der Spiele nur selten. „Um mich zu erholen, mache ich gern einen langen Spaziergang mit meiner Hündin Rosie durch den Wilhelmsburger Inselpark. Da bin ich an der frischen Luft, bekomme ein wenig Bewegung und kann mein Energielevel wieder auffrischen“, so Mike Kotsar.
Dagegen viel Zeit zur Erholung hatten zuletzt die Spieler der BG Göttingen. Nachdem zwei Spieler vor dem Magenta Sport BBL Pokal TOP FOUR positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, musste das komplette Team in Quarantäne.
Vier Spiele stehen in der Hauptrunde noch auf dem Programm der Niedersachsen, noch besteht eine Minimalchance auf die Playoff-Teilnahme. Dafür müssten die Göttinger allerdings alle ausstehenden Spiele gewinnen, Bamberg zeitgleich alle Partien verlieren. Das bedeutet auch, dass ein Sieg der Hamburg Towers am Dienstagabend für klare Verhältnisse über das diesjährige Playoff-Teilnehmerfeld schaffen würde.
Das Fehlen der BBL-erfahrenen Akteure ermöglichte zuletzt weniger erfahrenen Towers mehr Spielzeit. So kam Patrick Spencer in drei Partien bisher durchschnittlich auf fast 19 Minuten – Osaro Jürgen Rich stand in Crailsheim fast 13 Minuten auf dem Feld. „Nicht nur gestern hat Osaro einen guten Job gemacht, das macht er über die gesamte Sasion – bei uns und auch im ProB-Team. Die Belohnung dafür ist, dass er mehr und mehr einen Platz in unserer Rotation einnimmt“, erklärt Pedro Calles. Gleichzeitig ist Richs Leistung für ihn ein Zeichen des Teamworks: „Ich muss ein großes Lob an Benka verteilen, der die meiste Zeit mit ihm gearbeitet hat.“
Teamwork steht für Calles auch während der verbleibenden beiden Hauptrundenspiele ganz oben auf der Prioritätenliste. „Wichtiger als die Ergebnisse ist es für mich, dass wir jedes Spiel mit dem Gefühl beenden, dass wir alles gegeben haben“, erklärt der Hamburger Head Coach seine Zielsetzung. Voller Einsatz bleib auch für Dauerbrenner Maik Kotsar der Schlüssel: „Bei uns beginnt alles mit der Defensive. Wenn wir dort Stopps generieren, dann bekommen wir Fastbreaks und einfache Korbleger. Wenn es also offensiv nicht rund läuft, dann müssen wir defensiv noch aggressiver sein, um unser Spiel wieder anzukurbeln.“
Towers ohne Wurfglück in Crailsheim
Gegen die HAKRO Merlins Crailsheim fehlte den Hamburg Towers das Wurfglück. Auch 26 Punkte von Maik Kotsar können die 79:85-Niederlage nicht verhindern.
Kurzer Schnack nach dem Spiel:
Pedro Calles: „Unsere Defensive hat ein weiteres Mal sehr gut funktioniert, wir haben unseren Gegner in 21 Ballverluste gezwungen. Dank unserer Defensive hatten wir die Chance zum Sieg, unsere Offensive hat uns ein erfolgreiches Ende verwehrt. Trotz der Verletzungen, der sehr kurzen Rotation haben wir sehr gut gekämpft. Mit hat es gefallen, wie wir aufgetreten sind und gespielt haben.“
Towers-Statistiken: Shorts (16 Punkte), Swing (8), DiLeo (2), Rich (7), Kotsar (26, 8 Reb.), Richter, Hollatz (2), Allen (9), Cuthbertson (2), Spencer (7) – (PM Towers – Zum Foto: Jürgen Rich: „Seine Leistung ist ein Zeichen des Teamworks“, lobt Head Coach Pedro Calles – Foto: Lobeca/Marcus Kaben)