Hamburg – In einer über weite Strecken engen und umkämpften Partie sichern sich die Hamburg Towers einen deutlichen 95:83-Sieg gegen s.Oliver Würzburg. Die Partie startete nicht mit den besten Vorzeichen.
Während sich die Unterfranken über volle Kaderstärke freuten, mussten die Hamburger erneut auf Bryce Taylor und Marvin Ogunsipe verzichten – Jordan Swing nahm als siebter Importspieler auf der Bank Platz. Doch dank einer starken Anfangsphase trotzten die Hausherren schnell allen Widerständen. Angeführt von Kameron Taylor, der sieben der ersten 12 Punkte erzielte, brachten sich die Towers in Front. Nach knapp viereinhalb Minuten feierte dann Patrick Spencer seine Premiere. Und der 24-Jährige lieferte ein starkes Debüt – am Ende verbuchte der Guard 18 Punkte und sieben Rebounds. Vier davon sorgten dafür, dass die Towers das erste Viertel mit einer 24:17-Führung beendeten. Im zweiten Viertel knüpften die Hamburger zunächst nahtlos an ihre starke Schlussphase der ersten zehn Minuten an – gingen erstmalig zweistellig in Führung. Doch ein Schockmoment sorgte für einen Bruch im Spiel der Gastgeber. Bei einem Dunkversuch verletzte sich Kameron Taylor, der bis dahin bereits zehn Punkte gesammelt hatte, und sollte für den Rest der Partie auch nicht mehr zurückkehren. Den Ausfall des Towers-Topscorers nutzten die Würzburger zum Ausgleich. Die Partie wurde merklich unruhiger, TJ Shorts und dem stark aufspielenden Patrick Spencer war es zu verdanken, dass die Hamburg Towers dennoch mit einer Führung (50:44) in die Halbzeit gingen.
Nach dem Seitenwechsel rückte mehr und mehr die Offensive beider Teams in den Mittelpunkt. So war es Patrick Spencer – der mit neun schnellen Zählern die zweite Hälfte eröffnete – zu verdanken, dass die Towers in Front blieben. Zwei anschließende Hamburger Fehlwürfe genügten jedoch, um Würzburg auf drei Punkte aufschließen zu lassen. Mit einem Monsterblock setzte Zac Cuthbertson ein deutliches defensives Statement, ein Dreier des Forwards ebnete den Weg zur 72:67-Führung vor den letzten zehn Minuten. Doch im Schlussabschnitt waren die Gäste aus Würzburg mehrfach drauf und dran den Turnaround zu schaffen – Maik Kotsar, der am Ende mit 21 Punkten Topscorer wurde, und TJ Shorts, der das Spiel der Hamburger mit zehn Assists bravourös lenkte, hielten für die Towers dagegen. In der Schlussminute ebnete ein unsportliches Foul von Würzburgs Topscorer Lowery den Weg zu einem letztendlich etwas überraschend deutlichen 95:83-Heimsieg.
Kurzer Schnack nach dem Spiel:
Pedro Calles: „Kompliment an meine Spieler. Würzburg spielt gerade einen tollen Basketball, sie haben wieder einen starken Kader nach den überstandenen Verletzungen. Und dennoch konnten wir das Tempo hochhalten, mit viel Energie den Basketball spielen, den wir spielen wollten, auch mit einer kleinen Rotation. Ich bin zufrieden mit Pat. Ich glaube es war nicht einfach, heute sein erstes Spiel zu spielen und so zu produzieren. Er ist nun seit zwei Monaten bei uns und hat unsere Prinzipien verstanden. Ich freue mich für ihn, aber ich freue mich vor allem für das gesamte Team.“
Patrick Spencer: „Ich war glücklich darüber, heute spielen zu können. Ich wollte viel Energie bringen, wir haben einige Spieler, die gerade mit Verletzungen kämpfen. Ich wollte dem Team also heute vor allem Energie bringen. Die Punkte konnte ich machen, weil die Defensive das möglich gemacht hat. Alles in allem war das eine tollte Teamleistung, über die ich happy bin.“
Justus Hollatz: „Ich glaube, man hat gesehen, dass wir uns heute schwergetan haben und dass der Sieg über einen harten Kampf und die Extra-Energie im dritten und letzten Viertel eingefahren werden konnte. Letztendlich haben wir den Sieg geholt, das war wichtig. Über Pats Leistung heute war im Team keiner überrascht. Wir trainieren seit zwei Monaten mit ihm und wissen alle, was er kann. Und das hat er heute gezeigt.“
Towers-Statistiken: Shorts (14 Punkte, 10 Ass.), DiLeo, Rich, K. Taylor (10), Kotsar (21, 7 Reb.), Richter (4), Hollatz (5), Allen (15, 7 Reb.), Cuthbertson (8, 5 Reb.), Spencer (18, 7 Reb.)