Bamberg – Die Hamburg Towers sichern sich dank starker Defensive einen 76:64 (42:25)-Auswärtssieg bei Brose Bamberg und damit den sechsten Sieg in Serie. Bereits am Mittwoch (19 Uhr) geht es in Vechta weiter.
Ohne Head Coach Pedro Calles, den ein Magen-Darm-Virus außer Gefecht setzte, fanden die Hamburg Towers nach schnellem Fünf-Punkte-Rückstand ihr Spiel und erdrückten fortan die Gastgeber mit ihrem defensiven Powerplay förmlich. Nachdem Maik Kotsar – der in den ersten zwanzig Minuten bereits 15 seiner 22 Punkte auflegte – für den Führungswechsel gesorgt hatte, setzten sich die Towers durch einen 8:0-Run erstmalig ab und verteidigten ihren Sechs-Punkte-Vorsprung bis zum Ende des ersten Abschnittes (22:16).
Im zweiten Viertel offenbarte die dominante Towers-Defensive dann gnadenlos die Bamberger Schwächen an diesem Nachmittag. Weil das von Miguel Zapata gecoachte Towers-Team den Bambergern keine Freiräume gestattete und immer wieder zum Doppeln ansetzte, versuchten die Oberfranken ihr Glück aus der Distanz – mit nur drei Treffern bei 21 Versuchen bis zur Pause allerdings zumeist erfolglos. Die Hamburger dagegen powerten sich vornehmlich zum Korb, gewannen das zweite Viertel mit 20:9, auch weil Bamberg in den letzten viereinhalb Minuten vor der Pause kein Punkt mehr gelang. Mit einer 17-Punkte-Führung (42:25) ging es in die Kabinen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieben beide Teams zunächst ihrer Linie treu. Nachdem Maik Kotsar und Max DiLeo per Doppel-Team an der Mittellinie für den Ballgewinn gesorgt hatten, nutzte Kameron Taylor die Freiräume im Fastbreak und erhöhte. Mit einem Fünf-Mann-Wechsel sorgten die Bamberger kurzzeitig für Verwirrung und nutzten Hamburger Unachtsamkeiten zu einem 7:0-Lauf. Doch davon erholten sich die Towers schnell, auch weil sie dem unglücklichen Hundt gleich drei Mal in Folge den Ball klauten. Von der Freiwurflinie sorgte Marvin Ogunsipe dann zunächst für die höchste Führung der Partie, ehe Seric mit einem Dreier das dritte Viertel (63:43) beendete. Im Schlussabschnitt zeigte sich die Defensive, das Hamburger Sahnestück zur Kaffeezeit an diesem Ostersonntag, dann nicht mehr so erdrückend. Was Bamberg prompt nutzte und mit einem 7:0-Lauf den Vorsprung nochmals merklich schrumpfen ließ. Doch eine Auszeit und ein anschließender Hamburger 5:0-Run waren dann Balsam auf die Hamburger Seele und die Vorentscheidung zum 76:64-Auswärtssieg in Bamberg, bei dem Kameron Taylor von der Freiwurflinie den Schlusspunkt erzielte.
Kurzer Schnack nach dem Spiel:
Miguel Zapata: „Am Ende zählt nur der Sieg. Ich bin nicht wirklich zufrieden, wie wir gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mit dem gleichen Einsatz gespielt, wie noch in den ersten zwanzig Minuten. Hier in Bamberg zu gewinnen ist dennoch immer ein wichtiger Erfolg.“
Maik Kotsar: „Uns sind im vierten Viertel ein paar Fehler unterlaufen, das sollte uns eigentlich nicht passieren. Das hat die Partie am Ende noch mal interessant gemacht. Wir haben die ersten dreißig Minuten aber sehr gut und aggressiv gespielt. Ich freue mich sehr über den Sieg. Meine Mitspieler haben mich sehr gut gefunden. Das hat mir einige einfache Korbleger ermöglicht. Wir bleiben weiterhin dabei, uns immer nur auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Gedanken, ob wir gegen ein Team verlieren könnten oder ob es leichter ist zu gewinnen, wird es bei uns nicht geben. Wir müssen aggressiv in jede Partie gehen. Dafür ist die BBL zu ausgeglichen, das hat man nicht zuletzt gestern am Erfolg von Gießen gegen Bayern gesehen.“
Benka Barloschky: „Ich glaube, wir haben heute mehr Energie gebracht, vor allem in der ersten Halbzeit. Im zweiten Viertel haben wir sehr gut gespielt und haben uns abgesetzt. Wir haben dann doch deutlich nachgelassen. Wir waren nicht zufrieden, wie wir in der zweiten Halbzeit gespielt haben. Hier sind uns defensiv auch einige Fehler unterlaufen. Da müssen wir uns steigern. Wir sind ein Team – alle arbeiten sehr hart, damit die Mannschaft erfolgreich ist. Wir Trainer versuchen einen Weg vorzugeben, einen Rahmen zu schaffen und bereiten die Mannschaft vor. Am Ende geht es aber um die Spieler. Und die haben das heute gut gemacht und sich für ihre Arbeit belohnt. Defensiv zu spielen und Stopps zu generieren, das ist unsere DNA. Das ist die Grundlage unseres Spiels. Immer wenn wir das schaffen, dann hilft das auch unserer Offensive. Das trainieren wir natürlich auch viel. Heute haben wir das gut hinbekommen.“
Towers-Statistiken: Shorts (10 Punkte, 4 Reb., 7 Ass.), Swing (3), DiLeo (3), Rich, Taylor K. (16, 5 Reb., 5 Ass.), Kotsar (22, 8 Reb.), Hollatz (8), Allen (10, 4 Stl.), Ogunsipe (2), Cuthbertson (2)
Zum Foto: Rebound von Maik Kotsar (11, Hamburg Towers) – Foto: Lobeca/Roberto Seidel