Bargteheide – Die Halle ein Hexenkessel, eine packende Crunchtime, zwei Teams auf Augenhöhe – und am Ende die Big Plays von den BEES: In einer intensiven Partie hat der TSV Bargteheide die Aschersleben Tigers 86:81 (37:46) besiegt und sich die minimale Chance auf die Playoff-Teilnahme in der 1. Regionalliga Nord erhalten.
Spielverlauf
Beide Teams brauchten im Kampf um den letzten Playoff-Platz unbedingt einen Sieg. BEES-Trainerin Şükran Gencay konnte dabei auf den gesamten Kader zurückgreifen, während Tigers-Coach Alexander Helten auf drei wichtige Rotationsspieler (Aleksej Andjelic sowie die Big Men Davor Barovic und Sebastian Harke) verzichten musste.
Trotzdem waren es die Gäste aus Sachsen-Anhalt, die die Anfangsphase bestimmten. Insbesondere die aggressive Defense und die starke Rim Protection von Fabio Galiano setzten den BEES zu, die bereits in der fünften Minute die erste Auszeit nahmen (6:16). Die Anpassungen von Gencay sollten Wirkung zeigen, mit vier Dreiern brachten sich die Gastgeber wieder in Schlagdistanz (18:19, 9. Minute).
Das zweite Viertel war dann zunächst von intensiver Verteidigung auf beiden Seiten sowie vielen Fouls geprägt. Insbesondere Galiano war davon betroffen, in der 18. Minute kassierte der Power Forward bereits sein viertes Foul. Auch Ascherslebens US-Center DaJuan Moorer hatte zu diesem Zeitpunkt bereits drei Persönliche kassiert. Der Spielstand war lange ausgeglichen (30:30, 17.). Dann aber folgte ein starker Run der Gäste, die offensiv explodierten. BEES-Kapitän Tobias Schümann sorgte immerhin mit einem Tip-In Sekunden vor der Viertelpause dafür, dass sein Team zur Pause nicht zweistellig in Rückstand lag (37:46, 20.).
Furios aus Bargteheides Sicht begann das dritte Viertel. Marcel Hoppe und der an diesem Abend großartige Jeremy Ingram eröffneten mit Dreiern, die Ascherslebens Distanzspezialist Yannick von Hain zwar kontern konnte (43:49), aber die Halle kochte nun und die Energie des Publikums erfasste auch die Mannschaft. Abdulai Abaker, der ein Triple Double nur knapp verpasste, führte sein Team Punkt um Punkt, Assist um Assist heran, ehe die BEES in der 25. Minute in Führung gingen (54:53). Tigers-Topscorer Julius Stahl konterte noch einmal, doch Ingram antwortete direkt wieder aus der Distanz. In der letzten Minute des dritten Viertels war es dann wieder Schümann, der diesmal per Dreier für großen Jubel sorgte (65:61, 30.).
Intensiv und packend ging es auch im Schlussviertel weiter. Energizer Jacob Gäde sorgte per Dreier für die zwischenzeitlich höchste Führung der BEES (70:63, 31.). Die Tigers ließen sich jedoch nicht abschütteln, Moorer und Aufbauspieler Piet Niehus verkürzten wieder (70:67, 33.). Einige Minuten später setzten sich die Gastgeber erneut leicht ab (76:69, 36.), Aschersleben antwortete mit einem 10:1-Run und holte sich die Führung zurück.
Allerdings nur kurz: Der nervenstarke Hoppe erzielte per Reverse-Layup den Ausgleich, dann folgte die JJ-Ingram-Show. Erst fing er einen schlechten Pass ab und punktete per Layup (81:79, 39.), dann sorgte er aus gut acht Metern per Dreier für die Vorentscheidung (84:81, 40.). Der ebenfalls erneut starke Vladimir Migunov (10 Punkte, 11 Rebounds) behielt danach an der Freiwurflinie die Nerven und stellte den Endstand her.
Stimmen zum Heimsieg
Şükran Gencay (Trainerin TSV Bargteheide BEES): „Es war das erwartet spannende und intensive Spiel mit vielen Führungswechseln. Das Team hat den Gameplan vor allem nach der Halbzeit gut umgesetzt und sehr viel besser verteidigt. Wir gewinnen aus meiner Sicht aber, weil wir mental sehr stark und als Team eine absolute Einheit waren. Es war klar, dass wir gewinnen müssen, um die Chance auf die Playoffs zu wahren, und alle haben dem Druck standgehalten. Das ist keine Selbstverständlichkeit. Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft, insbesondere auf diejenigen, die von der Bank das Team gepusht haben. Diese Jungs sind besonders. Der Teamfirst-Gedanke ist einzigartig bei unseren BEES und ich denke, das spüren auch unsere Fans, deren Unterstützung in jeder Hinsicht fantastisch war. Ich würde mich sehr freuen, wenn viele uns nächste Woche auch in Rendsburg begleiten und supporten!“
Said Ghalamkarizadeh (Sportdirektor TSV Bargteheide BEES): „Ich bin sehr stolz auf die Spieler und unsere Trainerin. Sie haben die ganze Saison und insbesondere gestern Unglaubliches geleistet und ein fantastisches Spiel gezeigt. Ich bin aber auch sehr stolz auf unsere Fans, unseren Bienenschwarm, der sich zu jeder Zeit fair und respektvoll gegenüber den Schiedsrichtern und den Gastmannschaften zeigt. Und natürlich haben die Fans gestern unfassbar viel Energie auf das Feld gebracht, um unsere Mannschaft zum Sieg zu tragen. Ich denke, wir alle sind immer noch euphorisiert von dieser unglaublichen Stimmung, von dem Basketball-Fest, von dem, was die Mannschaft gezeigt hat. Wir alle haben gesehen: Amateursport lebt, Amateursport macht Spaß und es lohnt sich, zu unseren Spielen zu kommen, zu dieser Stimmung beizutragen und dieses positive Gefühl mit nach Hause zu nehmen.“
