Start in die Endspielserie

Entscheidende Saisonphase beginnt

Edel Optics Arena in Wilhelmsburg. Foto: Lobeca/Andreas Hannig

Hamburg – Die Hamburg Towers starten am Mittwoch gegen die MLP Academics Heidelberg in die alles entscheidende Saisonphase. Noch fünf Spiele gegen direkte Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte stehen an. Die Personalsituation ist weiterhin angespannt. Tipoff ist um 20.30 Uhr.

Die vergangene Woche lief nicht unbedingt zugunsten der Hamburg Towers. Was nicht allein an den eigenen Ergebnissen der Hamburger lag, die personell stark angeschlagen zwei Niederlagen einstecken mussten. Dass jedoch gleichzeitig die Verfolger aus Braunschweig und Frankfurt jeweils zwei Siege verbuchen konnten, sorgt am Tabellenende wieder für Spannung im Kampf um den Ligaverbleib. So stehen den Towers gleich fünf Endspiele, allesamt gegen direkte Konkurrenten aus der unteren Tabellenhälfte, bis zum Ende der Hauptrunde bevor. Das Gute daran ist: Der Saisonausgang liegt weiter in den eigenen Händen. Bereits am Mittwoch gegen Heidelberg könnten Lukas Meisner & Co. einen entscheidenden Schritt machen, um den Abstand zu den beiden Abstiegsplätzen zu wahren. Ob die zuletzt angeschlagenen Anthony Polite und Ryan Taylor zum Einsatz kommen können, entscheidet sich am Spieltag. Weiterhin nicht mit dabei sind die langzeitverletzten James Woodard und Jordan Davis sowie Kapitän Seth Hinrichs. Mit Harrison Cleary, der im EuroCup-Achtelfinale mit 19 Punkten zum Topscorer avancierte, oder auch Michal Kozak und Linus Hoffmann, die zuletzt gegen Berlin wertvolle Spielanteile hatten, stehen den Towers für die Endspielserie aber durchaus bewährte Alternativen zur Verfügung.

Mit nunmehr zwölf Siegen, zuletzt vier in Serie, haben die MLP Academics Heidelberg bereits einen Erfolg mehr als im letzten Jahr auf der Habenseite. Von Tabellenplatz elf aus sollten alle Abstiegssorgen ad acta gelegt werden können. Derzeit auf der Erfolgswelle schwimmend, stehen den Kurpfälzern bis zum Hauptrundenende noch insgesamt sechs Partien bevor – rein rechnerisch wäre sogar eine Playoff-Platzierung möglich. So hoch will in der altehrwürdigen Unistadt aber niemand greifen. Stattdessen wollen die Heidelberger ihre neu gewonnene Konstanz dafür nutzen, weiter an ihrer BBL-Bestmarke zu arbeiten.

In drei der letzten vier Spiele bestach die Mannschaft von Cheftrainer Joonas Iisalo, der zum Wochenbeginn Vater geworden ist, einmal mehr mit ihren bekannten Offensivqualitäten. Durchschnittlich 87,2 Zähler legen die Academics pro Partie auf – gegen Crailsheim, Oldenburg und Bamberg waren es sogar 100,3. Motor des leistungsstarken Angriffs ist Point Guard Eric Washington. Der 1,83 Meter große US-Amerikaner ist ligaweit zweitbester Scorer (18,8) und drittbester Vorlagengeber (7,5). Von den zahlreichen Anspielen des 29-Jährigen profitieren neben dem nachverpflichteten Australier Jack McVeigh (15,3) auch die altbewährten Stützen Max Ugrai (11,8), Tim Coleman (11,2), Vincent Kesteloot (10,5) sowie Elias Lasisi (10,0).

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Der 31-jährige Belgier war es auch, der gemeinsam mit Ugrai gegen Rostock einen offensiv rabenschwarzen Tag von Eric Washington ausglich – und einen zwischenzeitlichen 19-Punkte-Rückstand noch in einen Sieg verwandelte. Ebenso ausschlaggebend war am vergangenen Freitag allerdings auch die Defensive der Heidelberger. Dabei zählt diese eigentlich zur Achillesferse des Aufsteigers von 2021. Durchschnittlich 90,0 Punkte kassiert der Tabellenelfte pro Partie. Ein weiterer Beleg für den geringen Druck, den die Academics auf die ballführenden Spieler ausüben, sind die nur 5,7 Ballgewinne – in dieser Kategorie sind die Heidelberger ebenfalls Schlusslicht.

Benka Barloschky: „Es ist kein großes Geheimnis, dass der Dreier ein zentrales Element im Heidelberger Spiel ist. Ich glaube, das Rostock-Spiel war exemplarisch. In der ersten Hälfte war zu sehen, was passiert, wenn der Dreier nicht fällt, und in der zweiten, was passiert, wenn der Dreier fällt. Das ist ihre große Stärke. Deswegen müssen wir ganz besonders die Dreierlinie verteidigen. Und auch auf Eric Washington aufpassen. Denn er ist sozusagen der Spieler, der den Motor anwirft. Da geht es um unsere Eins-gegen-Eins-Verteidigung, aber auch um unser Stellungsspiel, dass die Hilfen links und rechts da sind. Wir müssen ihm verschiedene Looks geben. Wenn wir ihn aus der Zone heraushalten können, dann ist schon viel getan. Bei ihren Big Men müssen wir darauf achten, dass sie nach einem Block eher zum Wurf herausgehen und nicht zum Korb abrollen. Auf diese Elemente bereiten wir uns aber vor.“

Lukas Meisner: „Wir haben jetzt die Chance, in den nächsten Spielen auf Teams zu treffen, die wir teilweise schon geschlagen haben und jetzt auf jeden Fall schlagen wollen und auch können. In dieser Phase noch zwei Heimspiele zu haben, ist besonders wichtig. Ich hoffe, dass die Halle wieder voll ist. Ich weiß, das ist unter der Woche nicht immer so einfach. Aber wir brauchen unsere Fans und die Unterstützung – andernfalls werden die Aufgaben gleichwohl schwieriger. Deswegen hoffen wir, dass es möglichst voll wird. Mit Heidelberg erwartet uns ein sehr ausgeglichenes Team. Sie strahlen Gefahr von jeder Position aus. Nach den letzten Siegen haben sie viel Selbstbewusstsein gesammelt. Es wird ein Fight, aber darauf sind wir eingestellt.“

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