Ulm – Defensiv fehlte zu häufig der Zugriff, vor der Pause agierte das Team von Pedro Calles zu unkonzentriert – und so verloren die Hamburg Towers 76:89 bei ratiopharm Ulm (HL-SPORTS berichtete kurz).
Im Hinspiel fehlten sie noch beide verletzt, im Rückspiel standen Bryce Taylor und Kameron Taylor von Beginn an auf dem Parkett. Gemeinsam mit Maik Kotsar war es Kameron Taylor, der zu Beginn mit Vorliebe Osetkowski attackierte und die Towers in Front brachte (8:3, 3.). Davon angestachelt leitete Ulms Center einen 10:0-Lauf ein. Weil den Towers der defensive Zugriff auf die Partie fehlte, sorgten zwei starke Offensivhighlights von Jordan Swing und Marvin Ogunsipe für den zwischenzeitlichen Ausgleich (18:18, 8.), bevor sich die Ulmer die Führung zum Ende der ersten zehn Minuten erneut eroberten. Zu Beginn des zweiten Abschnittes klickte die Towers-Defensive und Terry Allen konnte erneut egalisieren (29:29, 16.). Da die Hamburger – die Ulm in den ersten 20 Minuten gleich 22 Mal an die Freiwurflinie schickten – aber zu sehr mit den kleinlichen Pfiffen der Unparteiischen haderten, nutzte Ulm die letzten fünf Minuten vor der Halbzeit, um gekrönt von einem Mittellinien-Buzzerbeater zur Pause auf 49:38 davonzuziehen.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Momentum auf Ulmer Seite. Zur Mitte des dritten Viertels wuchs der Rückstand zwischenzeitlich auf 20 Punkte an, ehe Maik Kotsar seinem Team mit zwei Powerplays neue Energie einhauchte (48:68, 28.). Davon beflügelt, nagelte Youngstar Justus Hollatz einen Wurfversuch von Routinier Günther ans Brett – Jordan Swing verkürzte weiter. Da sich Ulm aber weiterhin gekonnt an die Freiwurflinie brachte, blieb es auch zum Ende des dritten Abschnittes bei einem zweistelligen Rückstand (54:68). Das letzte Viertel begann Justus Hollatz mit einem Steal und anschließendem Dunk, doch in den letzten zehn Minuten schafften es die Towers nicht eine entscheidende Wendung herbeizuführen.
Kurzer Schnack nach dem Spiel:
Pedro Calles: „Gratulation an Ulm zum verdienten Sieg. Wir waren nur 17 Minuten wirklich im Spiel. In den letzten drei Minuten vor der Halbzeit haben wir unseren Kopf verloren, das hat Ulm einen Lauf ermöglicht. Darüber haben wir in der Kabine gesprochen, eine entsprechende Reaktion blieb aber aus. In der zweiten Halbzeit haben wir mitgespielt, aber nicht genug, um ein Comeback zu schaffen.“
Maik Kotsar: „Die vielen Fouls in der ersten Halbzeit waren unsere größten Fehler, wir haben sie zu schnell davonziehen lassen. Dazu dürfen wir einfach keine 22 Freiwürfe zulassen. Da müssen wir als Team besser agieren.“
Bryce Taylor: „Uns sind am Anfang zu viele Fehler unterlaufen, wir haben viel zu foullastig gespielt. Unser Timing hat nicht gestimmt. Jedes Mal, wenn wir über der Foulgrenze waren, haben wir Ulm an die Linie gebracht. Zur Halbzeit standen sie so schon bei 19 von 22 Freiwürfen. Sie haben derzeit einen guten Rhythmus, viel Selbstvertrauen und finden ihre Schützen. Wenn wir gegen so ein Team gewinnen wollen, dann müssen wir besser spielen als heute.“
Towers-Statistiken: Shorts (11 Punkte, 7 Ass.), Swing (6), DiLeo, Taylor K. (14), Kotsar (18, 9 Reb.), Hollatz (2), Allen (8, 4 Reb.), Ogunsipe (2), Cuthbertson (6), Taylor B. (9) – (PM Towers – Foto: Lobeca/Roberto Seidel)