Hamburg – Die Towers Hamburg unterliegen Aufsteiger RASTA Vechta im ersten Test der Saisonvorbereitung mit 85:89. Überzeugen aber mit positiver Arbeitseinstellung und Zusammenhalt. Mark Hughes war mit 19 Punkten Topscorer der Hamburger.
Positive Einstellung auf dem Spielfeld
Fünf Hamburger sollt ihr sein. So lautet die regelmäßige Devise zum Start einer Partie. Für den ersten Test der neuformierten Veolia Towers hatte sich Benka Barloschky auf Terrell Gomez, Will Christmas, VJ King, Seth Hinrichs und Aleksander Dziewa festgelegt. Dem polnischen Center waren nur Sekunden nach Spielbeginn dann auch die ersten Punkte der Saisonvorbereitung vergönnt. Um das reine Zahlenwerk ging es Head Coach Barloschky im ersten Test unter Wettkampfbedingungen jedoch nicht. Stattdessen hallten regelmäßig Forderungen nach Härte und Einsatz lautstark von der Bank. Bereits der dritte Angriff der Vechtaer wurde über das gesamte Spielfeld verteidigt. So waren nicht nur die fast 30 Grad Außentemperatur dafür verantwortlich, dass sprichwörtlich der Schweiß von der Decke der edel-optics.de Arena tropfte. Genauso spürbar war die positive Einstellung der Hanseaten. Punkte des variablen Will Christmas wurden ebenso gefeiert wie ein Monsterblock von Zonenriese Dziewa oder ein abgefangener Pass, den Mark Hughes sehenswert in ein And-One verwandelte. Vor den Augen von Wedel Cheftrainer Hamed Attarbashi erhielt dann auch Niklas Krause kurz vor Ende des ersten Abschnitts seinen ersten Einsatz. Nach zehn Minuten lagen die Towers mit 24:17 in Front.
Nach einem als unsportlich gewerteten Foul der Gäste direkt zu Beginn des zweiten Abschnitts hatte sich der Youngster dann auch seine ersten Punkte an der Freiwurflinie verdient. Als anschließend Vechta einen Angriff in Eiltempo über das gesamte Spielfeld trug, griff Benka Barloschky zur Auszeit. Trotzdem gelang es dem amtierenden Champion der 2. Basketball Bundesliga ProA in der Folge zunehmend Nadelstiche zu setzen. Mit einem Vier-Punkt-Spiel glich NBA-Veteran Wes Iwundu die Partie wieder aus. Zwei Minuten vor der Pause lag Vechta erstmalig in Führung. Doch auch davon ließen sich die Hamburger ihre positive Arbeitseinstellung nicht nehmen. Jede Unterbrechung nutzten die fünf auf dem Feld stehenden Towers, um im Huddle die Stellschrauben für die nächsten Defensiv- und Offensivsequenzen festzuzurren. Bis zur Pause standen sich beide Teams jedoch so sehr auf den Füßen, dass sich an der knappen Führung von RASTA Vechta nichts mehr änderte. Der 42:43-Halbzeitstand leuchte auf der Anzeigetafel, während beide Teams in der Kabine verschwanden.
Führungswechsel zum Start
Zum Start der zweiten Hälfte schickte Benka Barloschky seine Starter wieder aufs Parkett. Der wieselflinke Terrell Gomez versuchte die Offensive der Hamburger zum Laufen zu bringen. Die klareren Aktionen lieferte zunächst jedoch Vechta. Ein Gomez Dreier aus über acht Metern sicherte den Anschluss, ein Distanztreffer von Mark Hughes – den Nico Brauner nach einem Offensivrebound auflegte – brachte den Führungswechsel. Nur Sekunden später schmiss sich der US-Amerikaner einem Ball hinterher. Als Lohn gab es nicht nur den Ballbesitz, sondern auch lauten Beifall seiner Teamkollegen. Auch die anderen Hamburger ließen ihren Gegenspielern nun fast keinen Freiraum mehr. Daraus resultierte auch das ein oder andere Foul. Die Folge: Vechta stand häufig an der Freiwurflinie und verwandelte von dort aus sicher. Deutlich spektakulärer, aber genauso sicher war auch der Buzzerbeater von Vechtas Joschka Ferner, der für den 57:63-Rückstand nach drei Vierteln sorgte.
Verunsicherung war bei den neuformierten Towers dadurch aber keine zu spüren. Mit einem 5:0-Start in den Schlussabschnitt gelang direkt die richtige Antwort. Allen voran Hamburgs kleinster, der nur 1.73 Meter große Terrell Gomez, tat sich in der Phase als Anführer hervor. Nach 180 Sekunden war der Ausgleich wieder hergestellt. Als dann Aljami Durham nach einem konsequent gelaufenen Einwurfspielzug per Dreier wieder eine Hamburger Führung herbeiführte, beantragte Vechta eine Unterbrechung. Dennoch blieben die Towers am Drücker, legten wieder bis auf sieben Zähler vor. Nur damit der Aufsteiger ein weiteres Mal eine Antwort auf die heiße Hamburger Phase fand. Beide Teams gingen mit offenem Visier in die Crunchtime. Die Führung wechselte nun wieder mit jedem Angriff. Die Schlussminute fand quasi ausschließlich an der Freiwurflinie statt. Spannender hätte es definitiv nicht sein können. Einzig ein siegreiches Ende war den Veolia Towers im ersten Test noch nicht vergönnt.