Foto: Fishing4/Marcel Krause

Ulm – Bei seiner Rückkehr nach Ulm ist Mike Taylor kein Erfolg vergönnt gewesen. Stattdessen kassierten die Hamburg Towers eine bittere 69:102 (49:86, 32:54, 16:22)-Niederlage bei ratiopharm ulm. Die Wilhelmsburger verharren dadurch auf dem vorletzten Platz der easyCredit Basketball Bundesliga.

Taylor, der acht Jahre in Ulm coachte, wurde mit Sprechchören der großartigen heimischen Fans begrüßt. Am Ort früherer Erfolge setzte der US-Amerikaner auf Jorge Gutierrez, Yanna Franke, Tevonn Walker, Beau Beech und Prince Ibeh. Im bayrischen Neu-Ulm fehlte den Gästen lediglich Malik Müller (Bänderriss im Knöchel). Die Mission, erstmals in dieser Saison ein erstes Viertel zu gewinnen, ging der Aufsteiger zielstrebig an. Walker zog zweimal gnadenlos zum Korb, Gutierrez stibitzte den Ball, um eine frühe 6:2-Führung (2. Minute) herauszuwerfen. Insbesondere Ballverluste vermied Hamburg zu Beginn, bewegte das Spielgerät hingegen umsichtig, so wie Franke bei seinem Assist zu einem Beech-Dreier (11:5/5.). Der Niederländer erhöhte von der Freiwurflinie auf 15:7 (6.), ehe die Hausherren begannen, den Defensivdruck spürbar zu erhöhen. Konsequenz war ein 0:11-Lauf, den erst ein Freiwurf von Marshawn Powell beendete (16:18/9.). Mit dem ersten Vorsprung der BBL-Geschichte nach zehn Minuten wurde es so aber wieder nichts, den nahmen die Ulmer mit in die erste Pause (16:22).

Eine Minute sowie ein unsportliches Foul des unter den Körben ruhelos schuftenden Marvin Ogunsipe später, war der Rückstand in den zweistelligen Bereich angewachsen (16:27), und Taylor reagierte mit seiner ersten Auszeit. Doch es half nichts. Ulm hatte nach anfänglichem Abtasten seinen Groove zur großen Freude der 6000 Zuschauer in der Ratiopharm-Arena gefunden, verteidigte erfolgreich über das ganze Feld und war nicht minder glücklich beim Verwandeln von Korblegern trotz Foul. Ein Dreier von BBL-Legende und Publikumsliebling Per Günther, den Taylor einst zum Starter befördert hatte, brachte die Atmosphäre an den Siedepunkt – und die Towers an den vorübergehenden Tiefpunkt (16:37/13.). Viertelübergreifend gelangen den Schwaben 19 unbeantwortete Zähler, 15 in Serie allein im zweiten Abschnitt, bevor Justus Hollatz einen Korbleger zum 18:37 (14.) verwandelte. Zu diesem Zeitpunkt war die erste Hälfte jedoch nicht mehr zu retten, wenngleich die finalen fünf Minuten kompetitiv gestaltet wurden. Beim Stand von 32:54 hieß es, erneut auf eine so starke Leistung nach dem Seitenwechsel wie in der Vorwoche zu hoffen.

Doch die an diesem Nachmittag bärenstarken Baden-Württemberger erstickten diese Hoffnung im Keim. Erneut fing sich der Liga-Neuling einen Negativlauf ein, diesmal scorte Ulm die ersten acht Punkte des Viertels. Lichtblick war ein Tip-In von Kevin Yebo zum 34:62 (23.). Weitere Gründe zur Freude blieben Mangelware. Ein Block von Ibeh hier, ein schöner Durchstecker von Hollatz auf seinen Center da. Es täuschte nicht über das 49:86 nach 30 Minuten hinweg. Ulm hatte in nahezu jeder Kategorie einen Sahnetag, dessen Kirsche das Durchbrechen der Hunderter-Marke war, erwischt. Stellvertretend dafür standen die gut verteidigten Distanzwürfe, die ratiopharm-Kapitän Günther dennoch einnetzte.

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„Glückwunsch an Ulm für ein dominantes Spiel und einen verdienten Sieg. Wir haben gut angefangen, ehe uns die Foulprobleme, vor allem von Jorge Gutierrez, das Leben erschwert haben. Sobald Ulm den Druck in der Defensive erhöht hat, haben wir nicht gut reagiert und die System-Disziplin vermissen lassen. Dazu hat uns dann die Toughness und Intensität in der Verteidigung gefehlt. Für mich sind das immer wieder die gleichen Probleme. Wir werden aber weiter arbeiten, um das BBL-Niveau zu finden“, sagte ein enttäuschter Taylor.

Hamburg Towers: Franke (8 Punkte), Ibeh (4), Beech (12), Walker (9), Gutierrez (9/3 Steals), Schaffartzik (5), Kindzeka (2), Hollatz (2), Ogunsipe (11/7 Rebounds), Powell (3), Yebo (4).

Im vierten Anlauf soll nun endlich der erste Heimsieg her. Die Chance darauf besteht am Samstag, 30. November. Zu Gast in der edel-optics.de Arena ist dann medi bayreuth. Um 20.30 Uhr geht es los.

(PM)

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