OLN-Vorschau: Duisburg – mit aller Macht in Liga zwei

Lübeck – Noch 10 Tage bis zum Saisonstart in der Eishockey Oberliga Nord. Unsere kurze Reise durch den Eishockey-Norden führt uns heute ins Ruhrgebiet. Wir nehmen mal den Topfavoriten auf die Meisterschaft, die Füchse Duisburg, etwas genauer unter die Lupe.

Verein: EV Duisburg – Die Füchse
Gründung: 1991
Erfolge: Meister 2. Bundesliga 2005, Oberliga-West Meister 2015
Letzte Saison: Meister Oberliga West, Oberliga-Playoff-Finale
Halle: Scania-Arena (4840 Plätze)

Abgelaufene Saison
Die letzte Saison der Füchse Duisburg war praktisch perfekt – okay, fast perfekt. Die Oberliga West dominierten die Jungs aus dem Westen des Ruhrgebiets nach Belieben und wurden mit 18 (!) Punkten Vorsprung Meister. Auch in der Oberliga Mitte war es sehr souverän, auch wenn die „nur“ drei Punkte Vorsprung auf Leipzig einen anderen Hinweis geben könnten. In den Playoffs wurden zunächst die Hannover Indians und der EV Regensburg ausgeschaltet, ehe dann die Saison das fast perfekte Ende nahm. Im Oberliga-Finale verpasste man den Titel und muss nun ein weiteres Jahr in der Oberliga verweilen. Denn das erklärte Ziel der Füchse ist klar: man will zurück in Liga zwei!

Goalies
Böse Zungen behaupten ja, dass die Füchse auch ohne Goalie ihre Liga dominieren würden, doch seit Jahren stehen erstklassige Torleute zwischen den Pfosten der Duisburger. Verlässliche Konstante dabei: Etienne Renkewitz. Der mittlerweile 27-jährige galt in seinen jungen Jahren als großes Talent, schaffte aber nie den Sprung in Liga zwei oder eins. In Duisburg wird man aber froh sein, dass es so ist. Er bekommt mit Sebastian Stefaniszin einen zweiten Mann an die Seite (oder vor die Nase?) gestellt, der in Deutschland den Stempel des „ewigen Talents“ aufgedrückt bekommen hat. Der mittlerweile 28-jährige wurde 2007 sogar für die NHL gedraftet, den Sprung nach Nordamerika hat er aber genauso wenig geschafft, wie die Etablierung als Nummer Eins in der DEL oder in Österreich. Nun also eine Art Neuanfang in Duisburg.
Ewiges Talent hin, fehlender Sprung in Liga zwei her: die beiden Jungs dürften das Beste sein, was es in Liga drei gibt.

HLS-Bewertung: fünf Sterne

Defensive
Die Abgänge von Maximilian Faber und Marius Erk hinterlassen Lücken in der Duisburger Defensive, aber die Füchse wären nicht die Füchse, wenn sie dies nicht mit starken jungen Leuten kompensieren könnten. Mit Yannis Walch und Lukas Gärtner kommen zwei Spieler, die trotz ihrer jungen Jahre, schon auf einige Spiele in der zweiten Liga blicken können und die Abgänge kompensieren können. Dazu kommen die erfahrenen Manuel Neumann und Markus Schmidt sowie mit Mike Schmitz und Finn Walkowiak zwei weitere junge Männer, die sich schon in der Oberliga beweisen konnten. Mit Jan-Niklas Pietsch ist ein Verteidiger dabei, der quasi das Bindeglied zwischen den jungen Wilden und den „alten“ Säcken bildet.
Die Mischung stimmt, die Qualität auch und die Quantität auch – perfekte Defensive in Duisburg.

HLS-Bewertung: fünf Sterne

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Offensive
Im Angriff werden den Füchsen die Abgänge der beiden Jungstars Dominik Lascheit und Fabio Pfohl weh tun, eben so wie das Ende der Förderlizenz bei Kevin Orendorz. Dennoch dürfte die Qualität ähnlich gut sein wie im Vorjahr, schließlich hat man mit Andre Huebscher, Raphael Joly und Lars Grözinger drei Spieler gehalten, die allesamt mehr als 60 Punkte sammelten. Denen hat man mit Danny Albrecht und Viktor Beck zwei erfahrene Zweitliga-Akteure an die Seite gestellt, welche in der Oberliga locker für 50 und mehr Punkte gut sind. Gespannt sein darf man auf Chad Niddery, der mit großen Vorschusslorbeeren vom College aus den USA kommt. Seine Statistiken lesen sich nicht imposant, aber das hat bekanntlich nichts zu bedeuten. Zahlreiche junge Spieler runden das Bild ab und man kann fast sicher sein, dass noch der eine oder andere talentierte Jungspund aus den Nachwuchsschmieden der Region (Krefeld, Köln) den Weg in den Duisburger Oberliga-Kader finden wird.
So werden die Füchse auch in diesem Jahr drei starke Reihen auf das Eis bringen – mindestens!

HLS-Bewertung: Fünf Sterne

Der Trainer
Auch in Duisburg soll es ein neuer Mann richten. Ex-Nationalspieler Tomas Martinec wird seine erste Stelle als Chefcoach im Senioren-Eishockey. Dass er es vor allem mit jungen Spielern drauf hat, hat er bei den Jungadlern in Mannheim bewiesen. Erfahrungen als Eishockeyspieler hat er zu genüge gesammelt und den perfekten Lehrmeister hat er quasi neben sich stehen. Kein geringerer als Lance Nethery, als Trainer vierfacher deutscher Meister, steht als Sportmanager und Teamchef an seiner Seite.

HLS-Bewertung: 3 Sterne

Zusammenfassung: 18 von 20 HL-SPORTS-Sternen
Die Meinungen dürften kaum auseinander gehen: der große Favorit auf den Meistertitel in der Oberliga Nord sind die Füchse. Der größte Etat, einen sehr erfahrenen Kader, zahlreiche starke junge Spieler und ein erfolgshungriges Umfeld – der Titel ist ein Muss und als vielleicht einzige Mannschaft gelten die Füchse als Team, dass den Sprung in Liga zwei schaffen kann. Das ist übrigens auch das erklärte Ziel der Kenston Sportgruppe, die das Sagen am Rhein hat.

Bisherige Vorschauen
1. Füchse Duisburg 18 Sterne
2. Saale Bulls Halle 17 Sterne
2. Icefighters Leipzig 17 Sterne
4. EHC Neuwied 14 Sterne
4. EC Harzer Falken 14 Sterne
6. Rostock Piranhas 13 Sterne
7. Crocodiles Hamburg 10 Sterne
8. Wedemark Scorpions 9 Sterne