Timmendorfer Strand – Länderspielpause adé: für die Eishockey Oberliga geht es an diesem Wochenende mit dem Spielbetrieb weiter. Für den EHC Timmendorfer Strand steht dabei ein bockschweres Wochenende an. Am Freitag (20 Uhr) ist der aktuelle Tabellendritte aus Neuwied zu Gast, am Sonntag (19 Uhr) müssen die Beach Boys zu den Hannover Indians reisen. Punkte wären in beiden Spielen auf jeden Fall überraschend.
Mit eher enttäuschenden Leistungen beendeten die Timmendorfer den ersten Turnus in der laufenden Saison. Zwar zeigten die Beach Boys beim „Länderspiel“ in Tilburg das, was man erwarten kann, nämlich Kampf, Leidenschaft und Einsatz. „Das ein oder andere Mal ist es uns gelungen die Gegner zu überraschen,“ meint Trainer Martin Williams. Doch im kollektiven Gedächtnis ist vielen Fans das peinliche 0:12 gegen Leipzig mit der anschließenden Wutrede von Williams noch zu gut im Gedächtnis. Es wird also Zeit, dass die Beach Boys wieder an die Leistungen des Saisonbeginns anknüpfen.
Punktetechnisch viel erwarten darf man nicht, denn am Freitag kommt mit dem EHC Neuwied eine Mannschaft ins ETC, welche sehr gut in die Saison gestartet ist. 26 Punkte sammelten die Bären in den ersten elf Spielen und ließen direkt am ersten Spieltag mit einem 5:1 in Tilburg aufhorchen. Auswärts gewannen die Rheinland-Pfälzer gar sechs ihre sieben Partien und mussten sich in Leipzig nur im Penaltyschießen geschlagen geben. Prunkstücke der Bären sind die Defensive um den starken Goalie Björn Linda und die erste Sturmreihe um die Amerikaner Josh Myers und Brian Gibbons, die zusammen schon auf 39 Scorerpunkte kommen. Eventuell gibt es auch ein Wiedersehen mit einem waschechten Ostholsteiner. Dominik Lascheit, ehemaliger Junioren-Nationalspieler und Timmendorfer Eigengewächs, könnte via Förderlizenz für Neuwied auflaufen.
Die Beach Boys brauchen eine „bärenstarke Leistung“ (Williams), um den Favoriten zu ärgern. Dass dies durchaus machbar ist, bewiesen die Crocodiles Hamburg, welche die Neuwieder Bären vor drei Wochen am Rande der Niederlage hatten.
Am Sonntag kommt es dann zu einem Wiedersehen mit einem alten Bekannten, denn mit den Hannover Indians hat man in den letzten beiden Jahren sehr intensiv die Klingen gekreuzt und war dabei durchaus nicht unerfolgreich. Die Bilanz aus den Pferdeturmauftritten der letzten beiden Jahre: zwei Siege, eine Overtime-Niederlage und zwei Niederlagen ohne Punktgewinn. Daran wollen die Beach Boys, welche bei ihrer Reise von zahlreichen Fans begleitet werden, anknüpfen, doch die Indians sind der klare Favorit. Mit acht Siegen und 23 Punkten sind die Indianer auch sehr gut gestartet, haben mit den Brüdern Sebastian Lehmann und Dennis Schütt zwei Spieler in ihren Reihen, welche beide schon 21 Punkte erzielt haben. Auch der Ex-Timmendorfer André Gerartz ist mit 15 Punkten in guter Verfassung, insgesamt haben schon neun Spieler zweistellig gepunktet. Es wird also schwierig, zumal die bekannte Pferdeturmatmosphäre ihr übriges dazu tun wird.