Hamburg – Der EHC Timmendorfer Strand hat die Abstiegsränge in der Eishockey Oberliga Nord vorläufig verlassen. Die Beach Boys siegten beim direkten Konkurrenten Crocodiles Hamburg mit 6:3 (1:1, 3:2, 2:0) und sprangen auf den 13. Tabellenplatz, vor allem dank einer klaren Leistungssteigerung im letzten Drittel.

Ohne Christian Herrmann, Thorben Saggau, Michal Chvostek, Rino Schroeder und Victor Engert traten die Beach Boys bei den Crocodiles an, bestimmten aber auch ersatzgeschwächt die Anfangsphase in Hamburg. Pierre Kracht sorgte daher nach vier Minuten für die verdiente Führung. Nach Pass von Nägele setzte sich der bullige Center durch und mogelte die Scheibe an Crocos-Goalie Elmar Trautmann vorbei. In der Folge setzten die Beach Boys nach, scheiterten aber immer wieder an Trautmann. Und so kam es, wie es kommen musste: mit dem ersten gefährlichen Angriff der Partie sorgte Markus Kankaanranta für das 1:1 (9.). Sein Schuss landete genau im Torwinkel.
Dennoch waren die Beach Boys weiter die Mannscht mit den besseren Chancen, verpassten es aber, wieder in Führung zu gehen.

Den Beginn des Mittelabschnitts verschliefen die Timmendorfer völlig, auch weil sie in Unterzahl waren. Tobias Bruns setzte im Beach Boys-Drittel nach und brachte die Scheibe vor das Tor und irgendwie fand der Puck den Weg ins Tor zum 2:1 für Hamburg (23.). In der Folge hatten die Crocos mehr vom Spiel, fanden aber ihren Meister in Jordi Buchholz. Erst eine doppelte Überzahl brachte die Beach Boys zurück ins Spiel. Patrick Saggau, welcher kurz zuvor den Pfosten traf, nutzte die verbliebenen drei Hamburger Verteidiger als Slalomstangen und brachte die Scheibe an Trautmann vorbei zum 2:2 ins Netz (39.). Dies war der Auftakt zu verrückten 136 Sekunden.
Die zweite Strafe gegen die Crocodiles war gerade abgelaufen, als Wynia einen Fehlpass erzeugte und Lukas Turek Saggau überlief. Buchholz kam aus seinem Tor, doch sein Abwehrversuch war zu kurz und erneut Kankaanranta hatte keine Mühe ins leere Tor zum 3:2 für Hamburg einzunetzen (30.).
Doch die Freude währte nur kurz. Nach feiner Vorarbeit von Marco Meyer und Tauno Zobel sorgte Kenneth Schnabel für den erneuten Ausgleich. Groß wurde der Jubel dann in der 39. Minute: Moritz Meyer gewann in Unterzahl die Scheibe, spielte zu Jared Wynia und der Kanadier traf genau über die Fanghand von Trautmann hinweg zum 4:3 für den EHCT, zu diesem Zeitpunkt durchaus glücklich.

Zu Beginn des letzten Drittels überstanden die Beach Boys zunächst zwei Unterzahlspiele und schlugen dann eiskalt zu. Moritz Meyer staubte nach einem Schuss von Busche zum 5:3 ab (47.) – die frühe Vorentscheidung. Denn die Crocodiles wussten nichts mehr zuzusetzen und blieben vor allem in Überzahl einfallslos. Timmendorf machte es clever, verpasste durch Williams und Kracht, welche beide den Pfosten trafen, die endgültige Entscheidung. So blieb es spannend, auch wenn die Crocodiles mit ihren zahlreichen Spielern, die nach langer Verletzung zurückkamen, platt wirkten und nicht mehr wirklich ins Spiel fanden. Die endgültige Entscheidung war dann  das 6:3 69 Sekunden vor dem Ende. Krachte luchste dem Ex-Timmendorfer David Rutkowski die Scheibe ab, wackelte Trautmann aus und traf ins Tor.

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Am Ende durften sich die Beach Boys dank des starken Unterzahlspiels über den verdienten Sieg freuen. Auch die klare Leistungssteigerung in den letzten 25 Minuten tat ihr Übriges dazu. Folglich war Trainer Martin Williams sehr zufrieden mit dem Ergebnis: „Wir haben gut gearbeitet und so auch das nötige Scheibenglück gehabt. Natürlich war alles toll, aber die drei Punkte waren wichtig.“ Enttäuscht war sein Gegenüber Sven Gösch: „Wir haben richtig schlecht gespielt, das war wohl das schlechteste Saisonspiel hier zu Hause.“

Die Beach Boys sind wie bereits erwähnt nun auf Platz 13 zu finden und damit auf dem ersten Nichtabstiegsrang. Dabei profitierten sie von der Niederlage des Hamburger SV gegen die Harzer Falken (4:5).

Statistik
Tore: 0:1 Kracht (4.), 1:1 Kankaanranta (9.), 2:1 Bruns (23.), 2:2 P. Saggau (29./ÜZ), 3:2 Kankaanranta (30.), 3:3 Schnabel (31.), 3:4 Wynia (39./ÜZ), 3:5 Mo. Meyer (48.), 3:6 Kracht (59.)

Schüsse: 45 – 45
Strafen: Hamburg 10 – Timmendorf 14
Zuschauer: 263

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