Timmendorfer Strand – Es fehlte das Fortune, es fehlten die Körner und so verpasste der EHC Timmendorfer Strand knapp die Überraschung. Gegen die Hannover Indians reichte es nach spannenden 60 Minuten nicht zu einem Punktgewinn und die Beach Boys unterlagen mit 2:4 (1:1, 1:1, 0:2). Sie verpassten damit einen möglichen Big Point im Abstiegskampf, denn die Konkurrenz ließ kräftig Federn.

Vor der Partie vergrößerten sich die Verletzungssorgen weiter. Zwar konnte Jesper Delfs, welcher in der letzten Woche im Training umgeknickt war, wieder auflaufen, allerdings fehlten neben den Langzeitverletzten Victor Engert und Christian Herrmann nun auch Patrick Saggau und Kenneth Schnabel. Der Ältere der beiden Saggau-Brüder wird voraussichtlich vier Wochen nicht zur Verfügung. Dazu fehlten Saggaus Bruder Thorben gesperrt.

Zu Beginn der Partie konzentrierten sich die Beach Boys vor allem auf die Defensive und versuchten die Indians vom eigenen Tor wegzuhalten. Dies gelang auch ganz gut, wirkliche Torchancen konnten sich die Hannoveraner nicht erspielen. So setzten die Timmendorfer das erste Highlight der Partie. Jesper Delfs schickte in Überzahl Moritz Meyer auf die Reise, welcher sich gegen einen Verteidiger durchsetzte und schließlich Indians-Goalie Boris Ackers überwinden konnte – nach acht Minuten hieß es so überraschend 1:0 für Timmendorf.

Doch die Freude währte nur kurz, im direkten Gegenzug stand Frederik Gradl im Slot völlig frei und traf zum 1:1 (9.). Kurz darauf fanden sich Tauno Zobel und Nick Bovenschen zu einem zünftigen Faustkampf, den Zobel nach Punkten für sich entschied. Nach dem Shakehands der beiden Kontrahenten musste sie allerdings für je 2+2 Minuten in der Kühlbox Platz nehmen.
In den zweiten zehn Minuten nahm die Partie Fahrt auf, erst scheiterte Michal Chvostek an Ackers, dann konnte sich Kevin Beech gleich dreimal spektakulär gegen Dustin Ketzler (13.), Artur Grass (14.) und Sebastian Lehmann (19.) behaupten. So blieb es beim 1:1 nach 20 Minuten.

Einen Hallo-Wach-Effekt produzierten die Beach Boys zu Beginn des Mittelabschnitts. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn traf Pierre Kracgt den Außenpfosten. Und die Timmendorfer setzten nach, erspielten sich Chancen und gingen folgerichtig wieder in Führung. Erneut war es Moritz Meyer, der abzog, Ackers griff neben die Scheibe und Timmendorf führte nach 27 Minuten mit 2:1. Und es folgten weitere Chancen, Klupp und Wynia scheiterten an Ackers. Viel Druck von den Timmendorfern, es blieb aber beim 2:1.

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Und so kam es fast, wie es kommen musste: mittenhinein in die Sturm- & Drangphase der Beach Boys trafen die Gäste. Artur Grass traf in der 32. Minute zum 2:2, Goalie Beech machte dabei eine unglückliche Figur. Doch nur wenig später war er zu Stelle, rettete mit der Stockhand im Eins gegen Eins gegen McGowan. Hannover übernahm nun das Kommando, zumal sich der EHCT selbst schwächte. Erst musste Williams für zwei Minuten vom Eis, kurz danach war das Spiel für Jason Horst nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe wegen Kniechecks vorzeitig beendet (35.). Doch die Indians waren seltsam lethargisch im Powerplay, dazu rettete Beech zweimal glänzend bei doppelter Unterzahl und hielt seiner Mannschaft das Remis fest. So ging es nach 40 Minuten mit 2:2 in die zweite Pause.

Mit richtig viel Tempo ging es in das letzte Drittel. Beide Mannschaften agierten mit viel Zug zum Tor, sowohl Ackers wie auch Beech konnten sich daher mehrfach auszeichnen. Die besten Chancen hatten Tauno Zobel, dessen Schuss abgefälscht wurde, jedoch knapp am Kasten vorbei flog (42.) auf der anderen Seite traf Bradley McGowan den Pfosten (47.). In der 52. Minute war es dann ein Abstimmungsproblem in der Timmendorfer Defensive, welches für die Vorentscheidung sorgte. Einen Schuss von McGowan konnte Beech nur prallen lassen, alle schauten zu und Robbie Hein staubte zum 3:2 ab. Hannover übernahm nun das Kommando, während Timmendorf auf Grund der vielen fehlenden Spieler nicht mehr zulegen konnte. McGowan sorgte dann in Überzahl für die endgültige Entscheidung zu Gunsten der Indians (58.).

Unter dem Strich geht der Sieg der Indians in Ordnung, den Beach Boys fehlten einfach die Körner, um den Favoriten im Schlussdrittel in Gefahr zu bringen. Dennoch hat sich die stark dezimierte Timmendorfer Truppe gut verkauft und kann erhobenen Hauptes am Sonntag zu den Neuwieder Bären fahren.

Statistik
Tore: 1:0 Mo. Meyer (8./ÜZ), 1:1 Gradl (9.), 2:1 Mo. Meyer (27.), 2:2 Grass (32.), 2:3 Hein (52.), 2:4 McGowan (58./ÜZ)

Schüsse: 22:55
Strafen: Timmendorf 15 + Spieldauer Horst – Hannover 12
Zuschauer: 566

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