Berlin – Es sollte eine Auswärtsreise für drei Punkte werden, doch am Ende steht der EHC Timmendorfer Strand ohne Punkte da. Viel schlimmer als das 4:8 (1:1, 1:2, 2:5) beim ECC Preussen Berlin ist aber die Tatsache, dass sich das Lazarett weiter vergrößerte. Gleich drei wichtige Spieler verletzten sich und könnten längerfristig ausfallen. So gerät der Punktverlust gegen einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf praktisch zur Nebensache.

Wenn man so will, dann hat die Timmendorfer Verletzungsseuche nochmal zugeschlagen. Marcus Klupp musste schon im ersten Drittel mit Hüftproblemen passen, Pierre Kracht musste nach 30 Minuten nach einem Check von Hinten von Kai Arkuszewski ebenfalls vom Eis und konnte mit Schulterproblemen nicht weiter machen. Bei beiden Spielern soll eine Untersuchung am Montag genaueren Aufschluss über die Verletzung bringen. Definitiv länger ausfallen wird Michael Chvostek. Der Rechtsaußen, welcher sich zuletzt in glänzender Form befand, knallte ohne Einwirkung eines Gegenspielers in die Bande und musste zu Beginn des letzten Drittels das Spiel beenden. In einer Berliner Klinik wurde ein Schlüsselbeinbruch festgestellt. Diese Verletzung beendet die Saison des Tschechen. „Das ist einfach bitter, was willst du da machen?“, meinte ein hörbar geschockter Trainer Martin Williams gegenüber HL-SPORTS.

Es stellt sich jetzt die Frage, was man tun soll. Als erste Maßnahme werden Oldie Michael Mai und Testspieler David Jasieniak am Dienstag gegen Halle wieder mit auflaufen, wobei man Letzteren auch längerfristig an den Verein binden möchte. „Er hat im Spiel einen guten Eindruck hinterlassen“, so Williams.

Kurz zum Sportlichen: 30 Minuten lang war es ein Spiel auf Augenhöhe, wenn auch mit leichten Vorteilen für die Preussen. Chvostek hatte schon nach 20 Sekunden getroffen, ehe Berlin durch Nico Jentzsch (7.) und Michal Vymazal (26.) die Partie drehen konnte. Jasieniak sorgte in der 30. Minute für den 2:2-Ausgleich. Nach den Ausfällen von Klupp und Kracht kamen die Beach Boys nicht mehr richtig ins Spiel, so dass das  Berliner 3:2 durch Fabian Wagner (39.) der Genickbruch war. Unter dem Schock der Verletzung Chvosteks lief zu Beginn des letzten Drittels nichts mehr zusammen. Donatas Kumeliauskas per Doppelschlag (43./46.) und Pierre Gläser (46.) sorgten mit dem 6:2 für die Vorentscheidung. Nach dem siebten Preussen-Treffer durch Philipp Grunwald (53.) bäumten sich die verbliebenen Beach Boys nochmals auf, kamen durch Treffer von Williams (53.) und Marco Meyer (57.) nochmal heran. Den Endstand besorgte dann Kumeliauskas zwei Minuten vor dem Ende. „Nach den Verletzungen war die Luft raus“, meinte Trainer Williams nach dem Spiel: „Bis dahin war das in Ordnung, aber wenn dir gleich drei wichtige Spieler ausfallen, dann kannst du das nicht auffangen.“

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Am Dienstag wartet mit den Saale Bulls Halle ein richtig harter Brocken auf die Beach Boys, zumal wahrscheinlih nur Jared Wynia aus den ersten beiden Sturmreihen übrig bleibt. 19 Uhr fällt die Scheibe im ETC.

Statistik
Tore: 0:1 Chvostek (1.), 1:1 Jentzsch (7.), 2:1 Vymazal (26.), 2:2 Jasieniak (30./ÜZ), 3:2 Wagner (40./ÜZ), 4:2, 5:2 Kumeliauskas (43./46.), 6:2 Gläser (46.), 7:2 Grunwald (53.), 7:3 Williams (53.), 7:4 Ma. Meyer (57.), 8:4 Kumeliauskas (59.)

Schüsse: 46 – 32
Strafen: Berlin 8 + 10 Arkuszewski – Timmendorf 10
Zuschauer: 222

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