Timmendorfer Strand – Völlig unnnötig lässt Eishockey-Oberligist EHC Timmendorfer Strand Punkte liegen. Trotz einer 3:0 und 4:2-Führung unterlagen die Beach Boys vor heimischer Kulisse dem direkten Konkurrenten im Abstiegskampf, den Harzer Falken, mit 4:5 (3:1, 1:1, 0:2, 0:1) nach Verlängerung und verpassten damit erneut einen Big Point im Tabellenkeller. Glück im Unglück: auch die Konkurrenz auf den Abstiegsrängen patzte.

Vor 490 Zuschauern erwischte die Mannschaft von Martin Williams einen absoluten Traumstart. Nach 135 Sekunden brachte Pierre Kracht seine Mannschaft mit dem ersten Schuss in Führung und in der vierten Minute schlug Tauno Zobel zu, brachte die Scheibe an Fritz-Philipp Hessel vorbei im Kasten unter. Und weil es so schön lief, legte Thorben Saggau in der sechsten Minute gar das 3:0 nach – Auszeit Braunlage.

Doch erst nach einer längeren Unterbrechung, als nach rund zehn Minuten eine Plexiglasscheibe repariert werden musste, kam Braunlage besser ins Spiel, die Schüsse waren aber zumeist eine leichte Beute für Timmendorfs Jordi Buchholz im Kasten. Daher kam der Falken-Anschlusstreffer etwas überraschend, Tobias Schwab erzielte in der 16. Minute das 3:1.

Im zweiten Drittel agierten die Gäste druckvoller, brachten mehr Scheiben aufs Tor und damit auch mehr Gefahr für das Timmendorfer Gehäuse. Folgerichtig verkürzte Thomas Herklotz in der 27. Minute auf 2:3. Allerdings stellte Jared Wynia fünf Minuten später den alten Abstand wieder her, in Unterzahl brach der Kanadier aus und traf zum 4:2 aus Timmendorfer Sicht. Danach fischte Buchholz mal wieder viele Scheiben weg, so dass die zwei-Tore-Führung der Timmendorfer.

Im letzten Drittel brachte Timmendorf nur noch wenig Scheiben in Richtung Tor. Zwar fehlte den Falken auch lange die nötige Durchschlagskraft, erst in Überzahl traf Kevin Undershute zum 3:4 aus Perspektive der Falken (52.). In den Schlussminuten drückte Braunlage, während die Beach Boys nur noch aufs Verteidigen und Verwalten aus waren. Und so kam es dann kurz vor dem Ende wie es kommen musste, Florian Böhm traf 22 Sekunden vor der Schlusssirene zum mittlerweile verdienten 4:4-Ausgleich. In der Verlängerung bemühten sich beide Mannschaften, den Extrapunkt zu holen. Nach 64 Minuten waren die Falken die glücklichere Mannschaft, Undershute traf zum 5:4.

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Zufrieden war Braunlages Trainer Bernd Wohlmann auf der anschließenden Pressekonferenz, auch wenn ihn die Einstellung seiner Spieler zu Beginn der Partie wurmte: „Die Jungs dachten, dass es so weiter geht wie am Freitag. Nach der Auszeit haben sie angefangen zu arbeiten und schlussendlich denke ich, dass wir verdient gewonnen haben.“ Sein Gegenüber „OJ“ Williams war dagegen bedient: „Diese Niederlage tut noch mehr als am Freitag. Wir haben sehr gut angefangen, haben deutlich besser gespielt als in Braunlage. Aber eine 3:0-Führung darfst du nicht aus der Hand geben, der Ausgleich 22 Sekunden vor dem Ende darf auch nicht passieren.“

Sorgen bereitet aktuell auch die Gesundheit von Patrick Saggau. Timmendorfs Nummer 57, gerade erst von einer längeren Verletzung genesen, laboriert wieder an Rückenproblem. Sogar ein Saisonaus wird befürchtet.

Statistik
Tore: 1:0 Kracht (3.), 2:0 Zobel (4.), 3:0 T. Saggau (6.), 3:1 Schwab (16.), 3:2 Herklotz (27.), 4:2 Wynia (32./UZ), 4:3 Undershute (52./ÜZ), 4:4 Böhm (60.), 4:5 Undershute (64.)

Schüsse: 19 – 43
Strafen: Timmendorf 8 – Braunlage 4
Zuschauer: 490

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