Timmendorfer Strand – Es gilt für den EHC Timmendorfer Strand, die Zeit des „Gewinnen-Müssens" beginnt für die Beach Boys, denn es warten sechs Endspiele. Dies sind die letzten sechs Gelegenheiten um den den Klassenerhalt in der Oberliga Nord auf direktem Weg klar zu machen. Dazu muss am Sonntag (18.30 Uhr) bei den Wedemark Scorpions unbedingt ein Sieg her, koste es, was es wolle. Doch bevor es nach Mellendorf geht wartet am Freitag (20 Uhr) mit den Saale Bulls Halle nochmal ein echter Hochkaräter auf die Timmendorfer.
Die Ausgangslage ist klar: als Tabellen-15. sind die Beach Boys auf fremde Hilfe angewiesen, um den direkten Klassenerhalt perfekt zu machen. Voraussetzung ist aber, dass man die eigenen Hausaufgaben macht und die anstehenden Endspiele gewinnt. In Wedemark, gegen den Hamburger SV und gegen die Crocodiles Hamburg sind Siege ein Muss, in Essen und Rostock -zwei Teams für die es um nichts mehr geht- sind Erfolge durchaus möglich. Lediglich gegen Halle dürften die Beach Boys chancenlos sein.
Denn der Gegner im Heimspiel am morgigen Freitag ist in bestechender Form. Nach der kleinen Krise gegen Ende des letzten Jahres haben sich die Saale Bulls gefangen, gewannen die letzten vier Spiele und punkteten in den letzten zehn Partien. Der Lohn ist aktuell der dritte Tabellenplatz, nur knapp hinter den Tilburg Trappers. Und diesen Platz, der mindestens in der ersten Playoff-Runde den Heimvorteil garantiert, wollen die Anhaltiner behalten, daher wird sich das Team von Georgi Kimstatsch auch in Timmendorf keine Blöße geben wollen. Von der Stärke des Teams um Topscorer Matt Abercrombie konnte sich der EHCT schon vor knapp sechs Wochen überzeugen, damals bezogen -allerdings stark ersatzgeschwächte- Beach Boys richtig Prügel und verloren 2:12. Folglich hängen die Trauben auch am Freitag hoch.
Anders sieht es am Sonntag aus, dann muss man bei den Wedemark Scorpions ran, einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt. Mit zwei Siegen gegen Hamburg und in Berlin beendete die Mannschaft von Dieter Reiss eine Serie von acht Niederlagen in Folge. Entsprechend hat man den Vorsprung auf Rang 14 wieder auf acht Punkte ausgebaut, mit zwei Siegen könnten die Scorpions am Sonntag den Klassenerhalt wahrscheinlich perfekt machen. Dafür sollen vor allem die Kontigentstürmer Brett Beebe und Michael Budd sorgen, welche für mehr als 50% der Wedemarker Tore verantwortlich sind. Diese beiden gilt es für die Timmendorfer Defensive zu stoppen, dann ist ein Dreier mehr als im Bereich des Möglichen.
EHCT-Coach Andris Bartkevics (Foto) hat zwar gegen beide Teams in dieser Saison noch nicht verloren, konnte aber sowohl gegen Wedemark wie auch Halle jeweils einen Punkt holen. Könnte also ein gutes Omen sein und zeigt, dass der Lette zumindest ein paar Ideen hat, wie man das Wochenende erfolgreich gestartet. Fehlen werden ihm dabei die Langzeitverletzten Christian Herrmann und Victor Engert sowie Patrick Saggau und Kenneth Schnabel. Ob Bartkevics Vorgänger Martin Williams auflaufen wird, steht noch nicht fest. Der 40-Jährige hatte seine Hilfe angeboten und hat auch vom Arzt das Okay bekommen, wieder aufs Eis zu gehen.