Lübeck – Quo vadis, Eishockey im Norden? Diese Fragen stellen sich mal wieder die Eishockeyfans im Norden, Osten und Westen. Gleich zwei Vereinen droht das Aus in der Oberliga, so dass der sportliche Abstieg mal wieder ad absurdum geführt werden könnte. Auch in der Regionalliga herrscht aktuell durcheinander, wie viele Teams dort an den Start gehen ist ebenfalls noch ungewiss. Das traditionelle Sommertheater im Eishockey hat nun auch den Norden erfasst.

Als Erstes schlugen die Icefighters Leipzig Alarm. Dem durchaus ambitionierten Verein aus der größten Stadt Sachsens könnte die Spielstätte wegfallen. Rund 150.000 Euro fehlen der Eisarena in Taucha, um eine weitere Rate für die Zeltkonstruktion zu bezahlen. Da öffentliche Gelder nicht zu erwarten sind, versuchen die Betreiber über ein Crowdfunding die kommende Rate zu finanzieren. Ob dies von Erfolg gekrönt ist, werden die kommenden Wochen zeigen.

Noch schlimmer erwischte des EHC Neuwied. Der Verein vom Rhein musste einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Neuwied einreichen, aus zwei Gründen wie der Verein mitteilte. Zum Einen sei durch die Mehrkosten der Oberliga in der letzten Saison eine Liquiditätslücke entstanden, welche aber durch Sponsoren aufgefangen werden sollten. Voraussetzung war aber, dass man die Eishalle in Neuwied kauft, um den Fortbestand des Spielbetriebs zu sichern. Allerdings konnte man sich nicht mit dem Betreiber auf einen Kauf einigen und der Betreiber kündigte an, die Halle nach der Saison 2016/17 zu schließen. Daraufhin seien keine Sponsoren und Geldgeber gefunden worden, weil wohl keine langfristige Perspektive gegeben ist. Somit sei die Lizenzerteilung für die kommende Oberliga-Saison aus wirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen, so der EHC in seiner Bekanntmachung.

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Was bedeutet dies für die Oberliga? Fällt eine Mannschaft weg, so bleibt der beste sportliche Absteiger weiter in der dritten Liga. Folglich wäre FASS Berlin erster Nachrücker. Die Akademiker hatten auch fristgerecht ihre Unterlagen beim DEB eingereicht. Und angesichts der Umstände, speziell in Neuwied, wird der Club aus dem Berliner Wedding wohl für die dritte Liga planen können. Anders die Lage beim zweiten Absteiger, dem Hamburger SV. Die „Rauten“ haben für die Regionalliga gemeldet und nach eigener Bekanntgabe auf eine Oberligameldung verzichtet. Man gibt dem Nachwuchs den Vorzug vor dem Abenteuer Dritte Liga. Dies bestätigte der HSV auch nochmal auf Nachfrage.

Somit steht der Norden nach der Oberliga Süd und der daraus resultierenden Ungewissheit (HL-SPORTS berichtete) ebenfalls vor einem Problem. Da es auch keinen sportlichen Aufsteiger aus der Regionalliga gibt (die Meister aus West, Ost und Nord verzichteten), könnte es -im schlechtesten Falle- auf eine Liga mit 15 Mannschaften hinaus laufen.

In der Regionalliga ist die Lage ebenfalls noch etwas verworren. Zwischen sechs und neun Mannschaften könnten in der vierten Liga starten. Meister Bremen, Adendorf, Salzgitter, die United North Stars, der HSV und der REV Bremerhaven werden wohl definitiv starten. Fragezeichen stehen hinter dem EC Nordhorn, FASS Berlin und ECC Preussen Berlin 1b. In Nordhorn hat man angeblich erst zugesagt, nun hat der noch amtierende Vorstand dies aber öffentlich dementiert. Nun muss man die Vorstandswahlen am kommenden Wochenende abwarten.  Bei FASS (neben der Möglichkeit Oberliga zu spielen) und Preussen, welche als Gaststarter dabei sein wollen, fehlt die Freigabe des Berliner Verbandes. Somit dürfte auch hier bis Mitte Juli unklar sein, was genau passiert.

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