Timmendorfer Strand – Es ist angericht: am heutigen Abend beginnt die neue Saison in der Eishockey-Oberliga Nord. Und erstmals seit drei Jahren darf der EHC Timmendorfer Strand die Saison mit einem Heimspiel beginnen. Fast schon traditionell ist aber der Gegner, denn zum dritten Mal in Serie eröffnen die Beach Boys die Saison gegen die Hannover Scorpions. Anbully ist heute um 20 Uhr, am Sonntag (18.30 Uhr) geht es dann auswärts bei den Wedemark Scorpions ran. Allerdings können die Timmendorfer nicht auf ihren gesamten Kader zurückgreifen.
Denn sowohl Patrick Saggau wie auch Yannick Henry fallen aus. Saggau laboriert weiter an Rückenprobleme, Henry musste nach einem Infekt sogar ins Krankenhaus gebracht werden und ist bis zur kommenden Woche mit einem Sportverbot belegt. Keine guten Voraussetzungen, denn auch Joe Timm und Viktor Engert könnten ausfallen. Immerhin: der Japaner Denis Akimoto ist wieder fit und auch Oldie Vitalij Blank steht erstmals in der Aufstellung der Beach Boys. Diese wollen übrigens noch kadertechnisch nachlegen. Sowohl im Sturm wie auch in der Abwehr will man noch Spieler verpflichten.
An diesem Wochenende allerdings muss Coach Dave Rich mit den Spielern auskommen, die er zur Verfügung hat. Die Hoffnungen ruhen bei den Beach Boys dabei zum einen auf den starken Goalies Jordi Buchholz und Leon Hungerecker sowie vor allem auf Tim May und Kenneth Schnabel. Die letzten Beiden zeigten in der Pre-Season starke Leistungen und trafen vor allem das Tor – ein Umstand, den man nicht außer Acht lassen sollte.
Bei Freitagsgegner Hannover Scorpions hat sich einiges verändert. Ein neuer Trainer, viele, vor allem junge, neue Spieler und der Abgang der besten Spieler sind die Kennzeichen des Sommers beim deutschen Meister von 2010. So sind Spieler wie Dennis Korff, Andreas Morczinietz, Igor Bacek oder Jimmy Hertel nicht mehr im Kader. Dafür kamen zahlreiche junge Spieler, unter anderem der ehemalige Timmendorfer Vojtech Suchomer, welche Tomas Martinec, ebenfalls mit Vergangenheit am Strand, zu einer Einheit formen muss. Allerdings müssen die Scorpions den besten Scorer der Vorbereitung ersetzen, denn Tomas Mery fällt mit einem Schädelbruch aus. Dafür verpflichteten die Langenhagener den Kanadier Kyle DeCoste, der sich im letzten Jahr in Tilburg einen Namen als Scorer, aber auch als Raubein gemacht hat. Die Scorpions sind deutlich schwächer einzuschätzen als die letzten Jahre, von daher dürften es ein Duell auf Augenhöhe geben.
Anders dagegen am Sonntag: bei den anderen Scorpions aus Wedemark sind die Beach Boys der klare Außenseiter. Kein Wunder, denn das Team aus Mellendorf hat sich mit Sebastian Lehmann, Morczinietz, Korff und Dennis Schütt sowie dem US-Boy Charlie Adams enorm schlagkräftig verstärkt. Zwar fehlt etwas die Tiefe im Kader, dennoch ist die Mannschaft von Dieter Reiss ein ganz heißer Kandidat auf die direkte Playoff-Qualifikation. Da werden die Beach Boys eine enorme Nuss zu knacken haben.
Das erste Wochenende ist der Auftakt einer langen Saison. Denn der DEB hat den Modus geändert.. 15 Vereine aus acht deutschen Bundesländern und der Niederländische Gastklub Tilburg starten zunächst in eine 30 Spiele umfassende Hauptrunde, ehe die Liga dann in Meister- und Qualifikationsrunde geteilt wird, in denen Play-Off und Pre-Play-Off Teilnehmer ermittelt werden. Insgesamt 44 Spiele sind somit in der regulären Saison zu absolvieren.
„Nachdem der Modus im vergangenen Jahr zur Wiederbelebung der Oberliga Nord nach eher wirtschaftlichen, also regionalen Gesichtspunkten von den Vereinen so gewünscht wurde, haben wir mit der aktuellen Teilnehmerzahl nun die Möglichkeit ein Format zu spielen, das sowohl sportlich, wie auch wirtschaftlich attraktiv ist", sagt Oliver Seeliger, Direktor Spielbetrieb des Deutschen Eishockey-Bundes.