Timmendorfer Strand – Zwei Siege in den letzten drei Spielen: zumindest auf dem Papier ist Eishockey-Oberligist zurück in der Spur. Dass der eine Sieg „nur“ am grünen Tisch errungen wurde und die zwei Punkte gegen Wedemark hart erzittert wurden, interessiert dabei keinen mehr. Neues Selbstvertrauen ist getankt und nun hat man zwei Gegner vor der Brust, die ebenfalls in der zweiten Tabellenhälfte stecken. Und das Ziel der Beach Boys ist klar: am Freitag (20 Uhr) gegen die Black Dragons Erfurt und am Sonntag (19 Uhr) bei den Rostock Piranhas sollten sechs Punkte her!
Und vor allem gegen Erfurt wollen die EHCT-Cracks Wiedergutmachung betreiben. Denn das Hinspiel in Thüringen ging mit 1:10, es war die bisher schwächste Auswärtsleistung der Saison für die Beach Boys. Aber die Black Dragons liegen tabellarisch noch in Reichweite, mit 18 Punkten haben sie ganze vier Zähler mehr als Timmendorf. Verlassen können sich die Drachen vor allem auf ihre beiden Kontingentspieler, den Kanadier Robin Sochan und den Slowaken Michal Vazan, wobei Letzterer am Freitag gesperrt nicht mitwirken kann. Da darf man gespannt sein, wer bei Erfurt für die Tore sorgen soll, zumal weitere Ausfälle nicht ausgeschlossen sind. Interessant wird auch das Duell der Special Teams: sowohl in Sachen Über- wie Unterzahl liegen beide Teams fast gleichauf am unteren Ende der Statistik.
Apropos Wiedergutmachung: die wollen die Rostock Piranhas betreiben, nachdem man das erste Derby knapp mit 3:4 nach Penaltyschießen in Timmendorf verlor. Seit einigen Wochen soll es mit Ken Latta ein neuer Trainer richten, wirklich Konstanz hat aber auch der Deutsch-Kanadier nicht hereingebracht. Seit dem ersten Aufeinandertreffen holte die Raubfische fünf Punkte, davon wie Timmendorf drei am grünen Tisch gegen Duisburg. Auch wenn die Form von den Ergebnissen etwas ansteigt -zuletzt gab es knappe Niederlagen in Essen und gegen die Indians-: rein punktetechnisch hinken die Piranhas den eigenen Ansprüchen hinterher. Das mag auch auch daran liegen, dass außer Tomas Kurka und Michal Bezouska kaum ein Spieler konstant auf dem Scoreboard auftaucht und man vor allem auswärts kein Bein an die Erde bekommt. Und auch das Powerplay, lange Jahre eine große Stärke Rostocks, ist den Namen aktuell nicht wert. Mit den heimischen Fans im Rücken rechnen sich die Piranhas aber auf jeden Fall was aus.
Dies tun aber auch die Beach Boys und das liegt nicht nur am neu gewonnenen Selbstvertrauen. Seit Tagen ist die Mannschaft fokussiert, die zuletzt nicht unbedingt zufriedenstellenden Leistungen vor heimischem Publikum und der Ärger vom vorletzten Wochenende sind vergessen. Vor allem Gianluca Balla und Max Grassi sowie die Nauheim-Achse Spöttel-May zeigen sich aktuell in guter Form. Dazu kann Trainer Dave Rich praktisch auf den vollen Kader zurückgreifen. Lediglich Patrick Saggau, der immer noch nicht fit ist, fällt aus. Hinter Marco Meyer (Handverletzung) und Jesper Delfs (Beruf) stehen große Fragezeichen. Doch auch ohne die drei Spieler sollen sechs Punkte her.
Nichts neues gibt es in Sachen Neuzugänge. Man befände sich in Gesprächen, hört man aus Reihen der EHC-Verantwortlichen, doch diese zögen sich aktuell hin. Ob somit Deion Müller, welcher bei Trainer Rich einen guten Eindruck hinterließ, noch kommen wird oder doch jemand ganz anderes bald ein Beach Boys-Trikot trägt, steht noch in den Sternen.