Timmendorfer Strand – Am heutigen Freitagabend empfingen die Timmendorfer Beach Boys vor heimische Kulisse die Crocodiles Hamburg. Sie gewannen dabei ihr viertes Spiel in Serie, diesmal mit 6:3 (2:0, 1:0, 3:3).
Die Beach Boys mussten dabei ohne die verletzten Marcus Klupp, Marc Vorderbrüggen und David Rutkowski sowie ohne Moritz Meyer, Jeff Maronese, Marco Meyer und Thorben Saggau auskommen. Dafür jedoch gab Dennis Overbeck sein Comeback nach fast einem Jahr Verletzungspause.
Die Gösch-Truppe legte einen absoluten Blitzstart hin: bereits in der zweiten Minute fälschte Rob Labute einen Schuss von Tibor Uglar in den Kasten der Crocodiles ab und erzielte so im Powerplay sein erstes Tor im Beach Boys-Trikot.
In der Folge taten sich die Timmendorfer gegen tiefstehende Crocodiles recht schwer und konnten vor dem Tor von Goalie Stefan Blanck nur selten Gefahr erzeugen. Dafür hatten die Hamburger durch Semjon Bär zwei dicke Kontergelegenheiten, Matthias Rieck im Beach Boys-Kasten konnte diese aber abwehren.
Ab Mitte des ersten Spielabschnitts entwickelte sich ein flottes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Die Größte hatte Christopher Röhrl in der 13. Minute, als Blanck nach einem Schuss von Schroeder die Orientierung in seinem Torraum verlor und Röhrl nur im letzten Moment gebremst wurde.
30 Sekunden vor Ende des ersten Drittel erhöhten die Beach Boys dann verdient auf 2:0. Christian Herrmann fing in der neutralen Zone einen schlampigen Pass von Wellnitz ab, drang ins Drittel der Crocos an und legte auf Patrick Saggau zurück, welcher dann mit Hilfe des Pfostens vollendete.
Die ersten 10 Minuten des zweiten Drittels kann man sich dann getrost sparen. Zwar gingen beide Teams weiter hohes Tempo, wirklich zielführend war es aber auf beiden Seiten nicht. Erst mit einer Zeitstrafe gegen die Crocodiles kam wieder Leben in die Begegnung und gleich zwei Mal musste Hamburgs Goalie Blanck spektakulär retten.
In der 31. Minute bot sich dann die große Gelegenheit für die Beach Boys, den Spielstand zu erhöhen, denn sie konnten fast 70 Sekunden in doppelter Überzahl agieren. Sie spielten es geduldig aus und in der 33. Minute war André Gerartz zur Stelle und markierte das 3:0 per Abstauber. Pontus Levaniemi war zuvor an Blanck gescheitert.
Kurz darauf gerieten die Beach Boys in doppelte Unterzahl und auch die Crocos probierten sich in der Offensive. Koubenski scheiterte mit einem harten Schlagschuss an Rieck und Sekunden später rettete der Außenpfosten gegen Artur Stach.
Die Beach Boys setzten derweil auf Konter und hatten durch Kenneth Schnabel sowie Patrick Saggau zwei gute Gelegenheiten, doch um Zentimeter strich Schnabels Schuss am Tor vorbei, während Saggau genau auf den Goalie zielte.
So ging es mit dem Stand von 3:0 in die zweite Pause.
Die 508 Zuschauer hatten im letzten Drittel noch nicht alle ihre Plätze eingenommen, da klingelte es zum vierten Male im Kasten der Crocodiles. Christian Herrmann sorgte dabei für ein echtes Highlight, als er einen Pass durch die Beine auf den völlig freistehenden Jason Horst an den Mann brachte und dieser sich die Ecke aussuchen konnte. Goalie Blanck war in dieser 43. Minute chancenlos.
Nur eine Minute später kamen Emotionen ins Spiel: nach einem harten Einsteigen von Huttenlocher gegen Gerartz, nahm sich Yannick Mund den Übeltäter zur Brust und lieferte sich eine wüste Keilerei. Zur „Belohnung“ durfte Mund für 2+2 Minuten vom Eis, Huttenlocher bekam zu seiner 2+2 Minuten Strafe noch eine zehnminütige Disziplinarstrafe aufgebrummt.
Mit dem 4:0 hätte die Partie im Grunde gegessen sein sollen und die Beach Boys verlegten sich in dieser Phase darauf, das Ergebnis zu verwalten. Und so kamen die Crocos noch einmal auf und belohnten sich selbst. In der 52. Minute verkürzte Dennis Wellnitz per Abstauber auf 4:1. Und nur eine Minute später wurden die Beach Boys eiskalt ausgekontert, Tobias Bruns legte quer zu Semjon Bär und der hatte keine Mühe, die Scheibe im 1 gegen 1 gegen Rieck im Kasten unterzubringen.
Nun mussten die Beach Boys nochmals Fahrt aufnehmen, was sie auch eindrucksvoll taten: in der 55. Minute stand Rob Labute goldrichtig und konnte nach einem Horst-Schuss den Abpraller im leeren Tor unterbringen.
Aber auch davon ließen sich die Crocos noch nicht unterkriegen und keine 20 Sekunden später konnte John-Darren Laudan gemütlich durch die Defensive spazieren und verkürzte erneut auf zwei Tore – 5:3 und noch rund fünf Minuten zu spielen.
Und es wurde nochmal richtig eng: Rieck rettete gegen Tobias Bruns und wenig später auch noch gegen Viatcheslav Koubenski.
Drei Minuten vor Spielende kam der Schiedsrichter den Beach Boys zu Hilfe, denn Patrick Saggau wurde bei einem Konter unfair attackiert. Zur Überraschung aller zeigte Hauptschiedsrichter Apel auf den Mittelkreis: Penaltyshot.
Es gab große Proteste bei den Crocodiles, welche allerdings nichts nutzten. Patrick Saggau war das alles herzlich egal: in Manier eines Klassestürmers guckte er sich Stefan Blanck aus und schob die Scheibe zum 6:3 in den Kasten. Gespielt waren 57 Minuten.
Und jetzt setzten die Beach Boys weiter nach: Gerartz trifft den Pfosten und Röhrl scheitert an Blanck und es fielen bis zur Schlusssirene keine Tore mehr.
Am Ende steht trotz der Unkonzentriertheiten im Schlussdrittel ein verdienter 6:3-Erfolg für den Meister zu Buche und die Beach Boys bleiben auch im vierten Spiel in Folge siegreich.
Auf der Pressekonferenz war Hamburgs Assistenzkapitän Daniel Bruns zufrieden mit der der Leistung der Crocos, zeigte sich allerdings auch enttäuscht, dass der große Kampf nicht belohnt wurde.
Beach Boys-Coach Sven Gösch war mit dem Spiel nicht zufrieden. „Auch wenn sieben Spieler fehlen und wir heute keinen gelernten Mittelstürmer hatten, müssen wir anders auftreten“, meint der Trainer, fügte aber an, dass man auch diese schwachen Spiele erst einmal gewinnen muss.
Für die Beach Boys geht es am Sonntag in Nordhorn weiter, wo sie bei den Rittern eine sehr harte n Begegnung erwarten wird.
Statistiken:
1:0 Labute (2./ÜZ), 2:0 P. Saggau (20.), 3:0 Gerartz (33./ÜZ), 4:0 Horst (43.), 4:1 Wellnitz (52.), 4:2 Bär (53.), 5:2 Labute (55.), 5:3 Laudan (56.), 6:3 P. Saggau (57./Penalty Shot)
Strafen: Timmendorf 16 – Hamburg 14 + 10 Huttenlocher
Zuschauer: 508
Weitere Ergebnisse:
HSV – Nordhorn 2:5, Hannover Scorpions – Hannover Indians 4:2, Adendorf – Braunlage 8:3