Timmendorfer Strand – Am kommenden Wochenende beginnt die Saison für die Timmendorfer Beach Boys ein zweites Mal. In der Meisterrunde spielt die Truppe von Sven Gösch und Jocki Dittrich am kommenden Freitag (20.00 Uhr) gegen den Hamburger SV und am Sonntag (19.00 Uhr) bei den Rostock Piranhas.
Mission eins: Sechs Spiele bis zum Meistertitel
Als Sven Gösch kurz nach Weihnachten sein Amt antrat, gab er als Saisonziel den Meistertitel in der Oberliga Nord aus. Für diese Aussage wurde er von nicht wenigen milde belächelt, doch die Ergebnisse der letzten Wochen scheinen Gösch zu bestätigen. Mit Ausnahme der Partie in Adendorf stimmten die Ergebnisse und spätestens das 6:3 gegen Rostock vor rund zwei Wochen weckten bei den Fans wieder Hoffnungen auf den ersten Meistertitel der Oberliga Nord und die damit verbundene Qualifikation zur Aufstiegsrunde.
Personell können die Trainer mit aller Wahrscheinlichkeit fast aus dem Vollen schöpfen. Neben den Langzeitverletzten Horst und Overbeck sowie den Rekonvaleszenten Rieck und Schroeder steht noch ein Fragezeichen hinter Paul Paepke nach seinem Muskelfaserriss. Jari Voutilainen wird im ersten Spiel nach einer Spieldauerdisziplinarstrafe gesperrt fehlen.
Die sechs Spiele können kommen, da lohnt sich auch der Blick auf die anderen Teams.
Bei den Rostock Piranhas war zum Ende der Vorrunde der Wurm drin. Drei der letzten vier Spiele wurden verloren, zuletzt gab es ein peinliches 2:8 vor heimischer Kulisse gegen Bremen. Dazu steht ein dickes Fragezeichen hinter Karol Bartanus. Der slowakische Topstürmer bekam am letzten Wochenende einen Stockstich in die Leiste und zog sich eine starke Leistenzerrung zu. Ob er spielen kann oder ob er die kolportierten vier Wochen Pause braucht, werden die kommenden Tage zeigen.
Diese Verletzung richtet auch den Augenmerk auf den kleinen Kader der Piranhas, die zuletzt auch nur mit 11 Leuten zu ihren Spielen antraten. Und auch die Verpflichtung von Marc-Andre Niedermeyer aus Berlin kann da nur bedingt Abhilfe schaffen.
Man darf gespannt sein, wie die Piranhas einen Ausfall von Bartanus verkraften und ob sie weiterhin nur mit kleiner Mannschaft zu den Spielen kommen.
Der Freitagsgegner, der Hamburger SV, wurde für viele etwas überraschend Dritter in der Vorrunde und kam so locker in die Meisterrunde. Das Team trägt immer mehr die Handschrift von Trainer Andris Bartkevics, der mit einer sehr jungen Truppe (Altersdurchschnitt 21,96 Jahre) als einziges Team die Rostock Piranhas gleich zweimal schlagen konnte. Prunkstück der Mannschaft ist die Defensive, die mit 78 Gegentoren die Beste der Liga war. Ein Garant ist Goalie Florian Neumann, der statistisch der beste Goalie der Liga ist. Dazu hat man die Defensive mit Maximilian Wanninger (Passau) und Bastian Krämmer (Frankfurt) nochmals verstärkt. Aber auch die Offensive kann sich sehen lassen, vor allem auf die Reihe um Marlon Czernohous und Tobias Bruns muss geachtet werden.
Allerdings muss auch der HSV schlechte Nachrichten verkraften. So wird der HSV wahrscheinlich auf keinen Förderlizenz-Spieler der Freezers zurückgreifen können. Während sich Nico Krämmer im Team der Kühlschränke festgespielt hat und Marius Möchel weiter verletzt ist, wird Andreas Andrä aller Voraussicht nach die von Verletzungen gebeutelte Defensive des DEL-Clubs verstärken.
Dritter Gegner in der Meisterrunde ist der Adendorfer EC. Der AEC konnte vor zehn Tagen mit dem Sieg im Dorfderby noch einen Big Point landen und die Partie gewinnen. Technisch ist die Mannschaft von Andreas Bentenrieder nicht die Beste, allerdings setzt sie viel Kampf dagegen und geht dabei oft auch über die Grenzen des Erlaubten heraus. Nicht umsonst steht die Truppe mit Abstand auf Platz eins der Strafzeitentabelle und fiel nicht nur in einem Spiel wegen Undiszipliniertheiten auf. Gleich sechsmal wurden Spieler der Heidschnucken vorzeitig zum Duschen geschickt.
Ansonsten ist der AEC gesundes Mittelmaß. 14 Siegen stehen zehn Niederlagen gegenüber und spielerisch hauen die Jungs vom Dorf mit Sicherheit keinen vom Hocker. Auch wenn Eriks Ozollapa nach seiner Sperre wieder dabei und mit Shane Michael Haskins ein Neuzugang aus Hamburg kommt, so gelten die Adendorfer doch als krasser Außenseiter in der Meisterrunde.
Wie auch immer die einzelnen Teams auflaufen werden: die Karten werden am Freitag neugemischt, denn jedes Team beginnt mit null Punkten. Folglich kann sich auch niemand einen Ausrutscher leisten und so gilt es in sechs echten Endspielen den Traum von Meistertitel und Aufstiegsrunde mit der Oberliga Ost und West wahr zu machen. Die Rechnung ist einfach: sechs Spiele, sechs Siege!
Mission zwei: Alle(s) für den Rekord
Das zweite Ziel hat Sven Gösch für die Fans und Zuschauer ausgegeben: er will einen neuen Zuschauerrekord für den EHC Timmendorfer Strand aufstellen. Der aktuelle Rekord liegt bei 1438 Zuschauern beim Spiel gegen Kassel aus dem Februar 2012. Nun sollen es mehr werden und dazu versucht der Verein gemeinsam mit den Fans den Rekord zu brechen. Unter dem Motto „Bringt die Freunde ins ETC“ soll jeder Fan versuchen Verwandte, Bekannte, Freunde oder Arbeitskollegen mit zu den Spielen, um so den Rekord zu brechen.
Die Mannschaft wird mit tollen Spielen hoffentlich ihren Teil dazu beitragen, dazu wurden weitere Aktionen gestartet:
– Wer bis Freitag eine Fördermitgliedschaft beim EHCT 06 abschließt, bekommt freien Eintritt in der Meisterrunde
– Für jedes verkaufte Bier gehen 50 Cent an den EHCT 06.
– Über die Eintrittskarten werden ein Spielertrikot mit Unterschriften, Freikarten für das Spiel gegen den AEC sowie eine Monatskarte und Freikarten für die Eislaufzeiten im ETC verlost
Der EHCT 06 und die Mannschaft der Beach Boys würden sich freuen, wenn viele Zuschauer dazu beitragen, dass die Halle voll wird und die Spiele gegen Rostock, den HSV und den Adendorfer EC ein stimmungsvolles Ambiente bekommen.