Timmendorfer Strand – Nach zwei Niederlagen in Serie kehren die Timmendorfer Beach Boys wieder in die Erfolgsspur zurück. Am 26. Spieltag der Oberliga Nord besiegten sie die Crocodiles Hamburg mit 14:3 (4:1, 2:2, 8:0), verloren allerdings Patrick Saggau durch eine Hinausstellung.

Beach Boys-Coach Sven Gösch konnte personell fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich die Verletzten Jason Horst und Jesper Delfs sowie der beruflich verhinderte Björn Reinke fehlten. Im Tor gab Gösch Matthias Rieck eine Pause, so dass Jan-Niklas Gebert zu seinem ersten Einsatz von Beginn an kommen konnte.

Vor 292 Zuschauern erwischten die gastgebenden Crocodiles den besseren Start: Daniel Bruns gewann ein Bully vor dem Timmendorfer Tor und Maxime Huttenlocher zog ab. Durch die Beine von Gebert ging die Scheibe ins Netz. Die Beach Boys wirkten etwas geschockt, dennoch gelang in der vierten Minute der Ausgleich. Wie Moritz Meyer die Scheibe an Crocos-Goalie Stefan Blanck vorbei brachte, wissen wohl beide Spieler nicht. Das Tor brachte wenig Sicherheit ins Spiel der Beach Boys, dennoch waren sie nun überlegen. Rino Schroeder fasste sich dann in der achten Minute ein Herz und zog aus dem linken Bullykreis ab. Christopher Röhrl fälschte die Scheibe zur glücklichen Führung ins Tor ab.
Nun nahm der Express Fahrt auf und die Timmendorfer schnürten die Crocos phasenweise in ihrem Drittel ein. Nach toller Kombination legte Rob Labute die Scheibe auf Kenneth Schnabel quer, der in der 12. Minute nur noch ins leere Tor schieben musste und auf 3:1 erhöhte. Nur drei Minuten später war erneut Schnabel zur Stelle und sorgte für den vierten Timmendorfer Treffer. Marco Meyer traf in der Schlussminute mit einem fulminanten Schlagschuss noch das Querstänge.

Das zweite Drittel begann unglaublich zerfahren, gute Gelegenheiten blieben Mangelware. Wenn dann doch mal eine Chance da war, retteten die Torleute. Blanck rettete gegen Moritz Meyer und Patrick Saggau, auf der Gegenseite war Gebert gegen die Bruns-Brüder zweimal zur Stelle.
Richtig Tempo nahm die Partie aber erst wieder ab Spielminute 30 auf und sorgte Tibor Uglar in der 31. Minute für den fünften Timmendorfer Treffer. Der Verteidiger nahm in bester Flügelstürmer die Scheibe an der blauen Linie auf und ließ Goalie Blanck mit einem platzierten Handgelenksschuss in den Torwinkel keine Chance.
121 Sekunden später kamen die Crocos aber wieder heran. In Überzahl konnte Joseph Harcharik die Scheibe aufnehmen und ließ Gebert seinerseits mit einem Handgelenksschuss keine Chance.  In der Folge versuchten die Beach Boys wieder Tempo zu machen, verzettelten sich aber zu oft in Einzelaktionen. Dennoch gelang André Gerartz in der 39. Minute das 6:2.
Ein Aussetzer von Rob Labute sorgte dann nochmal für Spannung. Harcharik nahm die Scheibe an der blauen Linie auf und ließ Gebert im eins gegen eins keine Chance – 3:6 in der 40. Minute, gleichzeitig der Pausenstand nach h dem zweiten Drittel.

Gösch machte seinen Jungs nochmal richtig Feuer und sorgte so dafür, dass die Beach Boys im letzten Drittel endlich ihr größeres Leistungsvermögen umsetzen konnten. Aggressives Forechecking, Passstaffetten und hohes Tempo sorgten dafür, dass die Beach Boys die Partie schnell entschieden.
Patrick Saggau mit einem schnellen Konter, André Gerartz per Direktabnahme und Jeff Maronese per tollem Unterzahlkonter erhöhten bis zur 44. Minute auf 9:3 aus Sicht der Timmendorfer.
Die Marschrichtung war klar und die Crocos gaben sich stellenweise fast schon auf. So konnte Thorben Saggau in der 49. Minute durch zwei Verteidiger hindurch laufen und vollendete mit einem Chip zum 10:3.
Und nur eine Minute später vernaschte André Gerartz Goalie Blanck vor seinem Tor und erhöhte sogar auf 11:3. Blanck überließ nach dem Tor Tobias Dubbe seinen Platz im Kasten.
Zwei Minuten nach dem 11:3 folgte dann der unschöne Höhepunkt des Abends. Maxime Huttenlocher leistete sich zunächst einen völlig unnötigen Ellbogencheck gegen Klupp, nur um dann wüst auf Patrick Saggau einzuprügeln. Selbst von Jeff Maronese und den Linesman war Huttenlocher nicht von Saggau zu trennen.
Huttenlocher wurde umgehend mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe vom Eis gestellt, ein Umstand, der ihn insgesamt glücklich machen sollte. Patrick Saggau konnte sich nicht beruhigen und gestikulierte wild in Richtung Crocodiles-Bank. Korrekterweise kassierte Saggau zwei Disziplinarstrafen, gleichbedeutend mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe. So ist Saggau am Sonntag gegen die Ritter Nordhorn gesperrt.
Nach rund siebenminütiger Unterbrechung wurde wieder Eishockey gespielt. Thorben Saggau erzielte quasi vom Bullypunkt weg das 12:3, als er Dubbe mit einem Schuss in die kurze Ecke überraschte.
In der 55. Minute war dann André Gerartz allein auf dem Weg zum Kasten, wurde von Robert Busche aber unsanft gelegt. Den fälligen Penaltyschuss vergab Gerartz jedoch.
Die Beach Boys nahmen nun merklich das Tempo raus und ließen den Crocos sogar noch eine richtig gute Gelegenheit, doch Gebert rettete mit dem Schoner gegen Artur Stach. In den Schlussminuten langten die Timmendorfer dann noch mal zu. Christopher Röhrl mit einem beherzten Schuss in der 57. Minute und Rino Schroeder eine Sekunde vor dem Ende machen den 14:3-Erfolg perfekt.

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Nach dem Spiel waren Sven Gösch und Patrick Saggau sichtlich angefressen, was vor allem an der 51. Minute lag. „Ich entschuldige mich für die zweite Zehner, die hätte echt nicht sein müssen“, meinte Saggau der Pressekonferenz nach dem Spiel: „Aber bei Stand von 11:3 müssen solche Aktionen einfach nicht sein, zumal wir ja alle am Montag arbeiten müssen.“
Sein Trainer Sven Gösch blies in das gleiche Horn: „Die Aktionen, auch der Ellbogencheck gegen Klupper, müssen nicht sein und haben auch nichts mit „Zeichen setzen“ oder sowas zu tun.“ Weiterhin war der Coach nicht ganz zufrieden mit dem Spiel: „30 Minuten, als zwischen der zehnten und zwanzigsten Minute sowie das letzte Drittel, waren in Ordnung, der Rest nicht so. Aber wichtig waren die Punkte.“

Die Beach Boys verteidigen Platz vier und hegen nach einer erneuten Niederlage der Rostock Piranhas sogar wieder Hoffnungen auf die Vizemeisterschaft.  Ohne Patrick Saggau geht es am Sonntag gegen die Ritter Nordhorn. Das Spiel beginnt im heimischen ETC um 18 Uhr.

Statistik:
1:0 Huttenlocher (2.), 1:1 Mo. Meyer (4.), 1:2 Röhrl (8.), 1:3 Schnabel (12.), 1:4 Schnabel (15.), 1:5 Uglar (31.), 2:5 Harcharik (33./ÜZ), 2:6 Gerartz (39.), 3:6 Harcharik (40.), 3:7 P. Saggau (41.), 3:8 Gerartz (42.), 3:9 Maronese (44./UZ), 3:10 T. Saggau (49.), 3:11 Gerartz (50.), 3:12 T. Saggau (52.), 3:13 Röhrl (57.), 3:14 Schroeder (60.)

Strafzeiten: Hamburg 10 + Spieldauer Huttenlocher – Timmendorf 10 + 10 Saggau + Spieldauer P. Saggau
Zuschauer: 292

weitere Ergebnisse:
Nordhorn – Hannover Scorpions 3:9, Rostock – Hannover Indians 3:7, Adendorf – Hamburger SV 3:4 n.P.

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