Braunlage/Timmendorfer Strand – Mit einem 2:0 (0:0, 1:0, 1:0)-Auswärtserfolg bei den Harzer Falken sicherte sich der EHC Timmendorfer Strand das Ticket für die Oberliga-Endrunde im Februar und März. Doch nach dem Spiel ist vor dem Spiel: bereits am Dienstag empfangen die Beach Boys vor heimische Kulisse die Ritter aus Nordhorn. Dazu soll ein neuer Goalie kommen.

Rechtzeitig zur Partie bei den Falken meldete sich Jeff Maronese wieder fit, so dass Trainer Sven Gösch auf drei Verteidigerpaare und drei Sturmreihen bauen konnte. Lediglich Jesper Delfs, Tibur Uglar (beide verletzt) und Marco Meyer (Studium) fehlten. Die Falken konnten in Bestbesetzung antreten.

Das erste Drittel war dann allerdings Eishockey zum Abgewöhnen. Beide Mannschaften gingen wenig Risiko und so gab es kaum Torszenen. Die Falken hatten zwei gefährliche Aktionen, zunächst durch Pipp (9. Minute), der an Rieck scheiterte, dann durch Herold (19.), dessen Schuss im Powerplay abgefälscht wurde und knapp am Tor vorbeirauschte. Die Beach Boys hatten nur eine gute Chancen durch Moritz Meyer (12.), der aber aber in Mario D’Antuono seinen Meister fand.
Highlight des ersten Drittels war dann eine Meinungsverschiedenheit zwischen Patrick Saggau, Jeff Maronese und dem Braunlager Dennis Herold, in deren Folge Saggau und Herold in der Kühlbox Platz nehmen mussten.

Nach dem torlosen ersten Drittel kamen die Beach Boys mit mehr Elan aus der Kabine. Gleich zu Beginn drückten sie aufs Tempo und hatten durch André Gerartz und Kenneth Schnabel zwei gute Chancen, die aber keinen Erfolg einbrachten. Auf der Gegenseite blieben die Falken zumeist harmlos.
Gegen Mitte des Drittel übernahm das Schiedsrichtergespann um Gregor Brodnicki das Kommando auf dem Eis. Kuriose Entscheidungen wechselten sich mit eklatanten Fehlentscheidungen ab. So wurden allein gegen Thorben Saggau ein harter Stockschlag und ein hoher Stock nicht geahndet, worauf sich der Timmendorfer Center so aufregte, dass er für zehn Minuten in die Kühlbox musste. Wenig später bekam er Besuch von Moritz Meyer, der ebenfalls für 10 Minuten vom Eis musste, weil er sich nach einer gegen ihn verhängten kleinen Strafe kaum beruhigen konnte.
Auch wenn diese beiden Disziplinarstrafen korrekt waren, so war insgesamt die Leistung der Männer in Schwarz-Weiß an diesem Abend ganz schwach.

Eishockey gespielt wurde auch: in Überzahl waren die Falken aktiv und konnten durch Pipp sowie Schwindt mehrere gute Schüsse auf das Tor von Rieck abfeuern, der aber alle sicher parierte.
40 Sekunden vor dem Ende des Mittelabschnitts brachte André Gerartz dann die Beach Boys in Führung. Nach einem Pass von Geburtstagskind Marc Vorderbrüggen (wurde 21 Jahre alt) war Timmendorfs Toptorjäger auf und davon platzierte die Scheibe unhaltbar im rechten Torwinkel. Für Gerartz war es das 30. Saisontor. Mit dem Stand von 1:0 für die Beach Boys ging es dann in die zweite Pause.

Auch das dritte Drittel war eine extrem zähe Angelegenheit. Zwar hatte Patrick Saggau in Spielminute 45 die Riesenchance auf das 2:0, doch sein Schuss ging freistehend knapp am Kasten vorbei
Den Harzer Falken fehlte die zündende Idee nach vore und nur selten wurde es so gefährlich, wie bei Christian Schock, der Matthias Rieck in der 51. Minute zu einem starken Stockhandsave forderte. Die Beach Boys machten ihrerseits nur das Nötigste und brachten sich zum Spielende hin noch in Schwierigkeiten. Drei Minuten vor dem Ende musste Moritz Meyer wegen eines überflüssigen Fouls auf die Strafbank.

Die Falken nahmen den Goalie vom Eis und spielten phasenweise ein sechs gegen vier, ohne jedoch die nötige Durchschlagskraft zu entwickeln. Die Beach Boys überstanden so das Unterzahlspiel und acht Sekunden vor dem Ende markierte Kenneth Schnabel mit einem Schuss ins leere Tor sein 25. Saisontor und den Endstand von 2:0.

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Dank dieses Sieges bleiben die Beach Boys mit Chancen auf Platz zwei und können diesen Platz nun sogar aus eigener Kraft erreichen. Da die Hannover Indians mit 3:4 beim Hamburger SV verloren, beträgt der Rückstand der Beach Boys auf Platz zwei nur einen Punkt bei einem Spiel weniger.

Mit einem Sieg gegen die Ritter aus Nordhorn am kommenden Dienstag (19:30 Uhr im ETC) können die Timmendorfer sich diesen zweiten Platz holen. Die Partie gegen die Grafschafte dürfte ein enges Unterfangen werden, denn die Nordhorner sind ein unangenehmer Gegner mit einer unorthodoxen und manchmal überharten Spielweise. Viel dürfte davon abhängen wie die Beach Boys den Ritter-Topscorer Michal Bezouska in den Griff bekommen.

Weiterhin soll bei den Beach Boys ein neuer Goalie im Anflug sein. Nach der Absage von Patrick Glatzel (Halle) vor Wochenfrist, war der EHCT weiterhin auf der Suche. Angeblich ist man auch fündig geworden, aber eine Bestätigung wollten die Timmendorfer noch nicht geben. Auch um wen es sich handelt, ist aktuell noch nicht bekannt.

Statistik:
0:1 Gerartz (40.), 0:2 Schnabel (60./Empty Net)

Strafen: Braunlage 8 – Timmendorf 12 + 10 T. Saggau + 10 Mo. Meyer
Zuschauer: 400

weitere Ergebnisse:
Hamburger SV – Hannover Indians 4:3, Hannover Scorpions – Crocodiles 7:1, Nordhorn – Rostock 4:7

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