Timmendorfer Strand – Nach der beachtenswerten Leistung des EHC Timmendorfer Strand bei den Löwen in Frankfurt (0:9) soll es am morgigen Sonntag (18 Uhr) den ersten Sieg in der Endrunde geben. Dazu empfangen die Beach Boys die Hammer Eisbären.
Das Duell mit dem Sechsten der Oberliga West wird für einige Timmendorfer ein Wiedersehen mit der eigenen Vergangenheit. So trugen Tibor Uglar, Yannick Mund, Tommy RAK IC und Henning Schroth das Trikot der Eisbären, dazu war Sven Gösch mehrere Monate dort Trainer.
Das Duell ist nun Anlass für HL-SPORTS auch diesen Gegner mal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Hammer Eisbären-Basicfacts
Gegründet: 2004 als Lippe-Hockey-Hamm, 2011 Umbenennung der 1. Mannschaft in Eisbären
Stammverein: Lippe-Hockey-Hamm
Erfolge: Qualifikation zur Oberliga Endrunde 2014
Spielstätte: Maximilian Eissporthalle (2000 Plätze)
Saison 2013/14
Die Oberliga-Endrunde war das Ziel für die Eisbären und dafür hatte man bei den Eisbären vor der Saison ordentlich hingelangt. Mit Waldemar Banaszak kam ein neuer Trainer, 15 neue Spieler (teilweise mit Zweitliga-Erfahrung) kamen ebenfalls und rund herum sollten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt werden.
Aber wie so oft im Leben kommt es anders als man denkt. Banaszak scheitert an schwachen Ergebnissen seiner Mannschaft und am Umfeld, von den 15 neuen Spielern sind schon acht wieder weg, dazu war die Stimmung schnell auf einem Tiefpunkt angelangt.
Aber der neue Trainer Milan Vanek Senior (Sohn Milan Junior spielte insgesamt fünf Jahre in Hamm) hat es geschafft aus der Mannschaft eine Einheit zu formen, die auch unter widrigen Umständen bestehen kann. Der vierte Platz in der West-Endrunde ist dafür der beste Beleg und auch der Start in die Oberliga-Endrunde war mit einem 3:2 gegen Leipzig mehr als gut.
Stars
Böse Zungen behaupten ja, dass die ganzen Stars der Eisbären nun ein Timmendorfer Trikot tragen. Aber das dem natürlich nicht so ist, beweist ein Blick auf den Kader.
Hamm hat eine Mischung aus sehr erfahrenen Spielern und zahlreichen jungen Talenten, darunter sogar mit Marc Fleischer (Iserlohn) und Christian Wendler (Krefeld) zwei Spieler mit einer Förderlizenz für die DEL.
Mit Erfahrung aus der DEL sind der mittlerweile 41jährige Verteidiger André Grein (190 Spiele für Krefeld) und Stürmer Matthias Potthoff (111 für Iserlohn). Dazu gesellen sich mit Verteidiger André Mangold, Michel Maaßen oder Thomas Richter Spieler mit sehr viel Zweitliga-Erfahrung.
Topscorer für die Eisbären waren Ibrahim Weißleder, Joseph Lewis und Dennis Palka, die dieses auch weiterhin beweisen wollen.
Stärken und Schwächen
Die große Stärke der Eisbären ist die enorme Erfahrung. Fast alle Spieler im Kader verfügen über Erfahrung in Liga 1 und 2 sowie DNL oder haben in der Oberliga schon einiges gesehen.
Dazu ist die Mannschaft schwer auszurechnen, denn kaum ein Team scored mit allen Reihen so gleichmäßig wie die Eisbären. Ebenfalls gelten die Eisbären als faire Mannschaft, denn mit 11,7 Strafminuten pro Partie bekamen sie mit Duisburg die wenigsten der OL West.
Schwachpunkte im Gefüge könnten die Special Teams sein.
Das Powerplay ist mit knapp 20% verwerteter Überzahl-Chancen noch guter Durchschnitt, aber das Unterzahlspiel ist mit knapp 77% auf die gesamte Saison gesehen durchaus ausbaufähig, speziell im Vergleich zu den aktuellen Gegnern.
Weiteres Problem kann sein, dass die Eisbären relativ schnell Spiele abschenken. In der West-Endrunde markierten die Eisbären lediglich 59 Tore, kassierten aber 111.
Team hinter dem Team
Thorsten Licht heißt der Macher bei den Hammer Eisbären. Der 41jährige ist einer von zwei Geschäftsführern und gleichzeitig einer der Gesellschafter bei den Hammer Eisbären, der das Hammer Eishockey wieder nach vorne führen will. Schließlich hat der ASV Hamm mal in der zweiten Liga gespielt und war da bereits Gegner des ETC Timmendorfer Strand.
Hinter der Bande steht mit Milan Vanek Senior ein eher unbeschriebenes Blatt, obwohl Vanek bereits 65 ist, ein Alter in dem viele Eishockeytrainer schon im Ruhestand sind. Zuvor trainierte er die 1b der Eisbären und ist damit die interne Lösung nach der Entlassung von Banaszak gewesen.
Ausfälle
Mit Lucas Becker fällt ein Spieler mit einer Schulterverletzung länger aus. Auch die erfahrenen Tim Pietzko und Christian Gose sind noch verletzt und werden wohl in dieser Woche nochmal passen müssen
Ausblick
Entspannung ist in Hamm angesagt. Die Verletzungsprobleme der West-Endrunde, in der man teilweise nur 11 einsatzfähige Feldspieler hatte, sind quasi passé und mit dem 3:2 gegen die Icefighters Leipzig startete man perfekt in die Oberliga Endrunde.
An guten Tagen und mit einem guten Goalie im Kasten können die Eisbären fast jeden schlagen und haben dies auch gezeigt, wenn sie aber schlechte Tage haben, dann sind auch zweistellige Niederlagen gegen gleichstarke Konkurrenten drin
In der Vorbereitung trafen beide Mannschaften schon mal aufeinander und die Eisbären gewannen beide Spiele (5:2 und 9:0). Dennoch werden nun die Karten neu gemischt, denn die Beach Boys haben sich nun natürlich eingespielt und brennen auf ihren ersten Sieg in der Oberliga Endrunde.
Ein Sieg ist durchaus drin, denn trotz des Sieges gegen Leipzig war beileibe nicht alles gold was bei den Eisbären glänzte. Die Beach Boys sollten die Pleite in Frankfurt schnell vergessen und sich auf ihre Stärken besinnen, dazu braucht es eine konsequente Defensive mit gutem Goalie, um bestehen zu können.
Wenn dies gelingt dann können die Beach Boys durchaus die drei Punkte an der Ostsee behalten.
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