Timmendorfer Strand – Am dritten Spieltag der Oberliga Endrunde empfing der EHC Timmendorfer Strand die Hannover Indians. Im Kellerduell der Gruppe A unterlagen die Beach Boys völlig unnötig mit 4:6 (1:0, 2:1, 1:5) und vergeigten das Schlussdrittel dabei völlig.
Beach Boys-Coach Sven Gösch konnte erstmals in dieser Saison auf alle Spieler zurückgreifen. Lediglich Jan-Niklas Gebert stand als überzähliger Torwart nicht auf dem Spielberichtsbogen.
Auch die Indians konnten fast in Bestbesetzung antreten, lediglich Verteidiger Armin Finkel musste auf Grund einer Bauchmuskelzerrung passen.
Die Partie zwischen beiden Mannschaften begann mit viel Tempo und sehr hoher Intensität. Dadurch ergaben sich schon früh einige Chancen. Moritz Meyer scheiterte in der zweiten Minute an Jimmy Hertel im Hannoveraner Kasten, wenige Sekunden später ging ein Schuss von Patrick Saggau nur knapp über das Tor.
Die Indians schossen in Person von Maximilian Pohl in der sechsten Minute aufs Tor, Timmendorfs Schlussmann Henning Schroth packte aber sicher zu.
In der achten Minute kassierte Jason Horst die erste Strafzeit der Partie, doch die Indians konnten daraus keinen Nutzen ziehen. Patrick Saggau schickte Bruder Thorben auf die Reise, der von Darcy Vaillancourt nur unfair gebremst werden konnte. Völlig zurecht gab Hauptschiedsrichter Mario Linnek aus Berlin Penalty.
Thorben Saggau guckte sich Jimmy Hertel und legte die Scheibe gefühlvoll über die Fanghand zum 1:0 für die Beach Boys in den Winkel.
Die Indians wirkten geschockt und so kamen die Beach Boys zu weiteren Torgelegenheiten. Jason Horst (10. Minute) scheiterte aus spitzem Winkel an Jimmy Hertel, Moritz Meyer (12. Minute) fand nach einem Abpraller ebenfalls seinen Meister im Hannoveraner Goalie.
Wenige Sekunden später lag die Scheibe zum zweiten Mal im Indians-Tor, doch Schiedsrichter Linnek erkannte das Tor nicht an. Dies geschah vollkommen zu Recht, denn Jeff Maronese hatte einen Pass von Moritz Meyer mit dem Schlittschuh ins Tor abgefälscht und dabei eine aktive Bewegung mit dem Fuß gemacht.
Danach verflachte die Partie etwas. Zunächst musste Brendan Sanders für 2+10 Minuten vom Eis, da er Thorben Saggau von hinten checkte, danach zogen die Beach Boys dumme Strafen, so dass kein richtiger Spielfluss aufkam. Die Indians hatten in den Schlussminuten zwei, drei Einschussgelegenheiten, die Henning Schroth aber souverän zu Nichte machte. So blieb es nach 20 Minuten beim knappen 1:0 für Timmendorf.
Zu Beginn setzten sich die Hannover Indians im Drittel der Beach Boys fest und hatten einige Einschussgelegenheiten. Die beste Chance hatte Marvin Berndt, der einen Abpraller an den Außenpfosten nagelte.
Die Beach Boys kamen zu Beginn nur einmal gut vors Tor, als Christian Herrmann Jimmy Hertel bereits bezwungen hatte und Marvin Knauf die Scheibe von der Linie fischte.
Die Indians bleiben aber die bessere Mannschaft, scheitern aber immer wieder an Henning Schroth, der im Eins gegen Eins gegen Berndt und Vaillancourt retten kann. Dazu trifft Philipp Michl (27. Minute) den Außenpfosten.
Dann sorgten zwei Strafzeiten gegen die Indianer dafür, dass die Beach Boys ins Spiel kamen und gleich trafen. In doppelter Überzahl knallte André Gerartz die Scheibe in den rechten Torwinkel (30.) und kurz vor Ablauf der zweiten Strafzeit verwertete Kenneth Schnabel einen Abpraller zum 3:0 nach 32 Minuten.
Hannover startete nun einen Sturmlauf, doch sie fanden zu oft ihren Meister in Henning Schroth. Nacheinander rettete der Timmendorfer Goalie gegen Sanders, Michl und schließlich noch im Alleingang gegen drei Stürmer. Doch in Spielminute 35 sah er dann nicht gut aus, als ihm ein Schuss von Sanders aus spitzem Winkel durch die Beine rutschte und die Partie wieder enger machte.
Aber auch dieses 3:1 brachte Schroth nicht aus der Ruhe, der in der 38. Minute einen Schuss von Moalim aus dem linken Bullykreis mit der Fanghand wegfischte.
Die letzte Chance des zweiten Drittel hatten die Beach Boys durch Rob Labute, der aber an Jimmy Hertel scheiterte. Mit 3:1 aus Sicht der Beach Boys ging es in die zweite Drittelpause.
Das Schlussdrittel begann für die Beach Boys dann denkbar ungünstig. Gemeinschaftlich pennte der Defensivverbund und nur 36 Sekunden nach Drittelbeginn bezwang Philipp Michl den chancenlosen Henning Schroth.
Die Beach Boys versuchten gleich zu antworten, Klupp und Schnabel scheiterten aber an Jimmy Hertel. Im direkten Gegenzug fischte Schroth einen strammen Schuss von Vaillancourt aus dem langen Eck.
Die Beach Boys wurden durch den Gegentreffer anscheinend geweckt und versuchten nach vorne zu spielen. Nach einer Unsicherheit von Hertel kam Patrick Saggau nicht mehr richtig an die Scheibe. In der 44. Minute scheiterte dann André Gerartz, der aus dem Slot unbedrängt abziehen konnte, an Hertel.
Die Partie wogte nur hin und her, auf der Gegenseite war es Brendan Sanders, der Henning Schroth zu einer weiteren Glanztat zwang.
Die Beach Boys brachten nun wieder mehr Schüsse in Richtung Tor, der etwas unsichere Jimmy Hertel ließ auch viele Scheiben prallen, allerdings schafften es die Beach Boys so gut wie nie zum Nachschuss zu kommen.
So kam es dann, wie es fast kommen musste. Die Timmendorfer liefen in einen Konter, Koziol legte zurück auf Karam Moalim und traf völlig freistehend zum 3:3-Ausgleich in der 48. Minute.
Die Beach Boys wirkten aber nicht geschockt, sondern konzentrierten sich noch mehr und spielten defensiv nun etwas konzentrierter. Die Belohnung folgte in Spielminute 51.
Moritz Meyer eroberte in der neutralen Zone die Scheibe, drang ins Drittel der Indians ein und legte ab für André Gerartz. Der scheiterte an Jimmy Hertel, doch Jeff Maronese staubte zur Freude der 663 Zuschauer in der Halle zum 4:3 ab und verwandelte das ETC in ein Tollhaus.
Aber Hannover war nicht aus dem Spiel, denn zwei Minuten Spieler glichen die Indianer die Partie. Nach gewonnenem Bully zog Darcy Vaillancourt ab und traf zum 4:4.
Eine zweifelhafte Strafzeit gegen Moritz Meyer sorgte dann für das 5:4 für die Indianer. Christoph Koziol überwand Henning Schroth mit einem Handgelenksschuss.
Die Beach Boys sollten sich von diesem Schock nicht mehr erholen. Zwar scheitert Kenneth Schnabel 100 Sekunden vor dem Ende an Jimmy Hertel, wenig später entscheidet Karam Moalim die Partie allerdings mit einem Empty-Net-Goal.
Die Beach Boys übernehmen durch die Niederlage den letzten Tabellenplatz in der Endrunden Gruppe A – einen letzten Platz den sie nach zwei unnötigen Heimniederlagen selbst verantwortet haben.
Das nächste Spiel bestreiten die Beach Boys am kommenden Freitag um 20 Uhr bei den Königsborner Bulldogs, natürlich LIVE bei HL-SPORTS.
Statistik:
1:0 T. Saggau (8./UZ Penaltyschuss), 2:0 Gerartz (30./ÜZ2), 3:0 Schnabel (32./ÜZ), 3:1 Sanders (35.), 3:2 Michl (41.), 3:3 Moalim (48.), 4:3 Maronese (51.), 4:4 Vaillancourt (53.), 4:5 Koziol (56./ÜZ), 4:6 Moalim (60./empty Net)
Strafen: Timmendorf 8 – Hannover 8 + 10 Sanders
Zuschauer: 663
Weitere Spiele:
Endrunde Gruppe A:
Königsborn – Hamm 5:4, Leipzig Frankfurt (Sa.)
Endrunde Gruppe B:
Hannover Scorpions – Rostock 9:1, Kassel – Erfurt 14:4, Duisburg – Herne 3:1
Oberliga Nord-Pokal:
Hamburger SV – Nordhorn 4:7, Braunlage – Adendorf 3:2