Hamm/Timmendorfer Strand – Auch nach dem siebten Spiel der Oberliga Endrunde sucht der EHC Timmendorfer Strand weiter nach den ersten Punkten. Bei den Hammer Eisbären verloren die Beach Boys nach hartem Kampf mit 4.5 (1:2, 2:2, 1:1).

Gleich fünf Spieler musste Trainer Sven Gösch bei den Timmendorfern ersetzen. Tibor Uglar (Mandelentzündung), Tommy Raknic (Infekt) und André Gerartz (Mittelohrentzündung) fehlten Krankheitsbedingt, dazu mussten der verletzte Marc Vorderbrüggen und der beruflich verhinderte Matthias Rieck passen.

Vor 369 Zuschauern begann die Partie unglaublich zäh. Nach etwas mehr als vier Minuten gab es den ersten, negativen Höhepunkt der Partie. Rob Labute wurde von Dennis Palka äußerst unsanft in die  Bande gechecked und blieb verletzt liegen. Nach vierminütiger Behandlungspause konnte Labute aus eigener Kraft auf die Bank fahren, musste die Partie aber wegen der Nachwirkungen beenden und wurde zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus eingeliefert, konnte dies aber verlassen und reist mit der Mannschaft nach Timmendorf zurück.
Warum Übeltäter Palka für seinen Check keine Spieldauerdisziplinarstrafe bekam, wird wohl das Geheimnis des insgesamt schwachen Schiedsrichters Eugen Schmidt bleiben.
Die Beach Boys waren davon unbeeindruckt und gingen in der achten Minute mit 1:0 in Führung. Marco Meyer legte ab für Jason Horst und der zog einfach  mal ab. Eisbären-Goalie Christian Wendler griff daneben und die Scheibe kullerte über die Linie.
Nur eine Minute später hatte Patrick Saggau eine weitere gute Chance, scheiterte aber an Wendler.

Danach war die Partie minutenlang unterbrochen und den Beach Boys kam wohl die Konzentration abhanden. Jesper Delfs verlor in der neutralen Zone die Scheibe, Palka machte das Spiel schnell, spielte Doppelpass mit Joe Lewis und ließ dann Henning Schroth im Beach Boys-Kasten keine Chance: 1:1 in der zehnten Minute.
Die Beach Boys versuchten weiter Akzente nach vorne zusetzen, doch in der Rückwärtsbewegung unterliefen ihnen zu viele Fehler und so hatte Henning Schroth mehr Arbeit als ihm lieb sein konnte, doch er meisterte diese souverän.
Doch in der 15 Minute war der gute Timmendorfer Schlussmann chancenlos. Nach einem kapitalen Abspielfehler von Thorben Saggau ging Igor Bacek alleine auf das Timmendorfer Tor zu und ließ Schroth beim 2:1 keine Chance.
Mit diesem Stand ging es nach 20 Minuten in die erste Pause.

Das zweite Drittel bot lange Zeit eishockeytechnische Magerkost ohne viele Torgelegenheiten. Erst in der 34. Minute wurde es gefährlich und die Eisbären konnten daraus Kapital schlagen. Im Getümmel vor dem Tor sprang die Scheibe wie beim Dreiband-Billard von Schläger zu Schläger und am Ende war es Christian Gose, welcher jubeln durfte und zum 3:1 traf.
Die Beach Boys reagierten aber sehr gut und kamen nur 44 Sekunden später auf 3:2 heran. Marcus Klupp scheiterte mit einem Hammer am Pfosten, doch Thorben Saggau passte auf und drückte die Scheibe über die Linie.
Und nur eine Minute später hätte Patrick Saggau das Spiel fast ausgeglichen, doch sein Handgelenksschuss landete am Außenpfosten. Vorne blieben die Beach Boys in dieser Phase gefährlich, aber hinten hatten sie den Tag der offenen Tür. Dennis Tausend nutzte einen Fehler in der 38. Minute zum 4:2.
Erneut gelang den Beach Boys eine tolle Reaktion, denn nur 18 Sekunden später sorgte Patrick Saggau mit einem Schuss durch die Beine von Wendler für das 4:3.
In den letzten beiden Minuten des Mittelabschnitts hatten beide Mannschaften noch weitere Chancen, scheiterten aber an den beiden Goalies. Dabei ließen sich beide Mannschaften von der schwachen Leistung der Zebras nicht beeindrucken.

Im Tiefschlaf begannen die Beach Boys das letzte Drittel. Nur 68 Sekunden nach Wiederbeginn spielte Michel Maaßen einen tollen Pass auf Dennis Palka und derjenige, der gar nicht mehr auf dem Eis hätte sein dürfen, vollendete unbedrängt zum 5:3.
Die Beach Boys taten sich schwer und kamen nicht wirklich zum Zuge. De Eisbären hatten gute Konterchancen, aber Bacek (45.) traf nur den Pfosten, Weißleder und Gose brachten zwei gute Scheiben nicht an Henning Schroth vorbei.
So blieben die Beach Boys im Spiel und in der 52. Minute kam den Timmendorfern dann der Schiedsrichter zu Hilfe. Lucas Becker und Thorben Saggau stießen zusammen, worauf Saggau liegen blieb. Schiedsrichter Schmidt wertete dies als Check gegen den Kopf- und Nackenbereich und schickte Becker für 2+10 Minuten vom Eis. Dieser echauffierte sich so sehr über die offenkundige Fehlentscheidung, dass er eine Spieldauerdisziplinarstrafe bekam. 90 Sekunden später traf Schmidt dann eine Konzessionsentscheidung, worauf Kenneth Schnabel wegen Meckerns ebenfalls eine Disziplinarstrafe bekam.

Eishockey gespielt wurde aber auch und so kamen die Beach Boys in den Schlussminuten noch zu weiteren guten Chancen. Doch mehr als der 5:4-Endstand durch Patrick Saggau, der einen vom Hauptschiedsrichter zurückspringenden Puck aufnahm und unter die Latte donnerte, sprang nicht heraus.. Mehr war nicht drin und so verlieren die Beach Boys auch Spiel Nummer sieben in der Endrunde.

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Entsprechend bedient war Beach Boys-Coach Sven Gösch: „Wir haben ein schlechtes Spiel gesehen und der Sieg der Eisbären geht insgesamt in Ordnung. Wir haben leider wieder den einen Fehler zuviel gemacht." Zur Schiedsrichterleistung wollte der Timmendorfer Trainer diesmal nichts sagen.

Für die Beach Boys geht es am kommenden Freitag in Hannover weiter. Dann treffen die Timmendorfer zum sechsten Mal in dieser Saison auf die Indians.

Statistik:
0:1 Horst (8.), 1:1 Palka (10.), 2:1 Bacek (15.), 3:1 Gose (34.), 3.2 T. Saggau (35.), 4.2 Tausend (38.), 4:3 P. Saggau (38.), 5:3 Palka (42.), 5:4 P. Saggau (60.)

Strafen: Hamm 26+10+SD Becker – Timmendorfer 14+10 Schnabel
Zuschauer; 369

Weitere Ergebnisse
Endrunde Gruppe A
Königsborn  – Leipzig 5:6, Frankfurt – Hannover Indians 9:1

Endrunde Gruppe B
Herne – Kassel 4:2, Duisburg – Hannover Scorpions 4:3 n.P., Rostock – Erfurt 8:3

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