Timmendorfer Strand – Im letzten Heimspiel der Oberliga Endrunde konnte der EHC Timmendorfer Strand endlich den ersten Dreier einfahren. Die Beach Boys hielten gegenüber ihren Fans ihr Versprechen und besiegten die Königsborner Bulldogs mit 7:5 (3:3, 3:0, 1:2).

Gleich vier Spieler musste Trainer Sven Gösch bei den Timmendorfern ersetzen. So fehlten am heutigen Abend die verletzten Marc Vorderbrüggen und Henning Schroth sowie der erkrankte Jesper Delfs und der verreiste Matthias Rieck. Daher begann Björn Reinke im Tor.
Auch bei den Bulldogs fehlten fünf Spieler verletzungsbedingt.

Vor nur 510 Zuschauern erwischten die Beach Boys einen perfekten Start. Bereits nach acht Sekunden musste Lars Gerike bei den Bulldogs auf die Strafbank und die Timmendorfer legten sich ihren Gegner zurecht. Nach 101 Sekunden war es dann André Gerartz der mit einem Schlagschuss von der blauen Linie das 1:0 erzielte.
Doch auch die Bulldogs bekamen ein schnelles Überzahlspiel und so zu zahlreichen EInschussmöglichkeiten, die Björn Reinke im Kasten aber zu Nichte machen konnte. Die Beach Boys überstanden diese Überzahl und gingen in voller Mannschaftsstärke wieder in den Angriffsmodus. Dieser wurde in der neunten Minute belohnt. Nach tollem Passspiel zwischen den Saggau-Brüdern war es Thorben Saggau, der im Slot freistehend an die Scheibe kam, einen Gegner aussteigen ließ und den Puck unter gütiger Mithilfe von Jan Kremer im Königsborner Kasten zum 2:0 versenkte.

Die Beach Boys setzten nach, vor allem die erste Reihe mit den Saggau-Brüdern sprühte förmlich vor Spielwitz. Patrick Saggau traf in der 10. Minute den Pfosten und Bruder Thorben hatte nur eine Minute später Pech, als ein Handgelenksschuss durch die Fanghand von Kremer rutschte und die Scheibe knapp über den Kasten ging.
Eine zumindest diskussionswürdige Strafe gegen Thorben Saggau brachte die Bulldogs wieder in die Partie zurück. Auf Vorlage von Bathgate verkürzte Oliver Duris in der 12. Minute auf 2:1.

Und nur zwei Minuten später glichen die Bulldoggen sogar aus. Nach einem schnellen Konter legte Bathgate wieder auf den Slowaken Duris ab, der Björn Reinke aussteigen ließ und so zum 2:2 treffen konnte.
Doch die Beach Boys schlugen zurück. In der 15 .Minute schnürte André Gerartz seinen Doppelpack, als er einen Abpraller nach einem Hermann-Schuss aufnahm und aus spitzestem Winkel zur nicht unverdienten Führung traf.

Nur Sekunden später hätte Pascal Heitmann fast für den erneuten Ausgleich gesorgt, doch Björn Reinke konnte den Schuss des freistehenden Bulldogs-Stürmers abwehren.
Die Schlussminuten des ersten Drittels waren dann ein einziger Schlagabtausch, in dem die Beach Boys dann Glück hatten, als ein Tor von Hein nicht gegeben wurde. Warum war allerdings nicht ganz ersichtlich.
25 Sekunden vor dem Ende konnten die Bulldogs aber erneut ausgleichen, als Duris einen Schlagschuss von Hein abfälschte und so seinen dritten Treffer des Abends erzielte. Mit diesem 3:3 ging es in die erste Pause.

Das zweite Drittel begann wie das Erste mit einem schnellen Tor für die Timmendorfer. Kenneth Schnabel spielte Moritz Meyer frei, der mustergültig auf André Gerartz ablegte, der nur noch ins leere Tor einschieben musste und so zum 4:3 traf. 77 Sekunden waren da im Mittelabschnitt gespielt.
Und die Beach Boys versuchten direkt nach zu legen, doch sowohl Marco Meyer (23. Minute) wie auch Yannick Mund (25.) scheiterten mit ihren Schlagschüssen an Jan Kremer.

In der 26. Minute zappelte die Scheibe dann wieder im Netz von Björn Reinke, doch erneut verweigerten die Schiedsrichter dem Treffer der Bulldogs die Anerkennung. Sekundenbruchteile vor dem Schuss von Linda hatte der Linesman wegen eines offensichtlich verschobenen Tores die Partie abgepfiffen.
Die Beach Boys ließen sich davon nicht beeindrucken und erhöhten in der 29. Minute auf 5:3. Nach einem tollen Pass von Patrick Saggau ließ Kenneth Schnabel einen verdeckten Schlagschuss ab, der unhaltbar halbhoch ins lange Eck traf.

Doch im Gefühl der sicheren Führung hatten die Beach Boys Glück, als Schmidt 30 Sekunden nach dem fünften Timmendorfer Treffer im Eins gegen Eins an Reinke scheiterte.
In der 36. Minute zeigte Björn Reinke eine spektakuläre, als er einen abgefälschten Schuss von Thau mit dem Schlittschuh abwehrte.
Eine Minute später musste Thau mit einer Disziplinarstrafe vom Eis, als er sich nach einer Schiedsrichterentscheidung lauthals beschwerte.
Kurz vor der zweiten Pause erhöhten der EHCT dann auf 6:3. Mit einem platzierten Handgelenksschuss traf Kenneth Schnabel zum zweiten Mal an diesem Abend.

Das Schlussdrittel konnten die Bulldogs dann besser beginnen und kamen 55 Sekunden nach Wiederbeginn zum 6:4 durch Lars Gerike, zum dritten Mal an diesem Abend in Überzahl.
Für die Beach Boys war das aber der optimale Weckruf, denn sie entfachten nun ein wahres Offensivfeuerwerk. Kenneth Schnabel (44.) hatte Pech, dass Kremer die Scheibe so gerade um den Pfosten lenkte, Tibor Uglar scheiterte ebenfalls an Kremer (45.) und Jason Horst sowie Marco Meyer brachten bei einer Dreifach-Chance in der 46. Spielminute ebenfalls nicht am Königsborner Schlussmann vorbei.

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So kam es wie es kommen musste, aus dem Nichts verkürzte Philip Hein in der 47. Minute per Abstauber auf 6:5.
Aber auch von diesem Rückschlag erholten sich die Timmendorfer Eishockeycracks und stellten durch Jason Horst in der 49. Minute wieder einen Zwei-Tore-Abstand her. Nach gewonnenem Bully schlenzte Horst die Scheibe genau ins Kreuzeck.

Fast vier Minuten passierte dann gar nichts auf dem Eis, dann hätte Thorben Saggau alles klar machen müssen. Nach toller Vorarbeit von Bruder Patrick stand er völlig allein vor dem Bulldogs-Tor, doch Kremer konnte mit einem blitzartigen Reflex abwehren.
So blieb die Partie spannend und die Beach Boys können sich zu Beginn der Schlussphase bei Björn Reinke bedanken, dass das 7:5 weiter Bestand hatte. Erst rettete der Timmendorfer Goalie gegen Milan Vanek (54.) und nahm dann Oliver Duris mit einer Flugeinlage die Scheibe von der Kelle (56.).

Auf der Gegenseite hätte André Gerartz alles klar machen können, doch erst scheitert beim Beinschussversuch an Kremer (58.), dann ist er 100 Sekunden vor dem Ende zu zögerlich im Abschluss. Unmittelbar danach nahmen die Bulldogs ihren Torhüter vom Eis und Gerartz hatte Pech als er beim Versuch die Scheibe „Coast to Coast“ zu versenken knapp das Tor verfehlte.

Letztlich blieben die vergebenen Chancen ohne Folge, denn die Beach Boys retteten das 7:5 knapp über die Zeit und fuhren endlich den ersten Dreier in dieser Endrunde ein.

Auf der anschließenden Pressekonferenz gratulierte Bulldogs-Coach Frnak Gentges fair zum Sieg, während Sven Gösch froh war, dass endlich mal ein Sieg bei einem guten Spiel heraus sprang.

Statistik
1:0 Gerartz (2./ÜZ), 2:0 T. Saggau (9.), 2:1 Duris (12./ÜZ), 2:2 Duris (14.), 3:2 Gerartz (15.), 3:3 Duris (20./ÜZ), 4:3 Gerartz (22.), 5:3 Schnabel (29.), 6:3 Schnabel (40.), 6:4 Gerike (41.), 6:5 Hein (47.), 7:5 Hort (49.)

Strafen: Timmendorf 12 – Königsborn 6
Zuschauer: 510

weitere Ergebnisse
Endrundengruppe A:
Frankfurt – Hamm 11:0, Hannover Indians – Leipzig 5:8

Endrundengruppe B:
Herne – Erfurt 6:7 n.V., Hannover Scorpions – Kassel 0:6, Duisburg – Rostock 4:1

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